Praxistest: Mitsubishi Eclipse Cross Diesel: Ein hübscher Rücken kann auch entzücken

Mmmmh … Mitsubishi Eclipse? Gab es nicht mal einen Sportwagen mit dem Namen? Ja, nur wurde dieser 2012 (leider) ohne weiteren Nachfolger eingestellt. Nun ja, nicht ganz: Denn zumindest der Name wurde wiederbelebt und ziert seither das Heck von Mitsubishis SUV-Coupé als „Eclipse Cross“.

Die Fahreigenschaften eines Sportwagens lassen sich natürlich nicht mit jenen eines SUVs vergleichen. Fakt ist aber, dass das 109 kW (148 PS) starke SUV mit einem Eigengewicht von 1.738 kg dank dem Allradsystem S-AWC (Super All Wheel Control) sicher und satt auf der Straße bzw. in den Kurven liegt. Abseits der asphaltierten Pfade kann mittels Knopfdruck noch zwischen Gravel (Schotter) und Snow (Schnee) gewählt werden.

Sehr erfreulich ist, dass die Japaner den Selbstzünder für das SUV-Coupé nachgereicht haben und noch immer jede Menge auf das hubraumstarke Aggregat setzen.
Der 4-Zylinder Turbodiesel (4N14) mit variabler Ventilsteuerung bietet – ganz Diesel typisch – gerade in den unteren Drehzahlbereichen eine ebenso effiziente wie kraftvolle Antriebsleistung bei einem maximalen Drehmoment von 388 Nm bei 2.000 U/min. Vorsicht also, wer zum ersten Mal das Gaspedal betätigt. Der nachgereichte Selbstzünder wird mit einer 8-Stufen-Wandlerautomatik ausgeliefert, diese zwar brav ihren Dienst verrichtet, aber etwas smoother abgestimmt sein könnte. Dennoch schlägt sich die Wandler-Automatik um Welten besser, als die CVT-Version. Auch die Start-Stopp-Automatik arbeitet manchmal etwas zu ruppig. Neben dem 2,2-Liter Diesel-Aggregat ist der Eclipse Cross als 1,5-Liter Turbo-Benziner mit 120 kW (163 PS) erhältlich, der mit Front- oder Allradantrieb sowie einer 6-Gang Handschaltung oder CVT-Automatikgetriebe kombiniert werden kann.

Scharfes Äußeres durch Dynamik Shield

Allen Modellen gemein ist der sportliche Auftritt: Mitsubishis Design-Sprache „Dynamic Shield“ verleiht dem SUV-Coupé eine markante Front, die durch einen breiten Kühlergrill, stilvolle Chrom-Spangen und scharf gezeichnete Scheinwerfer charakterisiert ist. Die leistungsstarken Bi-LED-Schweinwerfer leuchten die Straße angenehm hell aus. Damit man auch vom Folgeverkehr gut erkannt wird, ist der Eclipse Cross mit LED-Rückleuchten ausgestattet, die über die gesamte Fahrzeugbreite reichen und dem Heck so zu einem dynamischen Auftritt verhelfen. Ein hübscher Rücken kann eben auch entzücken. Von der Seite wirkt das SUV-Coupé durch die dazu passenden Felgen, den gekonnten Einsatz von Sicken und der leicht abfallenden Dachlinie in Verbindung mit der schwarzen Dachreling sowie dem in Wagenfarbe lackierten Dachspoiler sehr elegant.

Komfortabel reisen auf allen Plätzen

In der von uns getesteten Ausstattungsvariante hat sich unter dem schwarzen Dach sogar ein zweigeteiltes Panorama-Glasschiebedach versteckt, das für erste und zweite Reihe getrennt bedienbar ist. Ebenso separat ein- und auszuschalten ist die Sitzheizung für Fond- und Frontsitze. Bei den nun vorherrschenden Temperaturen in Kombination mit der Lenkradheizung und der beheizbaren Frontscheibe eine wahre Wohltat. So kommt auch der Fahrer schnell auf Betriebstemperatur. Dank diverser Assistenzsysteme, wie Ausparkassistent mit einer leider etwas unscharfen 360-Grad-Rückfahrkamera, Spurhalte- und Toten-Winkel-Assistent sowie adaptivem Tempomat, fühlt man sich recht schnell wohl in den fest gepolsterten Ledersitzen.

