75 Jahre Porsche – Drive your dreams

Alles begann mit dem Porsche 356 im Jahr 1948 als Ferdinand Porsche ein unverwechselbares Fahrzeug auf die Räder stellte. Die ersten Fahrzeuge des 356 wurden noch in Gmünd in Kärnten gebaut, danach wurde die Produktion nach Stuttgart verlegt. Der Nachfolger, der Porsche 911 lieferte bis heute mehr als eine Million Einheiten. Dennoch musste man eingestehen, dass wohl ein einziges Sportwagen-Modell nicht ausreichen würde. Unter der Führung von Wendelin Wiedeking wurde das Portfolio mit dem Boxster und dem Cayenne erweitert, um auch finanziell die Tiefen in Höhen zu verwandeln. 2012 wurde die Übernahme von Volkswagen verkündet, womit Porsche zur profitabelsten Marke des Konzerns zählt.
Dieser Eindruck trübte auch am Salzburgring nicht, denn wenn Porsche mal feiert dann ordentlich.

Nach einer äußerst informativen Einleitung und Begrüßung von Dr. Helmut Eggert, dem Porsche Boss in Österreich und Mag. Hermann Prax, dem Leiter Unternehmens- und Markenkommunikation durften zahlreiche Testfahrten rund um den Salzburgring als auch Taxifahrten auf dem Rundkurs getätigt werden.

Demnach ist unser Frühstück etwas dezenter ausgefallen, da wir den wohl besten Rennwagen mit Straßenzulassung auch im Grenzbereich kennenlernen wollten. Und wie die meisten bereits wissen: Ich bin wohl der schlechteste Beifahrer aller Zeiten.
Gesagt getan, wir haben im Porsche GT3 RS (992) als Co-Pilot Platz genommen.
Klar sind 386 kW (525 PS), 3,2 Sekunden auf Tempo einhundert und 296 km/h V-Max äußerst beeindruckende Fahrleistungen. Aber unserer Meinung sollte man das Datenblatt mal beiseitelegen und die Fahrt in diesem unglaublichen Sportwagen mit dem riesigen Heckflügel genießen. Der Vierliter-Hochdrehzahl-Saugmotor klingt bereits im unteren Drehzahlbereich unverwechselbar – aber bei 9.000 U/min. liefert dieser ein Motorsport-Konzert der Sonderklasse ab, dass alles zu spät ist – speziell bei der Boxenausfahrt entwickelt sich hier eine Akustik, die mir einen Mix aus Gänsehaut und Freudentränen spendiert. Die Kombi aus dem Kraftpaket von Aggregat und der wohl schnellsten Sportautomatik verleihen jedem Fan ein unverwechselbares Erlebnis, welches die Marke so einzigartig herausstechen lässt.
Immerhin haben wir bereits beim GT3 RS 991.2 gedacht, dass es für die Ingenieure äußerst schwierig wird, dass diese nochmals einen besseren Rennwagen mit Straßenzulassung auf die Räder stellen.
Und nicht umsonst verwenden wir hier das Wort Rennwagen – immerhin verfügt der neue GT3 RS über DRS (Drag Reduction System), womit es sich um ein Bedienkonzept aus dem Motorsport handelt. Der Gesamtabtrieb beträgt 860 Kilogramm, womit der 1.450 Kilogramm (Leergewicht nach DIN) Rennwagen mit Straßenzulassung höhere Kurvengeschwindigkeiten erreicht und natürlich nochmals bessere Rundenzeiten erzielt. Kurvengeschwindigkeiten von 150 km/h am Ring und Anbremspunkte (dank der erstklassigen Keramikanlage) spendieren Dir hier ein Fahrerlebnis der Sonderklasse.

Nach den Runden auf dem Rundkurs hatten wir auch die Möglichkeit, dass wir den neuen GT3 RS im öffentlichen Verkehr bewegen. Und auch hier können wir von dem besten Rennwagen mit Straßenzulassung berichten. Die Sitzposition, die Abstimmung der Getriebe- und Motorabstimmung sind einfach Präzisionsarbeit, die man in anderen Fahrzeugen vergebens sucht. Knapp über 415.000 Euro kostete die Testversion, die wir in einem Slot rund um den Salzburgring bewegen durften.

