Der neue Peugeot 308 und 308 SW im ersten Test: Auf schärfster Kralle!

Über die Generationen hinweg ist es den Franzosen gelungen 7 Millionen Stück des Peugeot 308 abzusetzen. 2014 krönte man den Kompaktlöwen sogar mit der Auszeichnung Car of the year. Obwohl man am Design ordentlich getüftelt hat, bleibt es bei derselben Plattform, welche bereits auch bei den Konzerngeschwistern als Basis dient.

Großes Kino bietet man darüber hinaus bei den Antriebssträngen, denn neben hocheffizienten Benzin- und Dieselaggregaten wird der neue Peugeot 308 auch in zwei Plug-in-Hybrid-Varianten zum Marktstart im ersten Quartal 2022 zu den Händlern rollen.

Neben den vier Ausstattungsvarianten wird der neue Peugeot 308 auch weiterhin in zwei Karosserieversionen (Hot Hatch und Kombi) erhältlich sein.

Interieur: Volldigitalisiert inklusive Gokart-Feeling!

Beim Design des Innenraums orientiert man sich natürlich an der breitaufgestellten Produktpalette, womit also das i-Cockpit auch Einzug in den kompakten Löwen findet.

Die Kombination aus dem neuen Cockpit und dem Exterieur-Design lässt noch mehr Dynamik vermuten, als eigentlich in dem neuen Löwen steckt – aber dazu später mehr.
Bereits in der Einstiegsversion verfügt man über volldigitalisierte Armaturen, womit sich der neue Peugeot 308 völlig zeitgemäß im Konkurrenzkampf platziert. In der Topversion erhält man sogar eine 3D-Ansicht des i-Cockpits spendiert, diese sollte man vorab jedenfalls testen.
Auch die Infotainment-Zentrale misst 10-Zoll und ist mittels Touchbefehlen bedienbar. Darunter befinden sich noch Kippschalter, welche die ohnehin intuitive Bedienung nochmals simpler gestalten. Darüber hinaus verfügt man über zusätzliche Icons, die sogenannten I-Toggles, diese dienen dafür, dass man noch simpler in die einzelnen Menüs des Infotainments gelangt. Natürlich kann hier auch Apple CarPlay und Android Auto kabellos gespiegelt werden.
Auch der Wahlhebel der Automatik wurde überarbeitet und fällt sozusagen minimalistischer aus, die Park- und Rekuperationsstufe (bei den PHEV-Modellen) wird per Knopfdruck eingelegt, der Leerlauf und die jeweils gewünschte Fahrtrichtung wird mittels winzigen Wahlschalter eingelegt.

In Kombination mit dem sehr kleinen Volant fühlt sich das Kompaktmodell äußerst wendig an, wenn das winzige, abgeflachte Lenkrad in Position gebracht wurde. Platz genommen wird optional auf AGR-Sitzen (Aktion gesunder Rücken), welche neben jeder Menge Langstrecken-Komfort auch reichlich Seitenhalt auf kurvigen Strecken spendieren, dieses „Kreuzerl“ sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.
Sowohl im 4,36 Meter langen Hot Hatch als auch in der 4,64 Meter Kombi Version verfügt man in zweiter Reihe über ein wenig kuschelige Kopf- und Beinfreiheit. Diese Schuld kann man wohl der sportlich gezeichneten Linie geben – aber Schönheit muss eben auch hin und wieder leiden.
Das Kofferraumvolumen beläuft sich beim Hot Hatch auf 412-1.323 Liter, der PEHV fasst 361 Liter in der Basis. Bei der SW-Version passen 608-1.634 Liter in den Rucksack, die PHEV Version muss mit 548 Liter in der Basis auskommen.

Die Motorenfamilie: Das Trio als vorbildlicher NoVA-Killer

Den Einstieg der Motorenfamilie des neuen Peugeot 308 und Peugeot 308 SW bildet ein 1,2-Liter Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 PS gekoppelt an ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Dieses Otto-Aggregat ist auch mit 130 PS mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder optionaler 8-Gang-Automatik bestellbar.

Cool finden wir, dass die Franzosen auch bei der neuen Generation einen 1,5-Liter Vierzylinder-Diesel unter die Haube schrauben. Dieser leistet 130 PS und ist an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt, optional mit 8-Stufen-Automatik erhältlich.

