Der zum Großteil in Europa entwickelte Kia EV6 GT ist das neue Aushängeschild der Marke. Mit einem Hightech-Elektroantrieb von 430 kW (585 PS) und 740 Nm Drehmoment beschleunigt der Südkoreaner in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 260 km/h. Zudem beträgt die prognostizierte Reichweite (nach WLTP im kombinierten Zyklus) des voll elektrischen Hochleistungs-Crossovers 424 km. Dank der Möglichkeit, den Akku zeitgerecht auf eine optimale Ladetemperatur (zwischen 20 und 25 Grad Celsius zu bringen) beträgt die Ladezeit an entsprechend leistungsfähigen Schnellladestationen nur rund 18 Minuten (von 10 auf 80 Prozent).
Von außen erkennt man Kias neues Flagschiff nicht nur an speziellen Designelementen getreu der „Opposites United“-Philosophie, sondern auf den ersten Blick an den neonfarbenen Bremssätteln. Zudem stechen die auffälligen Charakterlinien, die dynamische Dachlinie und die abfallende C-Säule ins Auge. An der Front sorgt die neue „Clamshell“-Motorhaube, die sich wie eine Muschelschale seitlich bis zu den Radhäusern erstreckt, sowie der spezielle Fronststoßfänger gemeinsam mit den muskulösen Kotflügeln für ein markantes Frontdesign, in dem adaptive Dual-LED Scheinwerfer und Blinker mit sequenziellem Lichtmuster für das Kia typische „Digitale Tigergesicht“ sorgen. Das Heck kennzeichnet ein flügelartiger Dachspoiler, die charakteristische LED-Rücklichteinheit sowie der speziell gestaltete GT-Stoßfänger inklusive Diffusor.
Auf E-GMP-Plattform basierend
Die Plattform E-GMP (Electric Global Modular Platform), die Kia beim EV6 erstmals einsetzt (und die bei bis zu sechs weiteren Modellen der Marke als Basis dienen soll), verhilft dem Vollzeit-Stromer zu beeindruckender Fahrcharakteristik. Möglich wird diese durch eine ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse (Verhältnis 49:51 Prozent), an der die großflächig in die Bodengruppe integrierte Batterie maßgeblichen Anteil hat. Die Platzierung des Akkus trägt zum niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs bei, was den Handling-Eigenschaften besonders auf kurvenreichen Straßen zugute kommt. Zudem gewährleistet der Allradantrieb auch unter schwierigsten Bedingungen eine hohe Fahrdynamik.
Der zweimotorige Hightech-Antriebsstrang des EV6 GT wurde speziell für ein progressives Hochleistungs-Fahrerlebnis entwickelt. Der aus dem EV6 bekannte Frontmotor, leistet 160 kW (218 PS) bei 4.400 bis 9.000 Umdrehungen pro Minute. Das kraftvolle Hecktriebwerk hat eine Leistung von 270 kW (367 PS, bei 6.800 bis 9.400 U/min). Insgesamt mobilisiert dieses Power-Duo 430 kW (585 PS) und ein Drehmoment von 740 Nm. Damit liegt der EV6 GT in der Gesamtleistung um 80 Prozent über dem EV6 AWD (239 kW/325 PS, 605 Nm). Zum Vergleich: Dieser sprintet in 5,2 Sekunden auf Tempo 100, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 185 km/h. Zur hohen Leistungsfähigkeit des EV6 GT tragen verschiedene Innovationen innerhalb des Heckmotors bei, unter anderem die „Hairpin“-Technologie der Statorspulen, eine externe Wasserkühlung, die die Temperatur des Motorgehäuses reduziert, oder eine Ölkühlung für die Spulen des Motors.
Neue Fahrwerkskomponenten
Bei der Entwicklung des EV6 GT-Fahrwerks wurden gegenüber dem EV6 umfassende Veränderungen an den Fahrwerkskomponenten und den elektronischen Steuerungssystemen vorgenommen. Dadurch liegt der Kia EV6 GT in allen Fahrsituationen ruhig und flach auf der Straße. Das Fahrwerk minimiert sowohl die Wankneigung in Kurven und bei Spurwechseln mit hoher Geschwindigkeit als auch das Aufbäumen (Zugstufe) bei starker Beschleunigung und das Eintauchen (Druckstufe) beim Bremsen. Auch die Lenkung wurde speziell für den GT weiterentwickelt. Durch das variable Übersetzungsverhältnis, das den Lenkwiderstand mit zunehmendem Tempo erhöht, bietet sie in allen Fahrsituationen eine sehr gute Rückmeldung; insbesondere in der sportlichsten Einstellung des GT-Modus, die über eine neonfarbene Taste auf dem Lenkrad ausgewählt werden kann.
