Erster Test: Der neue Toyota Yaris Cross – Hoch soll er leben!

Mit dem neuen Yaris Cross komplettiert Toyota das Yaris-Trio, denn neben der Hot Hatch Version und dem Rallye-Modell mit Straßenzulassung erblickt nun auch der Yaris Cross das Licht der Automobilwelt.
Dass man im B-Segment mit einem SUV-Modell gut wirtschaften kann, ist keine Überraschung, sofern man auf die Marktentwicklung blickt. Wenn man nun im Falle von Toyota noch die wohl beste Hybridtechnik und eine Allradversion im Portfolio hat, wird wohl auch der biederste Buchhalter beim Verkaufserfolg lächeln.

Aber kommen wir nun zu den Details des neuen Modells. Der neuen Toyota Yaris Cross positioniert sich zwischen dem Toyota C-HR und dem Toyota RAV4, darüber befindet sich noch der Toyota Highlander.
Erfreulich ist, dass bereits das 4,18 Meter kompakte Modell wahlweise mit der effizienten Hybridtechnik der bereits vierten Generation glänzt. Die Basis bietet hier die sogenannte G-AB-Plattform.
Im Vergleich zur herkömmlichen Yaris Version bietet der Yaris Cross eine um 25 mm erhöhte Bodenfreiheit, welche nun mit 170 mm bemessen wurde.
Das neue Modell wird in fünf Ausstattungslinien in die Schauräume rollen: City, Active, Active Drive, Adventure und Elegant.

Interieur: Intuitiv und luftige Platzverhältnisse!

Hier stechen kaum große Änderungen zur herkömmlichen Yaris Version ins Auge, natürlich nimmt man etwas weiter oben Platz. Großartig finden wir, dass man ohne große Einschränkungen auch im Fond Platz nehmen kann. Auch hier kann man weder über Kopf- noch Beinfreiheit klagen. Das liegt wohl an der gesteigerten Außenlänge von 24 cm im Vergleich zum herkömmlichen Yaris.
Je nach Antriebsversion verfügt der Yaris Cross über 320-397 Liter Basis-Kofferraumvolumen. Die Rücksitzbank ist (je nach Ausstattungslinie) im Verhältnis 40:20:40 oder 60:40 umlegbar, damit erweitert man das Ladevolumen auf 1.020 bzw. 1.097 Liter.
Schade finden wir, dass man bei der Allradversion auf den doppelten Ladeboden verzichten muss, da man den Platz für die Hinterachse benötigt.

Auch in puncto Infotainment muss sich der neue Yaris Cross keinesfalls verstecken. Das neue System wird über Touchbefehle gesteuert und lässt sich sogar kabellos mit Apple CarPlay bzw. Android Auto verbinden. Der bis zu 9-Zoll große Infotainment-Bildschirm verfügt über eine erstklassige Auflösung und auch das zentrale, volldigitale Tachoinstrument mit 7-Zoll lässt die wichtigsten Infos sofort ins Auge stechen. Wem das noch nicht genug ist, der darf sich diese auch über das direkt in die Scheibe projizierte Head-up-Display abrufen. Dies wirkt sehr edel, denn andere Hersteller setzen auf eine billig wirkende Lösung mit einer Plexiglas-Scheibe.
Darüber hinaus muss man auch die Materialwahl loben, denn diese ist an vielen Stellen besser als so manche in einem deutschen Konkurrenzprodukt. Außerdem kann man das Gehör um einen minimalen Aufpreis sogar mit Disco-ähnlichen Tönen via JBL Sound verwöhnen.

Die Antriebsvarianten: Man kann, aber man muss nicht!

Dass man bei Toyota zum Hybrid-Antriebsstrang greift, das sollte wohl so klar sein. Beim Besuch des Japaners weigert man sich ja auch nicht und greift zum besten Sushi, welches in der Karte steht.
Dennoch bietet Toyota auch noch denselben Verbrenner des Hybridstrangs als reine Benzinversion an. Damit verfügt man über einen 1,5-Liter Dreizylinder Benziner mit 125 PS und 153 Nm Drehmoment, gekoppelt an ein 6-Gang-Schaltgetriebe.

Aber widmen wir uns nun dem Herzstück des neuen Modells, nämlich dem HEV Antriebsstrang. Auch hier ist der 1,5-Liter Saugbenziner an Bord, dennoch leistet dieser hier „nur“ 92 PS und 120 Nm Drehmoment. Aber keine Panik, denn dieser wird von einem Elektromotor mit 80 PS und 141 Nm unterstützt, die Kräfte gelangen mittels CVT-Automatik an die Vorderachse. Die Systemleistung beläuft sich auf 116 PS.
Für die Hybridversion bietet Toyota auch einen Allradantrieb an. Hier besteht aber keine mechanische Verbindung zwischen den beiden Achsen, sondern ein zusätzliches E-Aggregat arbeitet an der Hinterachse.

Unsere ersten Testeindrücke

Wir haben die erste Testfahrt mit dem Yaris Cross Hybrid mit Frontantrieb bestritten. Großteils legt man die Strecken reinelektrisch zurück, womit es natürlich flüsterleise im Interieur wird. Das kann man aber bestens mit dem optionalen JBL-Soundsystem ändern.
Trotz der gesteigerten Bodenfreiheit liegt der neue Yaris Cross äußerst präzise auf der Straße und kann mittels Fahrmodi-Wahl ein wenig sportlich getrimmt werden. Dass er nicht die Fahrleistungen des Yaris GR zur Verfügung stellt, sollte klar sein. Dafür glänzt das Einstiegsmodell mit einer unschlagbaren Effizienz, denn Teilstücke der Route konnten wir sogar mit drei bis vier Liter pro 100 Kilometer zurücklegen. Im Falle der Hybrid-Version waren wir auch von der Akustik des Aggregats und der Charakteristik des CVT-Getriebes überrascht. Dass natürlich auch die Sicherheitsfeatures aufgestockt wurden, sollte keine Überraschung sein. Diese arbeiten recht smooth und vermitteln keinesfalls ein delegierendes Verhalten, wie es so oft bei anderen Herstellern der Fall ist. Wir freuen uns bereits auf den Intensivtest mit dem neuen Modell von Toyota.

Die Preise im Überblick

Mit der Einstiegsverbrenner Version in der City-Ausstattungsvariante liegt man bei € 19.990. Für die frontangetriebene Hybrid-Version sind mindestens € 24.990 zu überweisen und für allradgetriebene Hybridversion verlangt Toyota € 32.990 (Adventure Version). Damit differenziert man sich in gleicher Ausstattung um € 2.700 zur frontgetriebenen Version.

Zum Marktstart bieten die Japaner auch eine Premiere Edition um € 35.990 an, diese ist ausschließlich in der Allradversion erhältlich und glänzt mit einer Bi-Tone-Lackierung, schwarzem Dach, JBL Soundsystem, E-Heckklappe, Head-up-Display, goldenen Ziernähten und schwarzer Lederausstattung.

Damit platziert sich der neue Yaris Cross zumindest bei der Preispolitik nicht in erster Reihe, wobei dies auch klar erscheint, wenn man die gut gefütterten Ausstattungspakete und die hohe Effizienz berücksichtigt. Dieser hohe Komfort gepaart mit dem wohl besten Hybridsystem bietet jedenfalls eine spannende Alternative.

(c) Bilder: Toyota