Ford Puma: Kleine Raubkatze ganz groß

Der Name ist gleich, doch abgesehen davon ist der aktuelle Ford Puma nicht mit dem früheren Modell vergleichbar. Die aktuelle Version kommt als Crossover-SUV daher, bietet einen 10 Zentimeter längeren Radstand als der Fiesta und basiert auf der Architektur des B-Segments. Neben Praktikabilität und Komfort trumpft er jedoch auch mit seiner Sportlichkeit auf.

Exterieur: Markant und modern

Der aktuelle Ford Puma ist eindeutig kein Fahrzeug, in welchem man sich lieber nicht blicken lassen möchte. Man erkennt sofort, dass es sich um einen Ford handelt, dafür sorgen vor allem der Kühlergrill und die Heckpartie, denn die hier verbauten Rückleuten repräsentieren die Designsprache der Marke gut. Die in die Frontscheinwerfer integrierten LED-Tagfahrleuchten stehen dem Auto nicht nur, sondern garantieren auch bei Nacht den Wiedererkennungswert. Obwohl der Berglöwe etwas hochbeiniger als Fiesta und Co. auftritt, wird durch den Heckspoiler über der Heckscheibe die Sportlichkeit des Fahrzeugs betont.

Die Mischung aus klaren Kanten und dynamischen Rundungen, welche sich durch das gesamte Außenkleid des City-SUVs ziehen, schaffen einen guten Mittelweg aus Eleganz und Sportlichkeit, was auch den Fahrcharakter des Fahrzeugs gut widerspiegelt, aber dazu später mehr. Gerade in Zeiten wie diesen ist es eine willkommene Abwechslung, dass das Auspuffendrohr in Alu-Optik gehalten ist und hinter der Heckschürtze hervorschaut, anstatt hinter falschen Auspuffblenden versteckt zu sein.

Interieur: Diese Katze darf man streicheln

Nimmt man hinter dem Volant auf den schwarzen Sitzen in Teilleder-Optik Platz, wird einem sofort das Puma-Logo am 12,3-Zoll großen Instrumentendisplay präsentiert – es sind oft die einfachen Dinge, die einem im Alltag Freude bereiten.

Rote Ziernähte und Elemente in Carbon-Optik stellen sicher, dass das sportliche Flair bei den Insassen ankommt. Da neben den bereits genannten Elementen auch großzügig Soft-Touch-Materialen verbaut wurden, ist die Haptik dieses kompakten SUVs wirklich lobenswert. Das sticht noch mehr hervor, wenn man nun den Vergleich zu manchen Konkurrenten zieht, wo man von solchen Qualitäten nur träumen darf.

Klimasteuerung und Radio sind klassisch über Drehregler und physische Knöpfe steuerbar, was ganz und gar nicht als negativ zu betrachten ist, da somit die Bedienung ein Kinderspiel und keine Ablenkung ist.

Ein schönes Feature des Abstandstempomaten ist, dass je nachdem, in welchem Fahrmodus man sich befindet (Normal, Sport, Unebenes Gelände), das voranfahrende Fahrzeug im Display verändert wird. So fährt entweder ein virtueller Ford Mondeo, Mustang oder F150 vor einem.

Auch wenn die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank dieselbe sportliche Optik wie die Vordersitze hat, ist hier der Platz für Beine und Kopf leider etwas zu kurz gekommen, obwohl der Radstand um 10 Zentimeter größer als beim Fiesta ausfällt.

Doch egal in welchem Sitz man sich befindet, der Klang der 500 Watt starken B&O-Soundanlage sorgt in beiden Reihen für gute Laune und rhythmisches Kopfnicken.

Kofferraum und Ladevolumen: Das hat sich einen eigenen Absatz verdient

Natürlich werdet ihr euch jetzt fragen, warum dieser Aspekt bei so einem kompakten Crossover-SUV hervorgehoben wird, aber die Erklärung folgt nun.

Mit 456 Litern Volumen ist der Puma sowieso schon besonders weit vorne, wenn man ihn mit Mitbewerbern vergleicht. Bei umgelegter Rückbank kann der Stauraum auf 1.161 Liter anwachsen, wodurch auch der nächste Urlaub den Puma-Fahrern keine Angst macht.

Doch Ford hörte hier nicht auf und dachte sich: „Das reicht noch nicht, wir müssen den Puma noch etwas praktischer machen!“.

Gesagt, getan – die MegaBox ist geboren und bietet unter dem Kofferraumboden ein 80 Liter großes Staufach. Hier können besonders schmutzige oder nasse Gegenstände wie Schuhe oder Kleidung untergebracht werden, welche sonst sowieso nur eine Sauerei im Kofferraum hinterlassen würden. Dank einer Ablassschraube im Boden des Faches kann Wasser problemlos abgelassen werden und das Fach ist im Handumdrehen wieder sauber – gut mitgedacht!

