Mitsubishi Eclipse Cross – Testbericht

Mitsubishi Eclipse Cross –
Eclipse mal anders.

Vor ein paar Jahren läutete BMW mit dem X6 die Ära der SUV-Coupes ein. Nach und nach kamen immer mehr bullige Sportler auf den Markt, die nicht nur Platz bieten, sondern auch eine sportliche Ader besitzen. Mitsubishi, ein Unternehmen das es seit 1870 (Mitshubishi Motors seit 1970) gibt, will da nicht hinten nachhängen. Der Eclipse Cross soll die Lücke zwischen dem ASX und dem Outlander füllen und das macht er  – bravourös.

Vom Coupé zum SUV-Coupé

Mit dem Namen Eclipse bringt man eher den Sportwagen der Neunziger in Verbindung oder sorgt für leuchtende Augen bei Fast and Furious – Fans. Die Neuauflage ist nicht nur gewachsen, sie ist ebenfalls alltagstauglicher geworden, ohne seinen sportlichen Charme zu verlieren. Müsste ich den Japaner mit einem Tier vergleichen wäre es eine Bulldogge, eine recht hübsche. Das Erscheinungsbild ist sehr maskulin und kräftig, mit einer Prise Eleganz. Die breiten Radhäuser mit der geschmackvollen Zierleiste die das Fahrzeug umrundet, unterstreichen den SUV-Charakter, wobei der kantige Stoßfänger mit dem abfallenden Dach das Coupé hervorheben. Erwähnenswert sind auch die seitlichen Linien, die den Mitsubishi sehr schön abrunden und ihm eine gewisse sportliche Dynamik verleihen.

Boa der schaut guat aus…

…sagten alle, die das erste mal das Interieur des „Mitsu“ betrachteten. Dem kann ich nur zustimmen. Die Ingenieure von Mitsubishi schafften es den Charakter der Karosserie auf den Innenraum zu übertragen. Alles ist geordnet, auf seinem Platz, mit einer kleinen Finesse, zusätzlich sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Zudem fühlt er sich sehr robust und qualitativ hochwertig an.

Knöpferlarmee

Während andere Hersteller darauf setzen alles über das zentrale Infotainment zu steuern, geht Mitsubishi mit dem Eclipse Cross in die entgegengesetzte Richtung. Fast jede Einstellung wird über daumengroße Knöpfe gesteuert. Allein für das HUD-Display gibt es drei Schalter. Auf einer Hand kann man dies gut finden, man braucht nicht in zig Untermenüs zu suchen, um die passende Einstellung zu finden. Auf der anderen Hand jedoch wird man überfallen von einer Armee aus Knöpfen. Dazu kommen noch die überdimensionalen Schaltwippen. Nach kurzer Zeit stellt man fest , dass diese ruhig ein wenig kleiner sein könnten.

Technische Helferlein

Das Infotainment-System ist auch bei großer Lichteinstrahlung sehr gut ablesbar und mit dem Touchpad in der Mittelkonsole findet eigentlich jeder ohne Probleme sein Ziel. Das Navigationssystem gibt es nur über das Smartphone, wobei das in der heutigen Zeit wirklich kein Kopfzerbrechen darstellen sollte. Sehr positiv überrascht bin ich über die 360° Rückfahrkamera, die auch in der Nacht ein erstaunlich scharfes und flüssiges Bild liefert. Um das Ausparken noch sicherer zu machen bewachen Sensoren den Querverkehr und warnen den Fahrer rechtzeitig vor einer ankommenden Gefahr.

Zwei Persöhnlichkeiten oder Schizophrenie

Angetrieben wird der Mitsubishi von einem 1,5 Liter Motor mit vier Zylindern. Dieser ist gekoppelt an ein CVT-Automatik-Getriebe. Wer sich jetzt denkt „ui, iiihhh, CVT, Gummibandgefühl“ den muss ich an dieser Stelle ganz klar enttäuschen. Natürlich ist es zu einem gewissen Grad vorhanden, nichtsdestotrotz ist es erstaunlich gut abgestimmt und bietet ein vertrautes Gefühl beim Beschleunigen. Obwohl wir jetzt dieses stufenlose Getriebe besitzen, simuliert der Eclipse acht Gänge durch die wir zügig schalten können. Dadurch ist es uns ebenfalls möglich eine optimale Motor-Bremswirkung zu simulieren. Das Agreggat verfügt über 163 PS, bei einem Leergewicht von knapp über 1,5 Tonnen. Die Motorisierung ist ausreichend, um den Eclipse sehr dynamisch zu bewegen. In die andere Richtung geht es leider nicht so zügig, da hätten die Ingenieure aus Japan ruhig etwas bissigere Bremsen hinter die Felgen spannen können.

