Eine Etage höher!

Volvo V90 Cross Country

Volvo V90 Cross Country

Wir sind in einer Zeit angelangt, wo sogar schon Sportwagenhersteller für die Produktion von SUV-Modellen sorgen, vereinzelt lässt sich der Trend auch mit anderen Karosserieformen kombinieren.

Der schwedische Hersteller hat die Strategie verstanden und lässt sogar einen knapp fünf Meter Kombi um exakt sechs Zentimeter höherlegen und sorgt somit für 21 cm Bodenfreiheit.

Neben den XC-Modellen bieten die Skandinavier nämlich auch deren V90 als höhergelegte Version an, diese Variante bezeichnen sie als Cross Country.

Mercedes konkurriert mit dem E-Klasse All-Terrain, Audi mit dem A6 allroad quattro und Volkswagen mit dem Passat Alltrack. Bis auf den hochbeinigen Wolfsburger profitiert der Schwede mit einem klaren Preisvorteil in der Basisversion.

Aber ist billiger immer besser?

Innenraum? Top oder Flop?

Bereits auf den ersten Metern mit dem knapp fünf Meter langen Flaggschiff schirmt man sich von der Außenwelt ab. Die Bedienung über das vertikal eingebaute 12,3 Zoll-Touch-Display (optional) benötigt anfangs ein wenig Übung, aber spätestens nach ein paar Fahrten ist dieses logisch bedienbar. Klar bieten andere Hersteller durchaus größere Bildschirme für deren Infotainment-System an, der Aufpreis richtet sich aber ebenfalls in deren Richtung.

Es gibt kaum noch Knöpfe und Drehregler, alle Funktionen sind in diversen Untermenüs zu finden, dies sorgt für enorme Ablenkung während der Fahrt. Daher wurden vorerst immer alle gewünschten Einstellungen vor Fahrtbeginn gewählt.

Das Navi sorgt für klare Befehle und gibt die Infos rechtzeitig bekannt, sodass man Umwege problemlos vermeidet. Zwischen dem Tacho und dem Drehzahlmesser wird auf dem digitalen Bildschirm für den Richtungshinweis gesorgt, somit kann man auch gerne auf ein zusätzliches Head-up-Display gerne verzichten.

Hie und da könnten die Touch-Befehle ein wenig flotter umgesetzt werden, aber da merkt man wieder, dass der V90 für hohen Komfort steht und Stress vermeidet, wo es nur möglich ist. Die Flucherei auf der ja so toll ausgebauten A23 lässt sich auch mit der Massagefunktion für die vorderen Passagiere stillen. Das feine Nappa-Ledergestühl knetet die Wirbelsäule kräftig oder auch sanft, je nach Bedarf eben.

Die Materialwahl lässt sich als Premium ohne Tadel abhaken, einzig und alleine das Armaturenbrett ist mit Soft-Touch bestückt, aber kein Grund zum Meckern, denn die Oberfläche des Materials wirkt trendig und passt somit zum Fahrzeug.

Die Platzverhältnisse?

Durch den enorm langen Radstand profitieren die Passagiere im Fond von enormer Bein- als auch Kopffreiheit. Das Fassungsvermögen des Laderaums würde selbst den Großeinkauf bei Ikea locker packen. Die Rückbank kann auch im Trio besetzt werden ohne kuschelig beisammen sitzen zu müssen. Und die hintere Sitzreihe kann sogar auf Knopfdruck praktisch umgeklappt werden.

Das Klangerlebnis?

Und wer sorgt für den gewünschten Klang in den zwei Wochen? Der Diesel ist gut gedämmt, sodass spätestens bei erreichen der Betriebstemperatur das brummelige Aggregat vor sich hin flüstert. Und weil der Selbstzünder bekanntlich kein Krawallmacher ist, bieten die Schweden ein optionales Soundsystem von Bowers and Wilkins an. Und ich muss gestehen, es ist wohl das beste Klangerlebnis, das ich je in einem Fahrzeug zu hören bekam. Ganz egal, ob man Radio Niederösterreich oder dann doch auf die moderne Schiene wechselt, selbst die Schlager sorgen für gute Beschallung. Es gab keine Situation, wo nur annähernd ein Ton die Türverkleidungen zum Vibrieren brachte, nicht einmal bei der maximalen Lautstärke, echt jetzt! Und man kann sich sogar mit der Akustik des Göteborger Konzerthauses beschallen lassen, sensationell!

Design und Exterieur?

Volvo sorgt auch beim Blechkleid des Hochbeiners für eine sehr dynamisch gewählte Linie, welche aber noch immer unaufdringlich und dezent wirkt.

Die LED-Lichtsignatur (Thors Hammer) der Frontscheinwerfer wirkt futuristisch und letztendlich sorgen auch in der Praxis die Voll LEDs für einwandfreie Ausleuchtung der Fahrbahn. Die traditionellen vertikalen Rückleuchten verhelfen für den nötigen Old-School-Touch, welcher die neuen Modelle sexy aussehen lässt.

Natürlich verhilft man beim diesem Offroad-Lademeister für Kunststoff-Beplankungen, um bei Fahrten im Gelände den Lack zu verschonen.

Wie fährt sich der Schwede?

