Ford Mustang GTD: Das neue Rennpferd mit Karbon-Rüstung

Der neue Mustang ist in aller Auto-Fans Munde. Gerade erst hat man vom Mustang Dark Horse und Dark Horse R gehört, schon kommt der nächste Kracher: Der Ford Mustang GTD ist geboren. Den Namen hat er vom neuen GT3-Modell erhalten, denn GTD steht für „GT Daytona“, doch er meint es noch ernster als das Rennmodell und das Ziel wurde klar abgesteckt: eine Rundenzeit auf der Nürburgring Nordschleife von unter sieben Minuten.

Den Wind in der Mähne nutzen

Nicht oft kommt es vor, dass ein GT3-Modell einem Straßenfahrzeug unterlegen sein soll, doch in diesem Fall ist alles etwas anders. So wurden beim neuen GTD hydraulisch verstellbare Aerodynamik-Komponenten und eine aktive Fahrwerksdämpfung mit Höhenverstellung untergebracht, die in der Rennserie nie zugelassen worden wären. Fast alle Karosserieteile wie Kotflügel, Heckdiffusor und Co. sind aus Karbon, aber auch Bug- und Heckschürze sind auf Wunsch aus dem Verbundwerkstoff gefertigt. Zusätzlich gibt es ein Aerodynamik-Paket, das dem Pony-Car ebenfalls aus Karbon gefertigte Luftleitelemente und eine komplette Unterbodenabdeckung, die ebenfalls hydraulisch verstellbar sind, hinzufügen. Der Sinn dahinter? Viel Abtrieb in Kurven für maximalen Grip und wenig Abtrieb um den Luftwiderstand auf der Geraden zu minimieren. Dasselbe Spiel spielt selbstverständlich auch der Heckflügel mit Schwanenhalsaufhängung mit. Aber nicht nur die ganzen Karbon-Teile können Eindruck schinden, denn auch unter dem Kohlefaser-Kleid hört der Spaß nicht auf.

Das Herz des Adrenalin-Ponys

Unter der Karbon-Motorhaube findet der 5,2 Liter große, aufgeladene V8-Benziner sein Zuhause, der dank zweifachem Ansaugsystem und Kompressor in der Spitze über 800 PS (588 kW) leisten soll. Dank seiner Trockensumpfschmierung ist dieser auch selbst bei starker Querbeschleunigung immer gut mit Öl versorgt und kann somit jeder Serpentinenstraße den Kampf ansagen. Die Kraft wird anschließend über eine Karbon-Kardanwelle an das in Transaxle-Bauweise verbaute 8-Gang-Doppelkupplungsautomatikgetriebe weitergegeben. Aufgrund seiner Position bei der Hinterachse kann eine Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 erreicht werden, was wiederum der Rundenzeit und dem Fahrgefühl zugutekommt. Durch Luftleitkanäle, die den ehemaligen Kofferraum ersetzen, kommt auch die Kühlung des Performance-Getriebes nicht zu kurz, aber natürlich erhält auch das Heck somit einen nochmals aggressiveren Look. Direkt darunter in den sportlichen Heckdiffusor eingebettet wird der Klang des bis zu über 7.500 U/min. drehenden V8 über eine Titan-Auspuffanlage mit Klappensteuerung an die Umgebung abgegeben.

Aber man braucht nicht nur gute Aerodynamik und viel Leistung um schnell zu sein, denn das Fahrwerk hat ja die essentielle Aufgabe, diese Kraft auch am Boden zu behalten. Aus diesem Grund wurde eine halbaktive Radaufhängung verbaut, welche die Federraten und Bodenfreiheit verändern kann. Die adaptive Spulenventil-Dämpfertechnologie ermöglicht somit einen Höhenunterschied von rund 40 Millimetern. Die optimierte Vorderachskinematik mit kurzen Längslenkern nutzt hohe Steifigkeit, um der starken Querbeschleunigung in engen Kurven entgegenzuwirken. An der Hinterachse wurden die hydraulisch verstellbaren Fahrwerkskomponenten sogar in Pushrod-Architektur mit Kipphebeln verbaut, welche in Kombination mit dem besonders steifen Rahmen für herausragende Präzision und Stabilität sorgen soll.

Da hier sowieso alles extremer als gewohnt ausfällt, hat der Mustang GTD gegenüber dem normalen GT-Modell eine fast zehn Zentimeter weitere Spurbreite und kann optional mit geschmiedeten 20-Zoll-Magnesiumfelgen ausgestattet werden. Um eine Rennstrecke in möglichst kurzer Zeit bezwingen zu können, sind auch gute Bremsen nötig. Im Falle des GTD übernimmt diesen Job eine Kohlefaser-Keramik-Bremsanlage, die durch ausgeklügelte Luftleitkanäle die notwendige Kühlung erhält.

Und wenn man im Sattel sitzt?

Der Innenraum des Supersportlers überzeugt mit Miko-Wildleder, Leder und Karbon, während man von Recaro-Sportsitzen fest im Sattel gehalten wird. Auf Wunsch können die Schaltwippen, Drehregler und das Serienschild des Armaturenträgers per 3D-Druck aus Titan hergestellt werden, das von ausgemusterten F22-Kampfjets von Lockheed-Martin stammt. Um unnötiges Gewicht einzusparen wird beim GTD zur Gänze auf die Rückbank verzichtet. Da jedes Exemplar genau den Vorstellungen des Kunden entsprechen soll, gibt es eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten für das In- und Exterieur, wobei auch einige Options-Pakete auswählbar sind.

Das streng limitierte Hardcore-Pony wird in Handarbeit in Kanada hergestellt und voraussichtlich rund um den Jahreswechsel 2024/25 das erste Mal ausgeliefert werden. Der von Ford angestrebte Verkaufspreis soll bei 300.000 USD starten, natürlich exklusive Steuern.

(c) Bilder: Ford