Der GT-Modus wählt für Elektromotoren, Bremsen, Lenkung, Dämpfer, Sperrdifferenzial und das elektronische Stabilitätsprogramm (ESC) automatisch die jeweils dynamischste Einstellung (Sport oder Sport+). Um eine möglichst enge Verbindung zur Straße zu schaffen, lässt das Stabilitätsprogramm im GT-Modus mehr Radschlupf zu. Der Fahrer kann es auch (sofern gewünscht) vollständig deaktivieren oder das Übersteuern ganz bewusst provozieren, indem er einen speziellen Drift-Modus aktiviert. Dadurch werden bis zu 100 Prozent der Antriebskraft an die Hinterräder geleitet, was uneingeschränkte Seitwärtsbewegungen ermöglicht. Am Kurvenausgang lässt sich wieder mehr Kraft auf die Vorderräder übertragen, um die Beschleunigung zu verbessern. Natürlich stehen auch die bekannten Modi Eco, Normal und Sport zur Verfügung.
Spezielles Hochleistungsbremssystem
Das Bremssystem verfügt über groß dimensionierte innenbelüftete Bremsscheiben (Durchmesser vorne 380 mm, hinten 360 mm) sowie Vierkolben-Hochleistungsbremssättel vorn. Ein integrierter elektrischer Bremskraftverstärker (Integrated Electric Booster, IEB) trägt ebenfalls zur Verkürzung des Bremswegs bei. Darüber hinaus kann der Fahrer zwischen zwei Bremsmodi wählen (Normal/Sport). Im Sport-Modus wird das Bremspedal empfindlicher und die Rückmeldung des Bremssystems direkter. Die Hochleistungsbremsanlage arbeitet nahtlos mit dem regenerativen Bremssystem zusammen, das beim EV6 auf eine maximale Rekuperationsleistung von 150 kW kalibriert ist. In Kombination mit dem aktiven Bremssystem des GT erzielt es Spitzenwerte von über 300 kW. Der Fahrer des EV6 GT kann je nach gewünschter Intensität der Energierückgewinnung zwischen sechs Einstellungen wählen, wobei im i-Pedal-Modus der EV6 GT auch zum Stillstand gebracht werden kann, ohne das Bremspedal zu betätigen.
Fahrer orientiertes Interieur
Das Interieur ist mit Premium-Materialien ausgestattet, zum dynamischen Flair tragen sportlich inspirierte Elemente bei. Schwarze Schalensitze mit veganen Bezügen in Wildlederoptik bieten bei sportlicher Fahrweise optimale Unterstützung, sind aber auch auf längeren Fahrten genauso komfortabel. Metallapplikationen mit „GT“-Schriftzug und neonfarbene Akzente dürfen ebenso wenig fehlen wie ein Streifenmotiv auf Armaturenbrett und der vorderen Mittelarmlehne oder eine Ambientebeleuchtung. Zwei nahtlos miteinander verbundene, gewölbte 31,2-cm-Bildschirme (12,3 Zoll) liefern in gestochen scharfen Grafiken alle Fahr-, Konnektivitäts- und Unterhaltungsinformationen.
Neben einem Soundsystem von Meridian verfügt der EV6 GT auch über ein Electric Active Sound Design (e-ASD), um auch akustisch ein Gefühl der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs zu vermitteln. Dank seines Radstands von 2,90 Metern verfügt der Kia EV6 GT außerdem über ein ähnliches Raumangebot wie ein Mittelklasse-SUV und über außergewöhnliche Langstreckenqualitäten. Neben Ablageflächen im Inneren bietet der Südkoreaner ein Kofferraumvolumen von 480 bis 1.260 Litern und einen 20 Liter fassenden Stauraum im vorderen Bereich unter der Motorhaube („Frunk“).
Die Produktion des Kia EV6 GT startet im September, die ersten Auslieferungen in Europa sind für Ende des Jahres geplant. Preise sind derzeit noch keine bekannt.
(c) Bilder: Kia