Neu in die Motorenpalette integrierte man einen Plug-in-Hybridantriebsstrang in zwei Leistungsstufen, welcher für die beiden neuen Peugeot 308er Modelle verfügbar ist.
Die führende Rolle übernimmt hier ein 1,6-Liter Vierzylinder Turbobenziner mit 150 PS bzw. 181 PS, dazu gesellt sich ein Elektromotor mit 81 kW also 110 PS, womit die Systemleistung 180 PS bzw. 225 PS beträgt.
Die Gänge sortiert hier eine 8-Stufen-Automatik und die Kräfte werden ausschließlich an die Vorderachse weitergeleitet.
Die reinelektrische Reichweite gibt Peugeot laut WLTP bei der Einstiegversion mit 60 Kilometer an, die stärkere Version fährt einen Kilometer weniger mit Strom.

Die niedrigen NoVA-Sätze (0-4 Prozent) sprechen natürlich gerade in Österreich für den neuen Peugeot 308 und 308 SW.

Unsere ersten Fahreindrücke: Herrliche Stille gepaart mit hohem Komfort

Es war also gar nicht negativ gemeint, dass die neuen Peugeot 308er Modelle gar auf den ersten Blick sportlicher aussehen, als sie sich dann auf der Straße schlagen. Sie lenken präzise ein, hängen gut am Gas, brettern dir nicht die „Beisser“ raus und packen auch gut auf der Bremse zu. Gerade in der Kompaktklasse schätzen die Kunden ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Komfort und einer Prise Fahrdynamik, der Rest greift dann sowieso zu den Kompaktraketen.
Wir haben uns zuerst den Peugeot 308 als Hot Hatch in der schwächeren Plug-in-Hybridversion unter die Lupe genommen, sprich 180 PS Systemleistung und eine smooth schaltende 8-Stufen-Automatik. Hier haben die Ingenieure eine unglaubliche Stille in das Fahrzeug gebracht, zumindest wenn man lautlos durch den urbanen Bereich schwebt. Auch auf flott gefahrenen Strecken im Hinterland waren wird verwundert, welch kräftigen Schub die beiden Aggregate entwickeln, dennoch die Stille aufrecht erhalten bleibt. Dass natürlich aufgrund des E-Aggregats und der Lithium-Ionen-Akku zusätzliches Gewicht mitgeschleppt wird, fällt spätestens in engen Kehren auf, dafür lächelt man bei der NoVA, denn diese erspart man sich zur Gänze.

Für die zweite Tour haben wir uns die Kombiversion als Selbstzünder mit 130 PS und Automatik in der Topversion geschnappt. Das klassische nageln des Diesel-Aggregats kann beinahe zur Gänze mit erstklassiger Dämmung weggezaubert werden. Das hohe Drehmoment und die hohe Effizienz werden gerade bei Kunden der Langstrecke das Kaufargument bilden. Zusätzlich ist das neue Design und der nicht gerade schmale Kofferraum mit niedriger Ladekante (umlegbar im Verhältnis 40:20:40) ein weiteres Kaufargument.

Zu guter Letzt haben wir uns die stärkere Plug-in-Hybrid-Version zur Brust genommen. Die 225 PS Systemleistung merkt man natürlich auf kurvigen Strecken bzw. Steigungen. Hier hängt der 308er beinahe wie die ehemalige GTi-Version am Gas und überzeugt mit jeder Menge Fahrspaß.
Wir rechnen mit einer PSE (Peugeot Sport Engineered) des neuen 308er, diese wird den ehemaligen Kompaktsportler auf die grüne Art und Weise ablösen und ebenfalls großen Fahrspaß leisten. Angekündigt wurde bereits für 2023 eine reinelektrische Version des kompakten Löwen.

Die Preise im Überblick

Der Einstieg des Hot Hatch liegt bei 24.480 Euro und der Einstieg in die Plug-in-Hybrid Welt bei 36.360, wobei man hier schon nahezu ein Fahrzeug mit Vollausstattung erhält.
Die Kombiversion startet bei 25.880 Euro, der Plug-in-Hybrid in der Lademeister-Version beläuft sich auf mindestens 37.760 Euro.

Der Marktstart ist für das erste Quartal 2022 geplant.

(c) Bilder: Peugeot