Volvo XC40 T3 – Praxistest

Der Downsizing-Thor im Langstreckentest

Obwohl bei dem Kürzel XC40 den Enthusiasten ein Kompakt-SUV im Hinterkopf vorschwebt, wollten wir wissen, ob der 4,43 Meter-Schwede trotzdem eine große Nummer im heiß umkämpften Kompakt-SUV-Segment ist. Also haben wir uns auf den Weg nach Italien gemacht, um den kleinsten der XC-Familie auf den Zahn zu fühlen.

Eigenständiges Design: Retro auf futuristisch

Das Auftreten des Schweden ist sehr selbstbewusst gestaltet und hält sich strengstens an die neue DNA des Premiumherstellers. Die Front des Hochbeiners spricht klare Worte: “Aus dem Weg, hier komme ich!“ Ein muskulös wirkender Grill, breite Motorhaube und die perfekt-designte LED-Lichtsignatur in der Front, machen das souveräne Auftreten makellos. Das schwedische Design hört aber bei der Seiten- oder Heckansicht bei weitem nicht auf. Die 20-Zoll-Felgen mit einer Gummibreite von 245 mm passen wie angegossen auf den XC40.

Das getestete Modell wurde im R-Design konfiguriert, in Kombination mit der weißen Perleffekt-Lackierung ist er ein echter Hingucker!

Qualitätsnorm: Ausgezeichnet!

Beim Öffnen der Tür weiß man sofort, was einem erwartet. Eine Augenweide an schwedischer Qualitätsarbeit. Perfekte Verarbeitung soweit das Auge reicht. Die Sitze bieten bei kurvenreichen Strecken guten Seitenhalt, auch wenn man diese etwas zügiger durchschlängelt, wirken aber keinesfalls einengend.

Hat man mal auf dem Fahrersitz Platz genommen, bietet der XC40 eine gute Sicht auf die Armaturen und das in der Mittelkonsole vertraute Multimedia-Touchscreen.

Das Infotainment-System ist mit einer hochwertigen Grafik versehen worden, welche sehr futuristisch wirkt, dennoch muss man sich vor der ersten Fahrt ein wenig durchnavigieren, sodass man die wichtigsten Einstellungen auf Anhieb findet. Das schwarz gelederte Multifunktionslenkrad liegt sehr gut in der Hand, sodass man auch in engen Kehren niemals die Kontrolle verliert. Elektrisch verstellbare Vordersitze (inklusive Sitzheizung), Lenkradheizung und verstellbare Innenbeleuchtung sind nur ein Bruchteil der umfangreichen, teils auch optionalen Ausstattungsfeatures.

Future is coming! 

Ein echtes Highlight ist das digitale Display, welches Tacho und Drehzahlmesser noch futuristischer zu Geltung bringt. Bei der Navigationsfunktion schieben sich die Anzeigen zur Seite und in der Mitte breitet sich eine perfekte Sicht auf die Streckenführung aus, sodass man auch gerne auf ein Head-Up-Display verzichten kann.

Egal, ob Oper oder Festival! 

Das Audiosystem lässt genau so wenig Wünsche offen, wie der Rest von der komfortablen Ausstattung. Wenn auf den nobel gezierten Abdeckungen der Lautsprecher das Logo von Harman & Kardon abzulesen ist, weiß man genau, dass man mit einem der Marktführer immer ein ausgezeichnetes Klangbild spendiert bekommt. Egal ob man in einer Oper oder auf einem Festival sein möchte, die Klangqualität wird perfekt im Cockpit verteilt.

Auf der Rückbank wurde ebenfalls nicht an Perfektion eingespart. Eine Mischung aus Leder und Alcantara lädt somit zum Mitfahren ein. Auch die Kopf- und Beinfreiheit geht ganz klar für diese Klasse vorzüglich durch.

 Primzahl-Wikinger 

Unter der Haube verrichtet ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 156 PS seine Arbeit, überraschend vibrationsarm. Das Aggregat ist an ein knackig abgestimmtes Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt.

Knapp unter 2.000 U/min. liegen bereits 350 Nm an, besonders im oberen Drehzahlbereich kann der Dreizylinder seine Kraftentfaltung unter Beweis stellen. Die untenrum eher magere Drehzahlkurve macht den XC40 auch bei vorrausschauender Fahrweise ein wenig dursitig, hier könnte man beim Facelift noch ein wenig mehr Punch aus dem Drehzahlkeller reinprogrammieren.

Langstrecken-tauglich? 

Die Primzahl-Variante wirkt am Papier vielleicht ein wenig untermotorisiert. Das komplette Gegenteil stellt sich auf der Langstrecke heraus. Von der Beschleunigung aus den teils sehr winzigen Ortschaften, bis hin zu einer sicheren Überholphase auf der Landstraße, ist der Dreizylinder ein treuer Wegbegleiter, der nicht gerade schlecht im Futter steht. Das Fahrwerk bügelt grobe Unebenheiten tadellos weg, trotz der nicht gerade mickrig dimensionierten 20-Zoll Leichtmetallräder ist man einem komfortablen Reisegefühl ausgeliefert. Man kann sogar kann zwischen individuellen Fahrmodi auswählen: Comfort, Dynamik, Individual und ECO stehen zur Verfügung.