Porsche 911 Turbo S: Der Daily-Racer

Natürlich mussten wir nach der Fahrt mit dem GT3 RS auch den aktuellen Turbo S unter die Lupe nehmen. Atemberaubende 478 kW (650 PS) und 800 Nm sorgen für 2,7 Sekunden von Tempo 0-100 – ja, Sie lesen richtig. Lediglich 8,9 Sekunden vergehen, wenn man diesen Sportwagen aus dem Stand auf Tempo zweihundert bewegt und erst bei 330 km/h regelt der stärkste Elfer ab. Es sollte also bereits vorab der Termin beim Chiropraktiker vereinbart werden, zumindest wenn man den Turbo S mittels Launch Control herausfordert und der Überelfer Dir eine ins Kreuz prescht, dass alles zu spät ist.
Der Turbo S ist unserer Meinung eher der perfekte Elfer, wenn man weitere Strecken zurücklegt – oftmals auch bei unseren Nachbarn auf der linken Spur unterwegs ist und sowohl Sportlichkeit und Komfort kombinieren möchte. Der Auspuffklang je nach Fahrmodi zwischen elegant und sportlich betonter Eleganz, aber niemals aufdringlich. Die Lenkung unglaublich präzise, die Gasannahme direkt und die Beschleunigung kaum in Worte zu fassen.

Porsche Cayenne S: Performance für den Alltag

Bereits nach dem Einstieg war klar, dass hier einige Elemente aus dem ersten Elektromodell, dem Porsche Taycan übernommen wurden. Beispielweise der Gangwahlhebel rechts neben dem Volant oder das Display für den Co-Piloten. In der Mittelkonsole setzen die Designer auf eine Kombi aus Touch-Elementen und Drückregler – sieht sehr elegant aus, lässt sich auch gut bedienen. Lediglich die Fingerabdrücke stören hier.
Aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt im Interieur des neuen Porsche Cayenne. Die Haptik fällt Porsche-mäßig auf höchstem Niveau aus und auch über die Sitzposition kann man nichts Gegenteiliges behaupten.
In der getesteten Version schlummert der Vierliter-V8 (349 kW / 474 PS) unter der Haube und sorgt für sehr edlen Klang, den man aber meist aufgrund der exzellenten Dämmung des Fahrzeugs im Innenraum nur sehr dezent mitbekommt. Der hohe Komfort gepaart mit der erstklassigen Performance verwandeln auch den Cayenne in eines der besten SUV-Modelle. Alle Infos über den neuen Cayenne lest ihr hier.

Porsche 718 Boxster T: Sparen an der richtigen Stelle!

Nicht zwingend muss man immer zu den Topmodellen der Produktpalette greifen, denn auch der Boxster sorgt speziell an sommerlichen Tagen für perfekten Fahrspaß. Wir haben den Boxster als T Modell unter die Lupe genommen.
Bei den T Modellen wird mit Verzicht auf spezielle Ausstattungsmerkmale am Leergewicht des Fahrzeugs eingespart. Es ist aber ein Sparen an der richtigen Stelle – beispielwiese die Türschlaufen, welche die Türgriffe ersetzen.
Weniger Verzicht spürt man bei Fahrverhalten keinesfalls, denn da fährt der 718 Boxster richtig dynamisch. Trotz des Vierzylinder-Boxer-Motors mit 220 kW (300 PS) liefert die offene Version aus Zuffenhausen erstklassige Fahrleistungen und eleganten Klang, den man von einem Vierzylinder keinesfalls erwarten würde.
Für all jene, die hier etwas anderes behaupten bieten die Schwaben auch noch den GTS im Falle des Boxster und des Cayman an. Für die Cayman Fans steht natürlich auch noch der GT4 RS zur Verfügung, der nicht nur für sensationelle Rundenzeiten sorgt, sondern auch für ordentlich Wertzuwachs. Es ist also die Qual der Wahl. Wir könnten uns gar nicht für ein einziges Modell entscheiden, denn das Produktportfolio von Porsche ist breit aufgestellt und bietet ein breites Spektrum von Exklusivität, Einzigartigkeit und Eleganz.

(c) Bilder: Porsche