Begeistert bin ich vom Fahrwerk. Für ein SUV ist es recht straff abgestimmt, jedoch nicht zu hart, um noch ein komfortables cruisen zu ermöglichen.

Mit einem Flüstern

Auf der Autobahn dachte ich mir das irgendetwas nicht ganz stimmt. Dieses Gefühl wollte einfach nicht weggehen, bis der Geistesblitz kam. Ich höre fast keine Windgeräusche. Wie ein Flüstern dringt das Rauschen in den Innenraum. Genauso leise verabschiedet sich der Sprit. Satte neun Liter verbrauchte der kompakte Sumoringer, bis wir es geschafft haben, durch wirklich sparsames fahren, den Spritverbrauch auf auf 7,2 Liter zu senken.

Technologische Zuckerl

HUD-Displays sind ja keine Technologische Neuheit. Heutzutage ist es kein Problem so ein Display in die Windschutzscheibe zu integrieren. Deswegen finde ich es umso trauriger, das Mitsubishi sich für die ältere Lösung entschied und ein ausfahrbares Display installierte. Dieses zeigt, neben der aktuellen Geschwindigkeit, diverse Warnungen der Fahrasisstenten an.

Zusammengefasst…

Im Großen und Ganzen macht der Eclipse keinen großen, im Sinne von Länge mal Breite, Eindruck. Der Japaner wirkt ein wenig tiefergelegt als seine Konkurrenz. Trotzdem finden wir genügend Platz, sowohl in der vorderen Reihe als auch im Fond und Kofferraum. Ich persönlich bin vom Eclipse sehr angetan. Einerseits ist er gemütlich wie ein Schmusekätzchen und andererseits ist er wie ein kräftiger Puma, der den Asphalt verschlingt. Setzt Mitsubishi diese Philosophie fort, werden die Marktanteile wohl in den nächsten Jahren sicher wieder ein wenig ansteigen – die Richtung stimmt auf jeden Fall.

Was mich begeistert:

  • Der zweispaltige Charakter
  • Die Position hinter dem Lenkrad
  • Das bullige Exterieur

Was ich mir noch wünschen würde:

  • Eine größere Motorenauswahl (derzeit nur 163 PS Benzin oder Diesel)
  • HUD-Display direkt in die Windschutzscheibe projiziert
  • Keine Plastik-Pianolack-Elemente am Lenkrad

Factporn:

Modell: Mitsubishi Eclipse Cross 1,5 TC CVT Intense+ 40 Edition S-AWC
Motor: Vier-Zylinder MIVEC Turbo-Benzinmotor
Hubraum: 1.499 cm³
Leistung kW /PS: 120 kW / 163 PS bei 5.500 U/min
Drehmoment: 250 Nm bei 1.800 bis 4.500 U/min
Antrieb: Allrad
Getriebeart: CVT-Automatik
0-100 km/h: 9,8 Sekunden
V-Max: 200 km/h
Verbrauch Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 8,2 / 6,2 / 7,0
Verbrauch Test – Durchschnitt l/100 km: 8,6 Liter 
Leergewicht:
1.550 kg
L/B/H: 4,405 / 1,805 / 1,685 (Meter)
Radstand: 2,670 (Meter)
Wendekreis: 5,3 (Meter)
Kofferraumvolumen: 341 bis 448 Liter
CO2 Emissionen:
159 g/km
Tankinhalt:
60 Liter
Kraftstoff:
Super 95
Mitsubishi Eclipse Cross zu haben ab: 23.280 €
Basispreis Eclipse Cross Intense + 40 Edition S-AWC:
€ 37.300,-

Sonderausstattung:

Metallic-Lackierung € 880,-

(c) Bilder und Text: Gas Junky

 

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