Skoda Enyaq iV: Erste Testeindrücke

Das erste reinelektrische Modell des tschechischen Automobilherstellers hört auf die Bezeichnung Enyaq (steht für Quelle des Lebens) und basiert auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des Volkswagen Konzerns.
Es handelt sich sozusagen um das Geschwistermodell des VW ID.4 und des Audi Q4 e-tron.

Erstaunlich ist, dass sich das Serienmodell kaum zur Designstudie Vision iV unterscheidet. Sowohl der optionale Kühlergrill im LED-Crystal-Design mit 131 LEDs, die bis zu 21-Zoll großen Räder als auch die fürstlichen Raummaße differenzieren den Enyaq iV von seinen Konzerngeschwistern deutlich.

Interieur: Erstklassige Verarbeitung, riesige Infotainment-Einheit

Bereits nach den ersten Testkilometern fühlt man sich im Skoda Enyaq iV ganz schön heimelig, denn die Ergonomie wurde erstklassig abgestimmt und auch die Verarbeitung wirkt deutlich wertiger als im Modell der Wolfsburger.
Das zentrale Infotainment-Display fasst 13-Zoll und lässt sich mittels Touchbefehlen oder via Sprachsteuerung bedienen. Sehr dankbar ist man über den Erhalt von Tasten unter dem Display, wie zum Beispiel die Auswahl der Fahrmodi.
Hinter dem Volant setzt man auf ein Virtual-Cockpit mit 5,3-Zoll, wem dies zu klein erscheint, der kann optional auf ein Head-up-Display aufrüsten.
In beiden Reihen verfügt man über fürstliche Raumverhältnisse, der Kofferraum fasst 585 Liter bei umgelegter Rückbank sind es sogar 1.710 Liter.

Antrieb und Fahrverhalten: Breite Antriebspalette, hoher Komfortfaktor!

Den Einstieg bildet der iV 50 mit 109 kW (148 PS) mit einer Reichweite von mehr als 350 Kilometer laut WLTP und einer Kapazität von 55 kWh. Darüber folgt der iV 60 mit 132 kW (180 PS) mit einer Reichweite mehr 400 Kilometer (WLTP) und einem 62 kWh Akku. Die Testversion trug das Kürzel iV 80 und leistet 150 kW (204 PS) und fährt laut WLTP mit einer Ladung 520 Kilometer, realistisch sind eher 380 Kilometer im Alltag. Die 82 kWh Batterie ist auch bei den beiden stärkeren Versionen verbaut.
Die Spitze bilden der iV 80x mit 195 kW (265 PS) und der Enyaq RS iV mit 220 kW (306 PS), die Reichweite liegt hier nach WLTP bei mehr als 500 und 460 Kilometer. Beide Modelle verfügen über zwei E-Motoren und Allradantrieb.
Das RS Modell läuft als einziges 180 Kilometer pro Stunde Top-Speed, die restlichen Versionen sind bei 160 Kilometer pro Stunde begrenzt.

Aber zurück zur Testversion, dem Skoda Enyaq iV 80. Die ersten Meter sind schon beeindruckend, völlige Stille und ein sehr komfortables Fahrwerk (optional mit einer großen Variation zwischen Komfort und Sportlichkeit) meistert große Arbeit. Die Lenkung könnte in manchen Kurven noch ein wenig direkter ausgelegt sein, aber im Enyaq genießt man dann doch lieber den hohen Fahrkomfort, im urbanen Bereich auch den sensationellen Wendekreis von unter zehn Meter.
Hinter dem Volant kann man mittels der Schaltwippen die gewünschte Rekuperationsstufe einlegen und per XXL-Infotainment-Screen oder gar mittels Sprachsteuerung die gewünschten Settings durchführen lassen.
Wir haben den Enyaq sowohl im urbanen Bereich, auf kurvigen Landstraßen als auch auf Autobahn-Etappen unter die Lupe genommen – mit 20,5 kWh / 100 Kilometer schlägt er sich auch in puncto Effizienz tadellos.
Das möge auch der Grund sein, weshalb das erste, reinelektrische Skoda-Modell bereits vor dem Marktstart ausverkauft ist. Aber eines können wir versprechen: Das Warten lohnt sich!


Zum Marktstart sind derzeit zwei Versionen des 4,65 Meter langen E-Modells in Österreich verfügbar (iV 60 und iV 80). Für die Einstiegsversion sind mindestens € 40.060 zu überweisen, die stärkere Version kostet mindestens € 46.670.

(c) Bilder: Skoda