Praxistest: DS 3 Crossback: Hingucker mit Stil

Et voilà – und da ist er! Wir hatten den Vorteil zu wissen, mit wem wir es zu tun hatten. Aber viele andere Verkehrsteilnehmer staunten nicht schlecht, als sie den DS 3 vermutlich zum ersten Mal sahen. Er ist aber auch wirklich ein hübsches Kerlchen. Man könnte fast sagen: Liebe auf den ersten Blick?

Der DS 3 Crossback besticht bereits äußerlich durch perfekte Proportionen. Er ist schlicht, aber dennoch charismatisch gestylt. Dank der 18-Zoll-Felgen wirkt er bullig, aber nicht protzig. Die Front ist geprägt durch einen markanten Kühlergrill, der von spitz zulaufenden LED-Scheinwerfern und dem vertikalen LED-Tagfahrlicht begrenzt wird. Die Testversion trägt die Lackierung Rubi-Rot, wobei der obere Teil der Spiegelkappen sowie das Dach und der zugehörige Spoiler schwarze Akzente setzen. Ebenfalls für einen Hingucker und einen Wow-Effekt sorgen die versenkbaren Türgriffe, die die elegante Linienführung unterstreichen. Vorne wie hinten wird der DS 3 von einem silbernen DS-Logo geziert, mit dem derzeit noch die wenigsten etwas anzufangen scheinen.

Seit 1. Juni 2014 eigenständige Marke

Historisch ist der Markenname DS eng mit Citroen verknüpft. War es doch der DS 19, der beim Automobilsalon 1955 die Herzen höher schlagen ließ. Als Symbol für Eleganz und französischen Avantgardismus wird er in die ganze Welt exportiert und sofort zum Erfolg. 2015 feiert man beim Genfer Automobilsalon den 60. Geburtstag dieses legendären Fahrzeugs. Wie der Citroen DS von damals vereinen auch alle heutigen DS-Modelle einzigartigen Stil mit Spitzentechnologie, Komfort und Dynamik sowie Raffinesse und edle Materialen.

Doch zurück zum DS 3 Crossback

Der Innenraum präsentiert sich äußerst hochwertig und lädt sofort zum Wohlfühlen ein. Hat man einmal den Startknopf gefunden – dieser ist etwas ungewöhnlich vor dem Wahlhebel der Automatik platziert – kann es schon losgehen. Wo wir gerade beim Suchen sind: Die Fensterheber sind, ebenfalls etwas ungewöhnlich, links und rechts vom Automatik-Wahlhebel angebracht. Futuristische Eleganz, klare Linienführung und technologische Perfektion sind an jeder Ecke spürbar – und davon gibt es im DS 3 Crossback genug. Die rautenförmigen Strukturen sind so harmonisch ins Fahrzeug eingebettet, dass man sie immer wieder gerne ansieht. Egal, ob die Luftauslässe in den Türen, die Tasten in der Mitte des Armaturenbretts oder das abgesteppte Alcantara: Der DS 3 Crossback ist mit so viel Liebe zum Detail gestaltet, dass man gar nicht mehr aussteigen möchte.

Die elektrisch verstellbaren, fest gepolsterten Sitze in der ersten Reihe und der hohe Fahrkomfort tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Während der Fahrt überzeugt der 4,12 Meter lange DS 3 Crossback durch seinen hohen Schwingungskomfort, für den die neue CMP-Plattform (Common Modular Platform) verantwortlich zeichnet. Ebenfalls sehr angenehm: Selbst bei höheren Geschwindigkeiten bleibt der 114 kW (155 PS) starke Primzahl-Benziner mit perfekt schaltender 8-Gang-Automatik ruhig – und das nicht nur von der Fahrzeugstabilität her, sondern auch im Innenraum. Möglich machen das das dickere Blech im Bereich der Türen, das die Luft in einem speziellen Verfahren abführt, verstärkte Scheiben und eine schalldämmende Frontscheibe.

