25 Jahre bzw. ein Vierteljahrhundert schmückt der Profi-Allradler bereits die Straßen und Offroad-Passagen, dort wo andere SUV-Modelle bereits Angstgefühle verspüren. In Europa konnte er bereits 357.000 Mal verkauft werden und weltweit spricht man von 4,5 Millionen abgesetzten Einheiten.
In der aktuellsten Version wurde nicht nur ein wenig am Design (wie zum Beispiel an den Scheinwerfern an der Front) Feinschliff betrieben, auch die Sicherheitsfeatures, der Komfort und das Fahrverhalten wurden nochmals verbessert.
Interieur: Hochwertige Verarbeitung und logische Bedienung
Klar, es gibt bereits zahlreiche Marken, die ausschließlich auf Touch-Elemente bzw. deren umständliche Menüführung setzen und immer mehr Technikfeatures integrieren. Das mag wohl besonders der jungen Zielgruppe gefallen, ist aber nicht immer das Gelbe vom Ei. Vielleicht mag man mich als altmodisch bezeichnen, aber ich bevorzuge eben noch analoge Armaturen, Drehregler und übersichtliche Infotainment-Displays. Und genau hier sammelt der geliftete Forester großes Lob, denn die Bedienung ist kinderleicht und logisch aufgebaut. Die diversen Einstellungen können auch während der Fahrt durchgeführt werden und die Materialien fühlen sich an allen Stellen äußerst hochwertig an, womit die Luft für die deutsche Konkurrenz schon äußerst dünn wird.
Darüber hinaus sehen die Sitze nicht nur äußerst elegant aus, sondern bieten auch erstklassigen Komfort auf längeren Strecken und gewähren auch guten Seitenhalt, wenn man eben mal im Hinterland die Offroad-Skills des Japaners abruft – immerhin verfügt man über 22 Zentimeter Bodenfreiheit.
Auch in der zweiten Reihe bietet das SUV-Modell luftige Abmessungen, sodass die Kopf- und Beinfreiheit selbst für Großgewachsene sehr luxuriös wirkt. Und auch das Ladevolumen mit 509 bis 1.751 Liter geht für ein Fahrzeug mit 4,64 Meter Außenlänge völlig in Ordnung, außerdem schwingt die Heckklappe in der getesteten Ausstattungslinie Premium äußerst elegant, elektrisch auf.
Assistenzprogramme erweitert und clever gelöst
Wir kennen doch alle den Fernlicht-Assistenten, der so richtig grell den Gegenverkehr blendet, den Spurhalte-Assistenten, der dir beinahe das Leben kostet, weil er so ruckartig abbiegen mag oder den Notbrems-Assistenten, der möglicherweise der eigene Feind der Stoßstange ist. Genau diese Art von elektrischen Assistenten mag man wohl eher meiden, dennoch ist es äußerst ärgerlich, wenn man diese immer in den einzelnen Untermenüs vor Fahrtantritt deaktivieren muss. Und genau dies ist NICHT der Fall bei der gelifteten Version des Subaru Forester. Einerseits mag man gar keine Assistenz-Programme deaktivieren, andererseits könnte man es auf Knopfdruck tun, ohne in irgendein Untermenü gelangen zu müssen. Die Japaner setzen auch in der aktuellen Version auf die sogenannte Eye-Sight Technologie, derzeit kommt die vierte Generation zum Einsatz. Es wurde das Sichtfeld beinahe verdoppelt, da man die Stereokamera direkt an der Windschutzscheibe angebracht hat. Außerdem wurden drei neue Funktionen implementiert: die automatische Notlenkung, der adaptive Geschwindigkeitsregler mit Fahrspurzentrierung sowie ein optimierter Spurhalte-Assistent, dieser auch ohne Markierungslinie die Straßenränder erkennt. Darüber hinaus wird mittels dem sogenannten Driver Monitoring System die Aufmerksamkeit des Lenkers beobachtet und bei Müdigkeit oder Ablenkung sogar akustisch gewarnt.
In der Praxis ist man gerne mit den zahlreichen Sicherheitsfeatures unterwegs, da diese nicht wie bei anderen Marken nerven oder gar die Sicherheit mindern – wie bereits erwähnt.
