Cupra Driving Experience 2021: Die Pulsbeschleuniger schlechthin!

Dass der Cupra Formentor ein Verkaufsschlager ist, ist wohl keine Überraschung – die Zahlen sprechen für sich. Wer allerdings noch mehr Performance und einmaligen Klang sucht, der wird beim Carbon-gespickten, limitierten Modell fündig. Wir durften den neuen Formentor VZ5, den VZ und den e-Hybrid am Red Bull Ring im direkten Vergleich testen.

Cupra Formentor VZ5:  Spanisches Vollblut mit deutschem Herzen

Wer den Formentor VZ mit 310 PS mag, der wird den VZ5 lieben. Dabei helfen nicht nur die fünf Töpfe des legendären 2,5-Liter Turboaggregats mit der Zündreihenfolge 1-2-4-5-3 unter der Motorhaube, die den charakteristischen Sound, den alle Audi-Enthusiasten zelebrieren, generieren, sondern auch die ganzen anderen Upgrades, die den VZ5 zur Waffe auf der Rennstrecke machen. Da kann es also schon mal passieren, dass der Puls auf 180 ansteigt, obwohl man fit wie ein Turnschuh ist.

Wie fährt sich die spanische Rakete mit den fünf Töpfen?

Nachdem einen die 390 PS und 480 Nm Drehmoment in 4,2 Sekunden aus dem Stillstand auf 100 km/h beschleunigt haben und der unverwechselbare Sound die emotionale Bindung sichergestellt hat, ist man in der Regel schneller beim ersten Bremspunkt als das Gehirn verarbeiten kann. Dank der neuen Bremsanlage von Akebono (vorne: 375×36 mm; hinten: 310×22 mm) wird jedoch auch die Entschleunigung zu einer leichten Übung für den Top-Formentor. Allrad und fantastische Traktion sorgen dafür, dass die anschließende Kurve mit atemberaubender Geschwindigkeit gemeistert werden kann, wobei auch erhöhter negativer Sturz der Räder einen Beitrag leistet. Wie diese Top-Performance in einem Crossover-Modell möglich ist? Diese Frage sollte man am Besten den Ingenieuren stellen, denn diese haben erstklassige Arbeit geleistet.

All die Änderungen machen sich im direkten Vergleich zwischen dem Formentor VZ und dem Formentor VZ5 bemerkbar. Die 5-Zylinder-Variante beschleunigt signifikant schneller, Bremspunkte können später gesetzt werden, die Fahrdynamik in Kurven ist spürbar verbessert und durch die CUPBucket-Sitze (Sport-Schalensitze) kann man sich noch besser auf die Fahrdynamik konzentrieren und findet dank den höheren Seitenwangen noch mehr Halt – außerdem sorgt Carbon auf der Rückseite der Sitze für pures Sport-Feeling auch auf der Rücksitzbank. Mit einem Knopf am Lenkrad, den das Cupra-Logo ziert, kann mühelos der Fahrmodus gewechselt werden, wodurch auch augenblicklich das Fahrverhalten geändert wird.

Als Fahrer kann man zwischen sechs Fahrmodi wählen und sogar ein Drift-Modus ist integriert, welcher auch bereits aus dem VW Golf R und dem neuen Audi RS3 bekannt ist. Diese Anzahl lässt darauf schließen, wie vielseitig dieses Auto ist, und man findet für jede Situation das richtige Profil.

Optik: Carbon, Aluminium in Kupfer-Optik und mehr Carbon! Noch Fragen?

Frontsplitter aus Carbon, Alufelgen in matt-schwarz/kupfer, Bremssättel in kupfer, Heckdiffusor und Auspuffblenden aus Carbon, sowie Auspuffendrohre aus Aluminium in kupfer in verikal-diagonaler Anordnung lassen die Frage, ob Cupra es mit diesem Modell auch wirklich ernst meint, lächerlich erscheinen. All diese optischen Optimierungen schmeicheln den bekannten Design-Elementen, wie dem schwarzen Kühlergrill oder dem Leuchtband am Heck, und es wirkt, als hätte diese Kombination schon immer so sein müssen.

Dass sich das Thema im Innenraum weiterzieht, ist nicht überraschend – aber gut! So erhält das Fahrzeug von innen und außen seine Stimmigkeit und man weiß, was man fährt.