Drei Fahrmodi zur Wahl

Wer in den Sport-Modus wechselt, sorgt innen wie außen für ein eindrucksvolles Sound-Erlebnis des 3-Zylinders. Die Gasannahme wird dadurch direkter, wobei man aber auch ganz „normal“ oder Sprit sparend unterwegs sein kann. Extrem überrascht waren wir von der Kernigkeit – bei gleichzeitiger Laufruhe – des Aggregats. Die dazu passende Begleitmusik kommt aus den Lautsprechern des Audiosystems Focal Electra, das DS Automobiles in Kooperation mit dem französischen Marktführer für High Fidelity-Lösungen Focal entwickelt hat. Wir finden, dass 12 Lautsprecher und ein 515 Watt-Verstärker, die gemeinsam für eine detailreiche, räumliche Wiedergabe und satten, klaren Sound sorgen, eine eigene Erwähnung Wert sind.

Ebenfalls positiv erwähnen möchten wir das Ansprechverhalten der diversen Tasten: Wer kennt das nicht? Man drückt und drückt und drückt … und es passiert einfach nichts. Hier ist es eher umgekehrt: Bleibt man für einen Moment zu lange auf einer benachbarten Taste, führt diese schon den ihren zugedachten Befehl aus. (Kann z.B. passieren, wenn man beim Bedienen des Navis sein Handgelenk abstützt.) Angenehm ist auch, dass das Navi im Head up-Display parallel zum 10,3-Zoll HD-Touchscreen angezeigt wird. Vor Staus wird sogar dann gewarnt, wenn man ohne aktiver Zielführung unterwegs ist und – ebenso vorteilhaft – lange genug davor, sodass man sich noch nach einer Alternativroute umsehen könnte. Wenn man im DS 3 sitzt, möchte man das aber eigentlich gar nicht.

Halbautonomes Fahren

Zudem passt er sich durch das Fahrassistenzsystem DS Drive Assist an die Verkehrsbedingungen an, hält automatisch die Spur, den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und kann – falls notwendig – auch selbst bis zum Stillstand abbremsen. Möglich wird das halbautonome Fahren durch Sensoren und eine Kamera, die im oberen Bereich der Windschutzscheibe verbaut ist. Diese ist auch für den perfekt arbeitenden Fernlichtassistenten verantwortlich.

DS Matrix LED Vision

Der Lichtstrahl passt sich wirklich jeder Situation automatisch an. Selbst auf der anderen Richtungsfahrbahn unterwegs gewesene LKW-Fahrer werden zuverlässig erkannt und der Lichtstrahl des DS 3 so gelenkt, dass man selbst noch immer ausreichend weit sieht, aber für den Gegen- wie auch vorausfahrenden Verkehr blendfrei unterwegs ist. Möglich machen das Scheinwerfer, die aus drei LED-Modulen für das Abblendlicht und einem Modul für das Fernlicht bestehen. Dieses Modul ist in 15 unabhängige Lichtstrahlsegmente aufgeteilt. Diese passen sich an die Straßenbedingungen an, funktionieren dynamisch und von einander unabhängig. Damit kann der Lichtstrahl stets der Fahrzeugspur folgen und sich in der Stärke an die Umgebung anpassen. Ein Meisterwerk der Technik, das besonders in der finsteren Jahreszeit durch eine perfekt ausgeleuchtete Straße große Freude bereitet.

Fazit

Der DS 3 Crossback ist ein kompaktes SUV für all jene, die auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen sind, bei denen Komfort und Eleganz aber nicht zu kurz kommen dürfen. Durch zahlreiche Personalisierungsfeatures kann man seinem DS 3 Crossback innen wie außen eine persönliche Note verleihen. Ein breites Angebot an Felgen, Karosserielackierungen und Dachfarben schafft mehr als 2.000 Kombinationsmöglichkeiten, wobei das Motorenangebot (drei Benziner, zwei Diesel und eine elektrifizierte Variante) noch nicht eingerechnet ist. Es ist aber auch legitim, sich rein aufgrund des Fahrspaßes für den DS 3 Crossback zu entscheiden.

