Stellantis: Die große Transformation

Mit gesamt 14 Marken zählt Stellantis zu den größten Automobilkonzernen, wohlgemerkt global gesehen. Neben spannenden Strategien (wie zum Beispiel dem neuen Agenturmodell, wo der Händler als Agent auftritt) wurden uns zahlreiche Neuerungen bei diesem spannenden Termin in Schladming präsentiert, aber alles nach der Reihe.

Derzeit verfügt man über 11 Prozent Marktanteil in Österreich, hier ist das kurzfristige Ziel, dass man diesen um 4 Prozent ausbaut. Langfristig strebt man die 20 Prozent-Marke an.
Großen Wert legt der Konzern natürlich auf leistbare E-Mobilität. Gleich vier neue Plattformen (STLA – Small, Medium, Large Frame) sollen alle Fahrzeuge des Konzerns abdecken. Reichweiten von 500-800 Kilometer laut WLTP sollen je nach Plattform keine Seltenheit mehr darstellen. Das erste Modell auf einer dieser Plattformen bildet der neue e-3008, der in der Long Range Version über eine Reichweite von bis zu 700 Kilometer (laut WLTP) verfügt.

Bis zum Jahr 2025 wird Peugeot das breiteste Angebot an Elektroautos in Europa anbieten.
Bis zu diesem Zeitpunkt berichtet man bei Stellantis auch von gleich drei Gigafactorys und bis 2030 sogar fünf am Stück geplant. Bis 2038 gilt das Ziel der Klimaneutralität.

Stichwort IBIS (Intelligent Battery Innovation System) Beim sogenannten IBIS-Konzept sind die elektronischen Konverter-Platinen für die Wechselrichter- und Ladefunktionen so nah wie möglich an den Lithium-Ionen-Batteriezellen montiert. Ein hoch-entwickeltes Steuersystem ermöglicht die Erzeugung von Wechselstrom für einen Elektromotor direkt aus der Batterie. Die Senkung des Fahrzeuggewichts als auch die Kostenoptimierung zählen natürlich ebenso zu den klaren Vorteilen dieser Technologie.

Großes Augenmerk setzt man natürlich auch auf sogenannte Over the air Updates, um die Kapazitäten in den Werkstätten nicht unnötig zu belasten.

Marken im Überblick

Bei Citroen will man mit der elektrischen Version des C3 ein sehr attraktives Modell um rund 25.000 Euro anbieten. Sicherlich ein sehr spannendes Kapitel, da ja der Konkurrenzkampf am Markt mehr als nur spannend zu bezeichnen ist. Ausgestellt waren der Camper Type Holiday als auch der Citroen Oli.

Fiat präsentiert den neuen 600e und zeigt auch den Topolino, der mit einem fairen Preisgefüge überraschen wird, sofern man überwiegend im urbanen Bereich unterwegs ist.

Bei DS wird der DS 4 auch den neuen Antriebsstrang mit 156 PS und dem 54 kWh Akku spendiert bekommen. Die Produktpalette ist ja ohnehin schon elektrifiziert – für 2024 wird wie bereits erwähnt der DS 4 den neuen, elektrischen Antriebsstrang erhalten und ein weiteres, vollelektrisches Modell im D-Segment wurde angekündigt.

Bei Opel will man die Marke ein wenig umstrukturieren, um sie wieder dorthin zu bringen wo sie war, sprich ganz vorne dabei. Neben dem rein elektrischen Astra und Astra ST hat man dem Corsa ein Facelift spendiert. Darüber hinaus setzt man bei den Rüsselsheimern auch auf Wasserstoff – wohlgemerkt im Nutzfahrzeug-Bereich, der Vivaro-e Hydrogen. Man setzt auf folgende drei Säulen: Greenovation, Modern German und Detox Design.

Bei Peugeot feiert der bereits erwähnte e-3008 seine Weltpremiere, dem 508 hat man ein Facelift verliehen und auch der e-208 wird demnächst eine Überarbeitungskur spendiert bekommen. Aber kommen wir nochmals zurück auf den e-3008 – er steht als erstes Fahrzeug des Konzerns auf der sogenannten STLA Medium Plattform, sprich 87-104 kWh stehen zur Wahl, die WLTP Reichweite liegt bei 700 Kilometer. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Modell auch mit dem klassischen Verbrenner auf den Markt kommen.

Was gibt es bei Jeep Neues? Der Avenger wurde zum Car of the year ausgezeichnet und zwei neue Modelle sind geplant – der Recon electric und der Wagoneer.

Bei Alfa Romeo läuft der Verkauf des Tonale erstklassig. Bereits 2024 wird das erste BEV Modell erwartet und ab 2025 wollen die Italiener ausschließlich neue, vollelektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen. From zero to zero lautet hier also die Strategie.

Das wohl größte Produkt-Highlight war für uns der neue Abarth 500e. Das nun vollelektrifizierte Modelle behält den knurrigen Klang der Verbrenner Versionen bei, jedoch muss er klarerweise ohne Auspuffrohre auskommen. Zu diesem Feature kann natürlich jeder selbst seine Meinung bilden. Über das Fahrverhalten braucht man nicht lange diskutieren, denn der kompakte Racer hängt erstklassig am Gas, lenkt direkt ein und verwöhnt den Piloten mit einem unglaublichen Fahrerlebnis.
Die zahlreichen Kehren von Schladming rauf in die Ramsau waren ein echter Genuss, selbst für einen Gas Junky mit der Blutgruppe Super plus.

(c) Bilder: Sebastian Poppe, 1x Peugeot