Suzuki Vitara 1.5 Dualjet HYBRID ALLGRIP: Ein echter Sparfuchs

Im Zuge der aktuellen Snowfox-Angebote durften wir den aktuellen Suzuki Vitara mit der Strong Hybrid-Motorisierung und dem Allradsystem „ALLGRIP“ in der höchsten Ausstattungslinie „flash“ testen.

Exterieur: Eher schlicht gehalten

An der Front wird der Kühlergrill nun mit sechs senkrechten Rippen in Chrom geziert und die Scheinwerfer wurden modernisiert, wobei sie eine neue Lichtsignatur und LED-Leuchtmittel erhielt. Auch die Stoßstange wurde dezent verschärft, sodass der Niedlichkeitsfaktor etwas reduziert wurde und der Ersteindruck hochwertiger wirkt. Als Einfassung der Tagfahrlichter und Untermalung der Nebelscheinwerfer wurde eine Chromspange an den äußeren Enden der Frontstoßstange verbaut. Ansonsten zieht sich wie gewohnt eine scharfe Kante von den vorderen Scheinwerfern bis hin zu den Heckleuchten über die Seite. Ab Höhe der A-Säule wird Richtung Heck eine Auswölbung untergebracht, die bei den Hinterrädern fließend in die Kotflügel übergeht. Dadurch wirkt der Kompakt-SUV etwas breiter und sportlicher. Am Heck geht’s dann adäquat schlicht weiter, wobei die schwarze Heckstoßstange mit angedeutetem grauen Unterfahrschutz etwas Offroad-Feeling in die Sache bringt.

Interieur: Gute Platzverhältnisse, aber Raum für Verbesserung

Nimmt man auf den Teilledersitzen Platz, fällt schnell die angenehme Sitzposition und die gemütliche Auslegung der Polsterung auf. Bei der Preispolitik würden wir es nicht einmal als negativ bezeichnen, dass das Instrumentenbrett noch über klassische, analoge Zeiger verfügt, zwischen denen ein kleines Display mit konfigurierbarer Anzeige seinen Platz hat. Wenn es allerdings um das zentral positionierte 7-Zoll-Multimediadisplay geht, sieht die Sache ganz anders aus. Abgesehen von der eher winzigen Diagonale des Displays fällt auch die veraltete Grafik und die verzögerte Rückmeldung auf. Die einzige Rettung ist hier die Verbindung des Smartphones via Apple CarPlay.

Auch die Positionierung einiger Knöpfe wirkt nicht ganz logisch. So ist der Drehschalter zu Wahl des Fahrmodus in der Mittelkonsole vor dem Gangwahlhebel zu finden, der Eco-Modus ist allerdings über einen separaten Knopf links neben dem Lenkrad untergebracht. Glücklicherweise ist das Lederlenkrad logischer aufgebaut, wodurch hier diverse Steuerungen problemlos ausgeführt werden können.
Positiv fällt das Panorama-Schiebedach auf, da es nicht nur viel Licht in den Innenraum bringt, sondern auch weil der sich öffnende Teil erstaunlich groß dimensioniert ist und somit beinahe Targa-Feeling aufkommen könnte.

Auf der Rückbank herrschen überraschend gute Platzverhältnisse. So kann der Vitara unproblematisch auch mit vier Erwachsenen genutzt werden, solange es sich bei den Fond-Passagieren nicht um großgewachsene Personen handelt. Der Kofferraum ist dank der niedrigen Ladekante gut nutzbar, jedoch muss man wegen der Akku-Positionierung Abstriche in Kauf nehmen (im Vergleich zum Mildhybrid sind dies knapp 90 Liter weniger).

