Kia XCeed GT-Line im Test: Die richtige, grüne Mobilität

Neben Ceed, Ceed Sportwagon und dem ProCeed sorgt der XCeed für gute Verkaufserfolge. Immerhin ist der Hochbeiner eine gute Alternative für Ceed Kunden, die eine höhere Sitzposition bevorzugen, jedoch ein wenig tiefer als im Sportage Platz nehmen wollen.
Außerdem gibt es den XCeed auch in seiner zweiten Lebenshälfte mit dem sauberen, äußerst effizienten Selbstzünder, den besonders Flottenmanager bevorzugen werden. Diesen haben wir in der sportlichen GT-Line unter die Lupe genommen und sehr zu schätzen gelernt, knapp 900 Kilometer Reichweite sind auf dem Display keine Seltenheit.

Interieur: Digital, aber dennoch intutiv

Die digitalen Benutzeroberflächen sind in neuen Fahrzeugen kaum noch wegzudenken, dennoch bereitet die Bedienung in vielen Modellen Kopfschmerzen. Kia wählt hier die benutzerfreundliche Variante und spendiert dem Lenker noch Tasten und Bedienelemente, welche die Bedienung äußerst intuitiv und kaum ablenkend ausfallen lässt. Man muss hier also beispielweise für die Deaktivierung des Spurhalte-Assistenten nicht im fünften Untermenü durchsuchen, nein dies klappt mit längerem Knopfdruck links unterhalb vom Sportvolant. Auch die Start-Stopp-Automatik lässt sich auf diese simple Art und Weise deaktivieren – erstklassig! Dennoch setzt man auf ein 12,3-Zoll großes Kombiinstrument hinter dem Sport-Volant, welches je nach Fahrmodi die Darstellung als auch die Farbe ändert, standardmäßig legt der XCeed den Eco-Modus ein – leider fanden wir hier keine Möglichkeit, um den gewünschten Modus auf Dauer zu speichern.
Großes Lob gibt es für die solide Materialwahl, die man bei so manchem Konkurrenzprodukt vergebens sucht und sich mit nur wenigen Softtouch-Elementen zufriedengeben muss.
Die Kopf- und Beinfreiheit fällt in beiden Reihen sehr luftig aus und auch das Kofferraumvolumen mit 380-1.332 Liter lässt trotz integrierter 48-Volt-Technologie keine Wünsche offen.
Fahrer und Beifahrer verfügen in der Topversion sogar über eine Sitzkühlung, diese Funktion schätzt man in den Sommermonaten durchaus – im Falle der Topversion sogar ohne Aufpreis. Aber das sollte natürlich nicht der einzige Grund sein, um die GT-Line zu wählen. Immerhin spendiert Kia in der Topversion das bereits erwähnte Sportvolant (unten abgeflacht, inkl. Schaltpaddles), Alu-Pedale, Sportsitze und einen schwarzen Dachhimmel.

Exterieur: Erstmals auch als GT-Line

Kia Fans werden die Facelift-Version des XCeed auch an den überarbeiteten, scharfen Schürzen erkennen, immerhin wurden die Nebelscheinwerfer in die Voll-LED-Scheinwerfer integriert, wodurch mehr Platz für die seitlichen Lufteinlässe entstand und diese als „Air Curtains“ dienen.
Aber spätestens beim Blick aufs Heck stechen die neuen LED-Scheinwerfer ins Auge und überzeugen mit der dynamischen Blinkfunktion. Auch die Heckstoßstange wurde mit einem nochmals dynamischeren Design aufgewertet.
Für die GT-Line stehen serienmäßig 18-Zöller zur Verfügung, die den Komfort im XCeed nur minimal schmälern und stimmig zum Gesamtbild des Südkoreaners passen.

Fahrverhalten: Nahezu eine aussterbende Rasse

Es ist schon eine spannende Aufgabe, wenn man bei der Konkurrenz vergebens in den Preislisten nach einer passenden Alternative stöbert. Meist findet man hier nur deutlich stärker motorisierte Selbstzünder bei den Premium-Marken, die natürlich auch deutlich stärker bepreist sind.
Der 1,6-Liter Selbstzünder leistet 100 kW / 136 PS und 320 Nm Drehmoment, die nach überwinden eines kleinen Turbolochs zur Verfügung stehen.

Die 7-Gang-Doppelkupplung könnte noch etwas aktiver deren Aufgabe erledigen, wobei dies auch eine Frage des Fahrmodi ist. Im Sport-Modus überrascht der XCeed mit einer deutlich potenteren Kraftzufuhr, die sich nach deutlich mehr Leistung als im Datenblatt anfühlt. Obwohl Kia für den XCeed keine Allradversion anbietet, ist man selbst im Sport-Modus ohne durchdrehende Räder an der Vorderachse unterwegs und staunt über die deutlich potentere Kraftentfaltung. Wir waren im Drittelmix mit nur 5,9 Liter pro 100 Kilometer unterwegs. Neben den bereits deutlich überwiegenden Pluspunkten gesellt sich auch noch ein Listenpreis von € 43.190 für die Top-Dieselversion hinzu, womit wir nur zum Kauf anraten können.
Auch Benziner stehen den Kunden zwischen 120, 160 und 204 PS zur Verfügung, die Einstiegsmotorisierung ist an ein 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt. Außerdem ist der XCeed auch als Teilzeit-Stromer in zwei Ausstattungslinien mit einer Systemleistung von 104 kW / 141 PS zu haben. Nun könnte man behaupten, dass die Wahl des Antriebs zur Qual der Wahl wird. Für längere Etappen würden wir jedenfalls zum Diesel greifen, da dieser unter dem Strich noch immer als die grünste Mobilitätslösung zählt.

Was uns gefällt:

  • Die erstklassige Verarbeitung
  • Die umfangreiche Ausstattung
  • Das Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Das sparsame Diesel-Aggregat

Was wir noch verbessern würden:

  • Einen dauerhaft, programmierbaren Fahrmodi

Factbox: Kia XCeed GT-Line 1.6 CRDI ISG 48 V DCT7

Motor/Antrieb

Verbrennungsmotor: 4-Zylinder Diesel
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung kW/PS: 100 kW / 136 PS
Drehmoment: 320 Nm bei 2.000-2.250 U/min

Elektromotor Spannung: 48 Volt
Leistung kW/PS: 10,8/15
Antrieb: Front
Getriebeart: 7-Stufen-Doppelkupplung
0-100 km/h: 10,1 Sekunden
V-Max: 198 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert l/100 km: 5,1-5,3
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 5,9
WLTP CO2 Emissionen: 134-139
Abgasnorm:
EURO 6d

Bremsen/Felgen/Reifen

Bremsen: VA: Scheibenbremsen innenbelüftet HA: Scheibenbremsen
Felgen/Reifen: 235/45 R18

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.397-1.511 kg
L/B/H : 4,395 m / 1,826 m / 1,495 m
Radstand: 2,650 m
Kofferraumvolumen: 380-1.332 Liter bei 48 V Modellen, sonst 426-1.378 Liter

Preise

Kia XCeed zu haben ab: € 25.040
Kia XCeed GT-Line Diesel DCT7 zu haben ab: € 43.190,-
Preis Testfahrzeug inkl. MWSt und NoVA: € 44.940

Sonderausstattung

Glasschiebe- und Hubdach elektrisch € 1.200
Metallic-Lackierung € 550

(c) Bilder: Sebastian Poppe