Fahrbericht: SEAT CNG-Modelle

SEAT_TGI

SEAT gibt Gas – im wahrsten Sinne des Wortes

Von den beeindruckenden Fahrleistungen der Cupra Modelle habe ich bereits berichtet SEAT Leon Cupra auf dem Wachauring, in diesem Teil möchte ich Euch über den eigentlichen Schwerpunkt dieses Events berichten – dem CNG-Antrieb.

Drei Buchstaben mit enormen Potenzial

CNG steht für „Compressed Natural Gas“, also komprimiertes natürliches Gas. Nun denkt man automatisch an Erdgas was grundsätzlich nicht falsch ist, doch beschränkt sich die CNG-Technologie nicht nur darauf. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan, welches man problemlos aus dem in der Umgebungsluft enthaltenen Kohlenstoffdioxid gewinnen kann. Das ist sogar umweltfreundlich und nachhaltig möglich, indem man für den nötigen Strom entweder auf erneuerbare Energien oder auf den Energieüberschuss des Stromnetzes zurückgreift. Beispielsweise betreibt Audi mit seiner „Audi e-gas-Anlage“ bereits ein funktionierendes Werk wo genau das getan wird.
Eine andere Möglichkeit zur CNG-Gewinnung gibt es durch die Nutzung von Biomasse, womit Strom und CNG erzeugt werden können.
Ein weiterer Vorteil der CNG-Technologie liegt darin, dass man mit dem Stromenergieüberschuss des Sommers CNG-Energiereserven für den Winter ansammeln kann.

SEAT Leon TGI im Praxistest

Genug Aufklärungsarbeit, jetzt wird gefahren! Am ersten Tag des SEAT Events angekommen lagen vor mir ausgebreitet eine Vielzahl von Leon und Ibiza Schlüssel, diese Modelle hatten alle eines gemeinsam: ein TGI-Aggregat unter der Haube.
Ich wählte den SEAT Leon ST 1.4 TGI mit 110 PS und Handschaltung. Außen und innen ist kein Unterschied zu den Benzin- und Diesel-Brüdern erkennbar, bis auf das TGI Zeichen am Heck und den Gastank im Kofferraumboden. Auch im Fahrbetrieb gibt es nichts zu meckern, er fährt sich doch fast identisch wie ein Benziner. Nur die CNG Anzeige im Armaturenbrett erinnert einen daran mit welchem Antrieb man unterwegs ist.
Das erste Ziel war für mich das Weingut Nigl in Senftenberg, welches ich vom Wachauring in Melk aus angesteuert habe. So konnte ich im Leon TGI die Kraftentfaltung des Motors beim Bergauffahren, in den Kurven und auf geraden Strecken ausgiebig testen. Einen Nachteil oder Auffälligkeiten gegenüber dem Benziner konnte ich kaum bekritteln.

Eine Reichweite bei der jeder Dieselfahrer ins Staunen kommt!

Obwohl wir „nur“ knapp 100 Kilometer unterwegs waren und ich das Gaspedal eher streichelt als durchtrat, war diese Situation ein wenig gewöhnungsbedürftig. Denn die Tankanzeige hat sich keinen Millimeter bewegt. Kein Wunder, dank der Kombination im Tank aus Benzin und CNG ist eine Reichweite von 1.300 Kilometern problemlos zu meistern.

SEAT ist das CNG-Zugpferd im VW Konzern

Der SEAT Vorstandsvorsitzende Luca de Meo hat sich das Ziel gesetzt, die CNG-Technologie im VW-Konzern voranzutreiben, diese als keine Brücken-Technologie, sondern als langfristige Alternative betrachtet. Angesichts der stetig erweiterten TGI-Modelle glaubt man seinen Worten gerne.
Aktuell sind die Modelle Mii, Leon, Leon ST und Ibiza mit TGI-Motoren erhältlich und noch diesen Herbst folgt der SEAT Arona.
Doch eine umfangreiche Modellpalette alleine reicht nicht aus die CNG-Technologie salonfähig zu machen. Der VW Konzern ist bereits bemüht die Vorteile auch dem Staat schmackhaft zu machen, dieser sollte dann in diese Technik investieren und auch das Tankstellennetz ausbauen.  Derzeit gibt es 160 Tankstellen in Österreich, die bereits dieses Produkt anbieten.

Die Umsetzung..

Auch wäre ein großangelegtes Förderprogramm für den Endkunden (privat wie gewerblich) ein erheblicher Boost, um CNG unter die Leute zu bringen. Wenn man die Fahrtkosten von Benzin, Diesel, Elektro und CNG gegenüberstellt wäre dieser Schritt nur logisch, da CNG hier der eindeutige Sieger ist.
All diese Vorteile wurden am Abend des SEAT Events von Vortragenden des VW Konzerns und vom Fachverband für Gas- und Wärmeversorgung eindrucksvoll präsentiert.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Staat und die Verbraucher diese Antriebsalternative annehmen werden – verdient hätte es CNG meiner Meinung nach definitiv am meisten!

(c) Bilder: SEAT

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