Im Dynamik-Modus setzt das Gaspedal die Befehle wesentlich flotter um, die Lenkung wird etwas straffer, aber leider nicht direkter, hier könnte man beim Facelift-Modell noch ein wenig nachbessern.

Das Fahrwerk wird auf Knopfdruck ein wenig gestrafft, besonders bei flotter Kurvenfahrt wird der Unterschied verdeutlicht. Für den Normalbetrieb reicht aber der Comfort-Modus völlig aus.

An Fahrassistenten hat der Volvo natürlich auch alles eingepackt bekommen, was man momentan in diesem Segment erwarten darf. Der adaptive Tempomat hat uns auf der Langstrecke überrascht. Bei knapp sechs Stunden Fahrt entlastet dieser die Konzentration enorm, sodass man selbst nach mehreren hunderten Kilometern aussteigt und sich kaum einen Kilometer auf dem Tacho anmerken lässt.

Unser Fazit:

Der schwedische Kompakt-SUV wurde äußerst dynamisch abgestimmt, wobei auch der Komfort nicht vernachlässigt wird. Der Dreizylinder punktet besonders bei höherer Drehzahl mit seiner satten Kraftentfaltung. Wenn nun in den Kurven die Lenkung noch ein Stück direkter ausgelegt wäre, hätten die Schweden bei dem kleinsten der XC-Familie kaum mehr Verbesserungsbedarf – wäre doch auch langweilig oder?

Was uns gefällt:

  • Diese hochwertige Materialwahl und Verarbeitung
  • Die äußerst bequemen Sitze mit ausgezeichnetem Seitenhalt
  • Das Ansprechverhalten des Dreizylinders

Was wir noch verbessern würden:

  • Das indirekte Einlenkverhalten
  • Die Gerüchteküche über den Dreizylinder
  • Die zahlreichen aufpreispflichtigen Features

Modell: Volvo XC40 T3 R-DESIGN
Motor / Antrieb: R3-Zylinder, quer eingebaut
Hubraum:1.477 ccm3 /
Leistung  kW /PS (Gesamt): 115 kW / 156 PS bei 5.550 U/min
Drehmoment: 350 Nm bei 1.800 bis 4.800 U/min
Antrieb: Frontantrieb                                                                       Getriebeart: 6-Gang Schaltgetriebe
0-100 km/h: 7,8 Sekunden
V-Max: 200 km/h
Verbrauch Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: (NEFZ)
Verbrauch Test – Durchschnitt l/100 km: 7,8 L
Leergewicht:
1.645 kg
L/B/H: 4,425 / 1,863 / 1,652 (Meter)
Radstand: 2,702 (Meter)
Kofferraumvolumen: 460 Liter
CO2 Emissionen:
146 g/km
Tankinhalt:
54 Liter
Kraftstoff:
Super 95
Volvo XC40 zu haben ab: 29.351,14 €
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und Mwst: 52.134,24 €

Sonderausstattung:

Aussenfarbe (707)

Inscription Crystal Weiß Perleffekt

€ 1.120

 

20″ Zoll Leichtmetallfelgen 5-Doppeldesign R-DESIGN

€ 930

 

Business-Paket-Pro (MCP1S)

  • Senus Connect Premium Sound by Harman Kardon
  • Senus, Navigationssystem

€ 1.250

 

Connect-Paket (MCOSZ)

  • IntelliSafe Assistant
  • IntelliSafe Surround

€ 1.300

 

Laderaum-Paket Pro (MCOTG)

  • 12-Volt-Anschluss im Gepäckraum
  • Befestigungssystem für Tragetaschen
  • Heckklappenautomatik
  • Keyless Entry
  • Rücksitzlehnen und Kopfstützen elektrisch umlegbar
  • Sicherheitstrennnetz
  • Staufach unter dem Fahrersitz

€ 900

 

Park-Assistant-Paket (MCOTD)

  • Einparkhilfe vorne und hinten
  • Rückfahrkamera

€ 550

 

Spiegel-Paket (MCOTC)

  • Außenspiegel elektrisch einklappbar inkl. Bodenleuchten
  • Innen- und Außenspiegel mit Abblendautomatik

€ 400

 

Winter-Paket (MCOTH)

  • Fahrer- und Beifahrersitz beheizbar
  • Scheibenwaschdüsen beheizt

€ 275

 

Winter-Paket Pro (MCOTP)

  • Fondsitze außen, beheizbar
  • Lenkrad beheizbar
  • Windschutzscheibe, beheizbar

€ 400

 

Xenium-Paket (MCOTM)

  • Beifahrersitz elektrisch verstellbar
  • Fahrersitz elektrisch verstellbar inkl. Memoryfunktion
  • Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung
  • Schiebe-/Hebedach, Glas

€ 1.600

 

Scheinwerfereinigungsanlage

€ 220

 

Kindersicherung hinten, elektrisch

€ 70

 

Alarmanlage, fernbedienbar mit Deadlock

€ 400

 

Reserverad mit Notlaufeigenschaften

€ 80

 

Seitenfenster und Heckfenster abgedunkelt

€ 330

 

Voll-LED-Scheinwerfer

€ 450

(c) Bilder und Text: Gas Junky

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