Vortrieb mittels milder Hybridisierung: Der Basis treu geblieben
Klarerweise setzt Subaru auch bei der aktuellsten Forester Version auf die Kerntechnologie der japanischen Marke, den Boxer-Motor, aber eben mit milder Stromzufuhr und leider ohne Zwangsbeatmung. Ein Zweiliter-Saugbenziner mit 150 Pferdestärken sorgt besonders beim Anfahren dank Startergenerator für zusätzliche 16,7 PS und 66 Nm. Hier ist man meist komplett geräuschlos und eben rein elektrisch unterwegs. Klarerweise nur für kurze Strecken, der Hersteller gibt bis zu 1,6 Kilometer an, die V-Max beträgt 40 km/h.
Ohne dieser sanften Stromzufuhr stehen knapp 200 Nm des Verbrenners zur Verfügung, diese liegen erst ab 4.000 U/min an. Speziell bei sportlicher Fortbewegung erlebt man dann ein spezielles, akustisches Zusammenspiel von Motor und Getriebe. Klar gibt es deutlich flottere Beschleunigungswerte in diesem Segment, aber die Geräuschkulisse des Boxermotors lernen wir zu schätzen bzw. gefällt uns deutlich besser als jene der Primzahl-Aggregate, die wohl keinesfalls die Welt retten werden.
Das wird der Forester mit seiner e-BOXER Technologie wohl auch nicht tun, dennoch löst dieser Fahrspaß speziell auf holprigen Untergrund als auch bei winterlichen Fahrverhältnissen aus. Immerhin gibt es nicht mehr viele SUV-Modelle am Markt, die permanenten Allrad und die Offroad-Skills eines solchen Modells bieten. Aber über die Jahre ist der Forester eben mehr als nur ein Allrad-Profi geworden, denn auch den hohen Komfort, die grandiosen Platzverhältnisse, die erstklassige Sicherheitstechnologie als auch die perfekte Haptik lernt man zu schätzen.
Dies gilt auch für den kombinierten Testverbrauch der sich auf 8,2 Liter pro 100 Kilometer belaufen hat. Eher stört uns der dann doch recht kleine Kraftstoffbehälter mit nur 48 Litern. Ob das bereits eine erste Andeutung auf eine Plug-in-Hybrid-Version sein soll?
Unser Fazit:
Wer auf der Suche nach einem zuverlässigen Allradfahrzeug ist, welches erstklassig verarbeitet ist, über eine sehr intuitive Bedienung verfügt und auch mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen verfügt, der sollte sich den Forester e-BOXER ganz genau ansehen. Über das Akustiklevel der Motor- und Getriebekombination bei sportlicher Fahrweise kann man diskutieren, meist wird man aber sowieso die komfortable Gangart wählen.
Was uns gefällt:
- Die erstklassige Haptik
- Die intuitive Bedienung
- Der Klang des Boxer-Motors
Was wir noch verbessern würden:
- Die Akustik zwischen Motor und Getriebe bei sportlicher Gangart
Factbox: Subaru Forester 2.0i e-BOXER Premium
Motor/Antrieb
Motor: Zweiliter Vierzylinder-Boxer-Benzinmotor
Hubraum: 1.995 ccm
Benzin-Aggregat: Leistung kW/PS: 110 kW/150 PS zwischen 5.600 und 6.000 U/min
Elektro-Aggregat: 12,3 kW/16,7 PS (66 Nm)
Drehmoment Benzin-Aggregat: 194 Nm bei 4.000 U/min
Antrieb: Allradantrieb Symmetrical AWD (All-Wheel Drive)
Getriebeart: CVT-Automatikgetriebe Lineartronic
0-100 km/h: 11,8 Sekunden
V-Max: 188 km/h
Verbrauch/Umwelt
Werksangabe – kombiniert, l/100 km: 8,1 (WLTP)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 8,2 (WLTP)
CO2 Emissionen: 185 g/km Euro 6d (WLTP)
Bremsen/Felgen/Reifen
Bremsen: VA + HA: Scheibe (innenbelüftet)
Felgen/Reifen: 225/55 R18
Gewicht und Maße
Leergewicht: 1.688 kg
L/B/H: 4,640 / 1,815 / 1,730 m
Radstand: 2,670 m
Kofferraumvolumen: 509 – 1.751 Liter
Tankinhalt: 48 Liter
Kraftstoff: Benzin
Preise
Subaru Forester 2.0i e-Boxer Pure zu haben ab: € 39.490,-
Subaru Forester 2.0i e-Boxer Premium zu haben ab: € 47.490,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und MWSt: € 48.285,60,-
Sonderausstattung:
Metallic-Lackierung € 795,60
(c) Bilder: Sebastian Poppe