Was uns gefällt:

  • elegantes und zugleich schnittiges Design
  • die unverkennbar spürbare und an allen Ecken fühlbare Liebe zum Detail
  • der perfekt arbeitende und die Straße ausleuchtende Fernlichtassistent

Was wir noch verbessern würden:

  • einen Griff zum Öffnen des Kofferraums anbringen oder diesen mittels Schlüssel komplett öffnen lassen („springt“ nur eine Fingerbreite auf)
  • die Hartnäckigkeit der Feststellbremse (ist nach jedem Startvorgang wieder aktiviert – auch dann, wenn man sie selbst nicht angezogen hat)

Technische Daten: DS 3 Crossback

Motor/Antrieb

Motor: Benzinmotor 3 Zylinder
Hubraum: 1.199 ccm
Leistung kW/PS: 114 kW/155 PS
Drehmoment: 240 Nm bei 1750 U/min
Antrieb: Frontantrieb
Getriebeart: 8-Gang-Automatik-Getriebe
0-100 km/h: 8,9 Sekunden
V-Max: 208 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 5,8 / 4,6 / 5,1
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 6,6
CO2 Emissionen: 115 g/km (Euro 6d)

Fahrwerk/Reifen/Bremsen

Vo. Achse: McPherson Federbeine, Dreiecksquerlenker
Hi. Achse: Verbundlenkerachse
Bremsen: VA: Innenbelüftete Scheibenbremsen
HA: Scheibenbremsen
Felgen/Reifen: 18“ 7 J / 215/55 R18 95H

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.265 kg
L/B/H: 4,118 / 1,791 / 1,536 m
Radstand: 2.558 m
Wendekreis: 10,7 m
Kofferraumvolumen: 350 – 1.050 Liter
Tankinhalt: 44 Liter
Kraftstoff: Benzin

Preise

DS 3 Crossback zu haben ab: € 28.200,-
DS 3 Crossback Performance Line PureTECH 155 EAT8 zu haben ab: € 34.150,-
Preis Testfahrzeug inkl. 6 % NoVA und 20 % MWSt: € 43.106,61,-

Sonderausstattung (netto):

Metallic-Lackierung Rubi Rot € 750,-
Beheizbare Vordersitze € 250,-
Head-up-Display € 400,-
Einparkhilfe vorne & Rückfahrkamera € 420,-
Kabelloses Aufladen für das Smartphone € 130,-
DS MATRIX LED VISION inkl. 3D LED Rückleuchten € 1.330,-
– Matrix Beam Scheinwerfer mit 4 adaptiven Scheinwerfermodulen
und Adaptive Front System
– LED Blinklichter
– LED Tagfahrlicht
– Automatische Leuchtweitenregulierung
Fahrassistenz-Paket Automatik € 970,-
– Safety Paket
– Erweiterte Verkehrszeichenerkennung
– Aktiver Toter-Winkel-Assistent
– Fernlichtassistent
– Einparkhilfe vorne und hinten – DS Drive Assist
DS CONNECT NAV inkl. DAB € 980,-
– Audio-System mit 3d-Navigation / 8 Lautsprechern / USB-Anschluss
Bluetooth-Freisprecheinrichtung / Mirror-Screen-Funktion /
Spracherkennung / DAB & DAB+
– DS CONNECT BOX
– DS Smart Access
Premium HiFi-System FOCAL ELECTRA € 750,-
Gesamtleistung 475 Watt (12 Lautsprecher, Bassbox, Subwoofer,
Verstärker)
Gepäckraumnetz € 80,-
18-Zoll-Leichtmetallräder MONZA € 850,-

(c) Bilder: Gas Junky, sp