Fahrverhalten: Schnurren mit Stromstößen

In unserem Testfahrzeug ist ein Dreizylinder-Turbobenziner mit einem Hubraum von einem Liter verbaut, der mittels EcoBoost Technologie den Mittelweg zwischen hoher Effizienz und großartigem Fahrspaß vermitteln soll. Mit 125 PS und 170 Nm bewegt er das 1.280 kg schwere City-SUV souverän voran, auch wenn es die Zahlen nicht vermuten lassen. Die Kraft wird über ein manuelles Sechsganggetriebe an die Vorderräder weitergegeben, welches dank der knackigen Abstimmung für Fahrspaß sorgt und den Fahrer noch aktiv am Erlebnis „Fahren“ teilnehmen lässt.

Das verbaute 48-Volt-Mild-Hybrid-System speist seine Energie aus einer luftgekühlten Lithium-Ionen-Batterie. Der riemengetriebene Startergenerator sorgt für Energiegewinnung beim Entschleunigen und boostet den Antrieb, wenn das Extra an Vortrieb gefragt ist. Die Aktivität des Mild-Hybrid-Antriebs wird nicht nur im Fahrerinfodisplay angezeigt, sondern lässt sich auch ohne Anzeigen wahrnehmen, wodurch der Fahrspaß freilich erhöht wird.

Die sportliche Auslegung des Fahrwerks und der Lenkung sorgen dafür, dass man sich beim Fahren wirklich eingebunden fühlt und gute Kontrolle in allen Fahrsituationen hat – eine weitere willkommene Abwechslung in einer Zeit, in der wir selbst hinter dem Volant die meiste Zeit nur Passagier sind.

Mit 6,5 Litern ist der Verbrauch, der während der Testfahrten erzielt wurde, auch sehr moderat, wobei die Katze auch einige Male die Krallen ausfahren durfte. Das sportlichste Höchstmaß für Katzenliebhaber, wäre dann der dauerhaft krallende Ford Puma ST.

Fazit:

Gerade bei der jüngeren Generation findet dieses Auto bestimmt Anklang, denn die Kombination aus Fahrspaß und Praktikabilität ist tatsächlich so harmonisch, dass für jeden was dabei ist. Auch wenn die Abstimmung eher sportlich ist, sind auch längere Wege kein Problem und man steigt ohne neuaufgetretene Rückenbeschwerden aus. Mit dem durchdachten Stauraum ist man für alle Abenteuer, die man bewältigen möchte, bestens gewappnet.

Was uns gefällt:

  • Das sportliche Fahrverhalten
  • Das sportliche-elegante Exterieur
  • Das Kofferraumvolumen
  • Die durchdachte MegaBox

Was wir noch verbessern würden:

  • Die Kopf- und Beinfreiheit auf der Rückbank

Factbox: Ford Puma EcoBoost Hybrid M6 ST-Line X

Motor/Antrieb

Motor: Dreizylinder Turbobenziner in Reihe (quer) inkl. 48 Volt Mildhybrid-System
Hubraum: 999 ccm
Leistung kW/PS: 92 kW/125 PS bei 6.000 U/min.
Drehmoment: 170 Nm zwischen 1.400 U/min und 4.500 U/min
Antrieb: Front
Getriebeart: 6-Gang-Schaltgetriebe inkl. Start-Stopp-System
0-100 km/h: 9,8 Sekunden
V-Max: 191 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert: 5,8 l/100 km (nach WLTP, 19-Zoll Räder)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 6,5 l/100 km
CO2 Emissionen: 132 g/km (nach WLTP, 19-Zoll Räder)

Fahrwerk/Reifen/Bremsen

Bremsen: VA: Scheiben, innenbelüftet, HA: Scheiben
Felgen/Reifen: VA+HA: 225/40 R19 M+S (Testversion)

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.280 kg
L/B/H: 4,207 / 1,805 / 552 m
Radstand: 2,588 m
Kofferraumvolumen: 456 bis 1.161 Liter
Tankinhalt: 42 Liter
Kraftstoff: Super

Preise

Ford Puma zu haben ab: € 26.800,-
Ford Puma ST-Line X EcoBoost Mildhybrid zu haben ab: € 28.478,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA (2 %) und MWSt: € 34.278,-

Sonderausstattung

Panorama-Schiebedach elektrisch € 900,-
Heckklappe elektrisch € 600,-
Fahrer Assistenz Paket € 1.200,-
Winter Paket € 500,-
Design Paket € 950,-
Magnetic-Grau Metallic € 700,-
LED-Scheinwerfer € 950,-

(c) Bilder: sp