Fahrverhalten: Probier’s mal mit Gemütlichkeit

In unserem Testfahrzeug werkt ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 102 PS (75 kW), der mit einem bis zu 33,4 PS (24,6 kW) starken Elektromotor zusammenarbeitet. Die Kraft wird über ein 6-Gang-Automatikgetriebe primär an die Vorderräder übertragen, bei Bedarf können jedoch bis zu 50 Prozent der Leistung an die Hinterräder weitergegeben werden. Dank des stärkeren Elektromotors kann der Vitara Strong Hybrid auch kurze Stücke rein elektrisch zurücklegen, sofern die Batterie genug Ladung hat. Dadurch versucht der Vitara immer wieder elektrisch an Ampeln anzufahren, jedoch steht meist nicht genug Leistung zur Verfügung. Das Resultat ist, dass nach dem elektrischen Versuch der Benziner zugeschalten wird, wobei hier ein paar Gedenksekunden einkalkuliert werden sollten. Das Zusammenspiel der beiden Motoren würde noch ein wenig Feintuning benötigen, da es meist recht ruckartig zur Sache geht. Darüber hinaus benötigt das verbaute Automatikgetriebe zum Gangwechsel ebenso mehrere Gedenksekunden, sodass der Griff zum Schaltgetriebe wohl die bessere Wahl wäre, dieses gibt es leider für die Strong Hybrid Version nicht.
Die Kombination aus überschaubarer Leistung, Allrad und ruckeliger Automatik lässt den Vitara Strong Hybrid in 13,5 Sekunden den Sprint von null auf 100 km/h absolvieren. Das sind über drei Sekunden mehr als die Mildhybrid-Version mit ebenfalls Allradantrieb.

Das Fahrwerk des Vitara Mildhybrid ist eher komfortabel ausgelegt. Dieser Komfort-Faktor trifft auch bei der Abstimmung der Lenkung zu, hier hätten wir uns noch ein wenig mehr Feedback gewünscht.
Im Alltag ist das kompakte SUV allerdings ein zuverlässiger Begleiter, der eben mehr Komfort als Sportlichkeit unter Beweis stellt.

Fazit:

Der Suzuki Vitara Strong Hybrid ist ein treuer Begleiter für den Alltag und bietet mit umfangreicher Basis-Ausstattung ein faires Angebot. Das Zusammespiel der beiden Motoren als auch das Getriebe würden noch ein wenig Feinschliff benötigen. Für Personen, die täglich nicht nur auf der Autobahn unterwegs sind und in winterlichen Gebieten wohnen, wo Schnee auf der Fahrbahn nicht innerhalb von Minuten wegschmilzt, ist der Vitara Strong Hybrid sicherlich eine spannende Option.
Besonders schmackhaft ist hier der Preisnachlass von € 4.000,- für das Snowfox-Modell.

Was uns gefällt:

  • Das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Das große Panorama-Schiebedach

Was wir noch verbessern würden:

  • Die Schaltvorgänge des Automatikgetriebes optimieren
  • Ein neues Infotainmentsystem verbauen
  • Das Zusammenspiel der beiden Motoren optimieren

Factbox: Suzuki Vitara 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip 6AGS flash Snowfox

Motor/Antrieb

Motor: wassergekühlter Vierzylinder-Benzinmotor, 16 Ventile, 2 obenliegende Nockenwellen mit variabler Ventilsteuerung (VVT), Multipoint-Einspritzung
Hubraum: 1.462 ccm
Benzin-Aggregat: Leistung kW/PS: 75 kW/ 102 PS
Elektro-Aggregat: Leistung kW/PS: 24,6 kW/ 33,4 PS
Systemleistung kW/PS: 84,6 kW/ 114 PS
Drehmoment Benzin-Aggregat: 138 Nm
Antrieb: Allradantrieb
Getriebeart: 6-Gang-Automatikgetriebe
0-100 km/h: 13,5 Sekunden
V-Max: 180 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert: 5,8 L/ 100 km
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 7,1 L/ 100 km
CO2-Emissionen: 130g/km

Reifen/Felgen/Bremsen

Bremsen: VA: Scheibenbremsen innenbelüftet HA: Scheibenbremsen
Felgen/Reifen: 215/55 R17

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.318 kg
L/B/H: 4,175/ 1,775/ 1,595 m
Radstand: 2,5 m
Tankinhalt: 47 Liter
Kraftstoff: Benzin
Kofferraumvolumen: 289-1.046 Liter

Preise

Suzuki Vitara 1.4 DITC HYBRID zu haben ab: € 24.990,-
Suzuki Vitara 1.5 Dualjet HYBRID ALLGRIP 6AGS zu haben ab: €32.990,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVa und MWSt.: € 31.840,- (Snowfox-Bonus abgezogen, auf Zubehör nochmals 1.000 Euro Snwofox-Bonus)

Sonderausstattung
Metallic und Double Tone Lackierung „Ice Grayish Blue Metallic / Black” € 850,-

(c) Bilder: S. Poppe