Die meisten Punkte holte der Cross Country eindeutig auf der Autobahn. Kaum eindringbare Windgeräusche, das Aggregat ist sensationell abgedämmt, die Achtgang-Automatik sorgt für gefühlvolle Gangwechsel und der Durst hält sich wirklich in Grenzen, zwischen acht und neun Liter sind problemlos möglich. Auch beim Fahrwerk gibt es nichts großartig auszusetzen. Die Ingenieure sorgen an der Vorderachse für Stahlfedern, die Hinterachse hingegen schwebt (optional) mittels Luftfederung sanft und unbemerkbar über Querrillen und das Kanaldeckelnetz.

In den flott gefahrenen Kurven merkt man die paar Zentimeter an zusätzlicher Höhe, das Fahrzeug neigt ein wenig mehr zu wanken, fährt sich aber trotzdem spritziger als so manche SUVs am Markt. Die Lenkung sorgt für entsprechende Rückmeldung und auch die Bremsen packen für das hohe Leergewicht einwandfrei zu.

Der Zweiliter-Vierzylinder-Diesel wirkt im unteren Drehzahlbereich ein wenig träge. Aber spätestens, wenn die Fuhre mal in Bewegung ist, sorgt das Aggregat für reichlich Potenzial. Die Überholmanöver auf der Freilandstraße können somit problemlos getätigt werden, ohne großartig den Fahrmodi-Schalter unnötig in alle Richtung zu drehen. Der Cross Country soll ja auch kein Racer sein, er ist lieber ein edler Gleiter mit ausreichend Punch für spontane Termine. Dass der hochbeinige V90 noch nie zu den Schnäppchen-Jägern zählte ist klar, wer gerne Kreuzchen macht, sollte jedenfalls kein Sparfuchs sein.

 

Factporn:

Modell: Volvo V90 Cross Country D5 AWD Geartronic Cross Country Pro
Motor / Antrieb:
Vierzylinder Benziner mit Bi-Turboaufladung (Direkteinspritzer)
Hubraum: 1.969 ccm3
Leistung: 173 kW (235 PS)
Drehmoment: 480 Nm bei 1.750 – 2.250 U/min /
Antrieb: Allradantrieb
Getriebeart: 8-Gang Automatikgetriebe
0-100 km/h: 7,5 Sekunden
V-Max: 225 km/h
Verbrauch Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 6,1 / 4,9 / 5,3
Leergewicht:
1.966 kg
L/B/H: 4,939 / *2,052 / 1,543 (Meter)
Radstand: 2,941 (Meter)
Kofferraumvolumen: 560-1.526 Liter
CO2 Emissionen:
139 g/km
Tankinhalt:
60 Liter
Kraftstoff:
Diesel
Volvo V90 CC : 56.240 €
Basispreis Volvo V90 CC Pro :
61.143 €
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und Mwst: 92.634 €

* Breite mit Seitenspiegel

 

Sonderausstattung:

 

Klimakomfort-Paket

Klimaautomatik mit 4-Zonen-Temperaturregelung

Seitenfenster hinten und Gepäckraum abgedunkelt

€ 740

 

Licht-Paket

Innen- und Außenspiegel mit Abblendautomatik

Scheinwerferreinigungsanlage

Voll-LED-Scheinwerfer

€ 750

 

Sitzkomfort-Paket

230-Volt-Anschluss

Fahrer- und Beifahrersitz mit Massagefunktion

Fahrer- und Beifahrersitz mit Massagefunktion

€ 1.350

 

Versatility Pro-Paket

12-Volt-Anschluss im Gepäckraum inkl. Flaschenfach

Befestigungssystem für Tragetaschen im Gepäckraum

Gepäckraum-Trennnetz

Keyless Entry (elektronisches Zugangssystem)

Rücksitzlehnen auf Knopfdruck umklappbar

€ 850

 

Versatility-Paket

Heckklappenautomatik (elektrisch)

Laderaumrollo automatisch

€ 480

Fahrer- und Beifahrersitz beheizbar

€ 320

Scheibenwaschdüsen beheizt

€ 50

Kindersicherung für die hinteren Türen (elektrisch)

€ 90

Alarmanlage

€ 450

Dachhimmel in Anthrazit

€ 310

Seitenfenster und Heckfenster aus Verbundglas

€ 750

Sensus Navigationssystem

€ 1.100

Standheizung mit Timer (kraftstoffbetrieben)

€ 1.280

Kindersitze 2-stufig (2), hinten integriert

€ 250

Garagentoröffner HomeLink

€ 210

Volvo On Call

€ 850

Innensp. mit Abblendautomatik u. digit. Kompassanzeige

€ 70

Multifunktions-Sportlederlenkrad

€ 100

CD-Player

€ 90

Sensus Connect Premium Sound by Bowers & Wilkins

€ 3.000

IntelliSafe Surround

€ 500

Einparkhilfe vorne und hinten

€ 340

Lenkradheizung

€ 200

Schaltwippen am Lenkrad

€ 150

Apple Carplay / Android Auto

€ 300

Adaptives Luftfahrwerk mit Four-C-Technologie

€ 1.650

 

(c) Bilder: Sebastian Poppe & Philipp Mozga

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