Mitsubishi scheint es mit der Sicherheit ganz genau zu nehmen, denn der dauer-piepsende Signalton für „bitte anschnallen“ ertönt sogar dann, wenn sich das Fahrzeug noch in „P“ befindet. Etwas übereifrig ist auch die „Bremsen“-Ansage des Notbremsassistenten, die uns im Ortsgebiet mehrfach vor in Kurven parkenden Autos gewarnt hat. Einmal sah das Assistenten-Auge auch etwas, das sowohl Fahrer als auch Beifahrer bis heute verborgen blieb. Vielleicht waren es aber auch nur Regentropfen an der falschen Stelle der Sensoren, die das sonst so ruhig wirkende Fahrzeug ein wenig nervös gemacht haben. Apropos Regentropfen: Diese werden auf der zweigeteilten Heckscheibe nur im oberen Bereich vom Scheibenwischer entfernt. Im unteren können diese – beim Blick auf den Folgeverkehr – bald störend sein, da hier kein Scheibenwischer vorhanden ist. Grund für die 2/3-Teilung der Heckscheibe sind die – von außen durchaus hübsch anzusehenden – LED-Rücklichter, die die Sicht nach hinten aber leider ungewohnt beeinträchtigen.

Eine ganz schön schräge Nummer mit utopischen Raumverhältnissen

Im Inneren wartet der Eclipse Cross mit einem großzügigen Raumangebot – im gesamten Auto – auf. Das ist für die Kategorie SUV-Coupé keineswegs selbstverständlich: Die Sitze und Rückenlehnen der zweiten Reihe können so verstellt werden, dass sich wahlweise die Passagiere mehr ausbreiten können oder den mitfahrenden Tieren bzw. dem Einkauf der nötige Platz zukommt. (Wer damit noch immer nicht auskommt, kann noch 2.000 kg anhängen.) Leider schwingt die Heckklappe für größer gewachsene Menschen (ab 1,85 m) nicht mehr weit genug auf, sodass sie auf ihren Kopf achten sollten. In den vorderen Reihen findet der Fahrer neben einem Armaturenbrett im älteren Stil auch ein optional verwendbares Head up-Display (projiziert in eine Plexiglas-Scheibe) und mittig angeordnet einen 7-Zoll großen Touchscreen. Die Konnektivität von Apple CarPlay und Android Auto funktioniert ohne Tadel. Die Bedienung kann auch über den Touch Pad Controller in der Mittelkonsole vorgenommen werden, hier würde ein Dreh- und Drückregler Abhilfe verschaffen.

Fazit

Der Mitsubishi Eclipse Cross wurde aufgrund seiner einzigartigen Linienführung mit dem Good Design Award ausgezeichnet. Aber nicht nur sein Äußeres, auch das Platzangebot im Inneren kann sich sehen lassen: So reisen vier Erwachsene komfortabel von A nach B. Zudem wartet das SUV-Coupé mit einem leistbaren Einstiegspreis auf und verfügt bereits in der Basisversion über eine umfangreiche Serienausstattung. Ebenso gefällt, dass man in Zeiten wie diesen nochmals einen hubraumstarken, aber doch sauberen Selbstzünder unter die Haube pflanzt.

Was uns gefällt:

  • die dynamische Formensprache
  • das großzügige Raumangebot
  • die optimale Verteilung des hohen Drehmoments auf alle vier Räder

Was wir noch verbessern würden:

  • das Begrüßungspiepsen, solange man nicht angeschnallt ist
  • die Aufschwingmöglichkeit der Heckklappe
  • die Sicht nach hinten

Technische Daten: Mitsubishi Eclipe Cross

Motor/Antrieb

Motor: 4-Zylinder Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung
Hubraum: 2.268 ccm
Leistung kW/PS: 109 kW/148 PS
Drehmoment: 388 Nm bei 2.000 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebeart: 8-Gang-Automatik-Getriebe inkl. Start-Stopp-System
0-100 km/h: ca. 10 Sekunden
V-Max: 193 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 8,3 / 6,1 / 6,9
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 7,1
CO2 Emissionen: 183 g/km Euro 6d-TEMP

Fahrwerk/Reifen/Bremsen

Vo. Achse: Schraubenfedern
Hi. Achse: Schraubenfedern
Bremsen: VA + HA: Scheibenbremsen (vorne 17“ innenbelüftet, hinten 16“)
Felgen/Reifen: 18“ 7 J / 225/55R18 98H

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.675 kg
L/B/H: 4,405 / 1,805 / 1,674 m
Radstand: 2.670 m
Wendekreis: 10,4 m
Kofferraumvolumen: 341/448 – 1.159 Liter
Tankinhalt: 60 Liter
Kraftstoff: Diesel

Preise

Mitsubishi Eclipse Cross zu haben ab: € 25.900,-
Mitsubishi Eclipse Cross 2,2 DI-D 4WD Diamond zu haben ab: € 43.300,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und MWSt: € 44.264,-Sonderausstattung
Farbe (Spezial-Mehrschicht-Lackierung): Brilliant Rot € 880,-Textilmatten-Satz Elegance, Verlours schwarz € 84,-

(c) Bilder: Gas Junky, sp