Die Carbon-Schalensitze sind wahlweise in blauen oder schwarzen Leder erhältlich – beide Farben harmonieren hervorragend mit den kupferfarbenen Akzenten und Ziernähten.

Limitierte Auflage: Schnell sein lohnt sich!

Der Cupra Formentor VZ5 wird weltweit nur 7000-mal vom Band laufen, davon sind 300 Stück für Österreich vorgesehen. Noch ist er zwar nicht bestellbar, doch die ersten 100 Fahrzeuge wurden bereits von treuen Cupra-Kunden reserviert. Wer also ein Crossover-SUV mit abfallendem Heck und herausragender Performance ergattern möchte und über 75.000 Euro in der Tasche hat – denn so viel soll der VZ5 in etwa kosten – sollte schnell sein, um einen der übrigen 200 erstehen zu können. Der Marktstart ist für Dezember 2021 angesetzt.

Cupra Formentor VZ: Für die, die Spaß und Vernunft kombinieren wollen

Der Formentor VZ steht dank seinem Zweiliter-Turbobenziner mit 4-Zylindern mit 310 PS und 400 Nm gut im Futter und kann mit seinen Fahrwerten beindrucken. Dank Allrad und gutem Handling lässt er sich sehr dynamisch auf der Straße bewegen, fühlt sich aber selbst auf der Rennstrecke gut aufgehoben. In nur 4,9 Sekunden sprintet die Top-Vierzylinder Version auf Tempo einhundert und erst bei 250 Sachen regelt die Elektronik ab. Der Einstieg beginnt in Österreich bei 52.590 Euro.

Wer mehr über den Cupra Formentor VZ wissen möchte, findet HIER unseren Testbericht darüber.

Cupra Formentor e-Hybrid: Der sportliche Teilzeit-Stromer

Auch der Cupra Formentor e-Hybrid muss sich mit seinen 245 PS Systemleistung nicht vor den Performance-Brüdern verstecken. Die Kombination bildet ein 1,4-Liter Vierzylinder-Benziner und ein 85 kW starker Elektromotor, die Kräfte werden an die Vorderachse weitergeleitet. Im Vergleich zu den schärferen Verbrenner Versionen werden die Gänge bei der Plug-in-Hybrid Version mittels 6-Gang DSG sortiert. Laut Herstellerangabe beträgt die reinelektrische Reichweite 54 Kilometer, womit besonders Kurzstrecken oder Fahrten im urbanen Bereich zu der Stärke des Teilzeit-Stromers zählen. Mit seiner – wie bei den Artgenossen – bestechenden Optik ist auch der optische Leckerbissen im Gesamtpaket vereint. Neben den scharf gezeichneten Außenkleid besticht der Cupra Formentor mit seiner NoVA-Ersparnis und seiner hohen Effizienz, die mit hoher Ladedisziplin zum Vorschein kommt.
Für die schwächere Plug-in-Hybrid Version sind mindestens 41.990 Euro fällig, die Top-PHEV Version kostet mindestens 46.990 Euro. Den Einstieg in die Welt des Cupra Formentor bildet der 1,5-Liter Vierzylinder mit 150 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe, welcher ab 33.970 Euro in der Preisliste steht.

Testfazit:

Der Formentor VZ5 ist dank der vielen, raffinierten „Verbesserungen“ nicht nur auf der Straße gut aufgehoben, sondern fühlt sich auch auf der Rennstrecke pudelwohl. Gleichzeitig ist er gut handzuhaben und schafft es so, innerhalb kurzer Zeit großes Vertrauen aufzubauen. Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig und die Optik markant und stilvoll. Es ist wohl nicht extra zu erwähnen, doch der 5-Zylinder lässt das Herz aller Verbrenner-Fans höherschlagen.

Die Unterschiede vom VZ5 zu VZ und e-Hybrid sind zwar spürbar, doch egal welche Ausführung man fährt, Spaß machen sie alle und Hingucker sind sie sowieso. Wer also ein sportliches Crossover-Modell sucht, ist hier richtig aufgehoben und steht nun vor der Frage, welches Modell das richtige für die persönlichen Anforderungen ist.

(c) Bilder: CUPRA & Christian Houdek