Jeep Renegade Facelift: Primzahl-Indianer?

Jeep Renegade 2019

Jeep Renegade Facelift

Balocco – Die Jungs bei Jeep spendieren dem Kleinsten eine Überarbeitungskur. Wobei man hier nicht nur bei ein paar Elementen am Design getüftelt hat, sondern auch unter der Haube sorgt man für erwähnenswerte Neuheiten.

Downsizing-Hype

Sozusagen ist der europäische Topseller der Marke das Versuchskaninchen für neue Benzin-Aggregate. Der Downsizing-Hype hat nun also auch schon bei Jeep eingesetzt. Man bekommt das Facelift-Modell auf Wunsch auch mit einem Dreizylinder-Benziner, der laut Datenblatt akzeptable Fahrleistungen auf den Asphalt zaubern soll.

Jeep und Downsizing? Diese Frage wurde spätestens nach den ersten Testkilometern in Italien geklärt.

Gleich bei der ersten Rundfahrt fasste ich also den Dreizylinder-Renegade aus, meine Begeisterung – natürlich nicht in Worte zu fassen – ich hoffe Ihr versteht ein wenig Sarkasmus.

Den Startknopf gedrückt, obwohl das Aggregat gerade erst die Betriebstemperatur kontinuierlich aufbaut, ist keine Art vom typischen unangenehmen Dreizylinder-Knurren im Innenraum wahrzunehmen.

Das haben andere Hersteller nicht so einwandfrei auf die Reihe bekommen. Auch die Sechsgang-Handschaltung ist für den 120 PS Einliter-Benziner mit Zwangsbeatmung eine vernünftige Lösung, nicht allzu lange Schaltwege kombiniert mit butterweicher Abstimmung. Bei diesem Modell werden die Kräfte natürlich an die Vorderachse geschupft, somit ist eine tadellose Lösung für den urbanen Bereich gelungen, wenn man dann noch ein Crossover-Fan ist und Retrolook mit modernen Design kombiniert bevorzugt, geht die Rechnung auf.

Aber zurück zu unserer Testfahrt: City-Tour beendet, raus aus der Stadt und rauf auf die Autobahn. Hier merkt man bereits auf den ersten Metern, dass der neue Benziner eher ein komfortabler Geselle ist, der sein Drehmoment (knapp 200 Nm) erst im oberen Bereich ausspielt und hier eher auch wieder stressfrei arbeitet.

Diesen Eindruck hinterlässt der amerikanische Italiener auch auf der Freilandstraße – der kleinste der Jeep Familie mit seinem Primzahl-Aggregat, will eher kommod bewegt werden, wer ein wenig dynamisch die Kurven meistern will, der muss eben in der Sechsgang-Box umrühren.

Darf’s ein bisserl mehr sein?

Weiters sorgt man für einen 1,3-Liter Benziner mit vier Brennräumen, welcher vernünftige 150 PS leistet. Dieser ist an ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und gibt seine Kräfte ebenfalls an die Vorderräder weiter.

Das Aggregat lässt sich auch mit 30 Mehr-Pferdchen ordern, diese Variante ist an eine Neungang-Wandlerautomatik gekoppelt. Hier werden alle vier Räder angetrieben, somit ist man für die spontane Offroad-Tour bestens gewappnet.

 

Vorteile der neuen Motorenpalette?

Mit der neuen Motorenpalette sorgt man für mehr Effizienz, Modularität und natürlich auch ein wenig Gewichtsersparnis. Jeep gibt das neue Dreizylinder-Aggregat mit nur 93 Kilogramm an. Weiters erfüllen die Aggregate bereits die Euro 6/D Norm.

Unglaubliches Testszenario

Um die Robust- und Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen unterzog man die neue Motorenpalette 75.000 Stunden an virtuellen Analysen, 60.000 Teststunden auf Prüfständen und zusätzlich schickte man die Fahrzeuge weltweit fünf Millionen Kilometer herum – natürlich bei verschiedenen Bedingungen.

Ciao, Diesel?

Wir können die Selbstzünder-Gemeinde beruhigen, ihr werdet euer Drehmoment noch tatsächlich aus dem Keller spendiert bekommen. Zur Wahl stehen ein 1.6 Liter mit 120 PS, gekoppelt an ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder einem Doppelkupplungsgetriebe. Die Zweiliter-Version gibt es mit 140 oder 170 PS.

 Exterieur?

Beim Design des Außenkleides hat man sich besonders mit der Front des Fahrzeugs beschäftigt. Die neuen Scheinwerfer mit LED-Abblend-, Fern- und Tagfahrlicht fallen sofort auf und sorgen für ein noch trendigeres Design mit genügend Retro-Elementen, die an die eingefleischten Modelle erinnern. Die Markensignatur mit den sieben Lüftungsschlitzen bleibt natürlich aufrechterhalten.

Bei den Modellvarianten Limited und Trailhawk sorgt man auch am Heck für LED-Leuchten.

Interieur?

Je nach auserwählter Ausstattungslinie verfügen die Neubesitzer über einen Infotainment-Touch-Bildschirm in fünf, sieben oder 8,4 Zoll. Das System reagiert durch den stärkeren Prozessor mit noch flotteren Reaktionen. Apple CarPlay und Anroid Auto sind bei den beiden größten Infotainmentsystemen integriert und sorgen für eine noch bessere Konnektivität.

Abschluss-Fahrt mit dem Trailhawk..

Um die Offroad-Eigenschaften unter Beweis zu stellen haben wir im gelb eingefärbten Post-Jeep Platz genommen. Die Ausstattungslinie Trailhawk bietet noch einen zusätzlichen Terrain-Modus „Rock“ hiermit lässt sich so gut wie jede Steigung überwinden. Das Allradsystem krallt den knallgelben Verkaufsschlager die Steigung hoch, da hätten andere Systeme schon längst den Geist aufgegeben. Mittels Jeep Active Drive Low schafft man es auch beim Bergabfahren keine ungewollten Speed-Rekorde in den Untergrund zu fahren. Der Trailhawk hat mit seiner Bodenfreiheit von 210 Millimeter klare Vorteile und schlägt sich im Gelände tadellos. Traktionsprobleme? Niemals!

Fazit:

Der geliftete Renegade wirkt nach seiner Überarbeitungskur wesentlich erwachsener. Die neue Motorenpalette bietet mehr Effizienz und lässt keine Kundenwünsche mehr offen. Die Individualisierung ist nochmals ein Stück erweitert worden und auch die Offroad-Skills bei den 4×4 Modellen haben nochmals zugelegt. Preise stehen leider noch keine fest, diese werden wir Euch in einem zusätzlichen Beitrag verraten.

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