Der I.D. R Pikes Peak: Auf Wolke sieben

I.D. R Pikes Peak

Volkswagen will im wahrsten Sinne hoch hinaus

I.D. R Pikes Peak

Vergangene Woche präsentiere Volkswagen im französischen Alés den rein elektrisch angetriebenen Rennwagen „I.D. R Pikes Peak“.

Rennsportbegeisterte Leser werden bei diesem Namen bestimmt hellhörig werden, da alljährlich auf dem bekannten Berg Pikes Peak im amerikanischen Colorado Springs das legendäre Bergrennen „Race to the Clouds“ stattfindet.

Und dieser Name wurde natürlich nicht zufällig gewählt, da Volkswagen sich das Ziel gesetzt hat, bei dem diesjährigen Rennen am 24. Juni 2018 den bestehenden Elektro-Fahrzeug Rekord von 8:57,118 Minuten zu unterbieten.

Technische Daten sorgen für Gänsehaut-Feeling

Die technischen Daten klingen schon mal vielversprechend: 500 kW (680 PS) Systemleistung, 650 Nm Drehmoment und ein Gewicht von unter 1.100 kg.

Dadurch ist ein Sprint von Null auf 100 km/h in 2,25 Sekunden möglich – das ist ein Wert der gängige Formel-1 und Formel-E Fahrzeuge in den Schatten stellt.

I.D. R Pikes Peak

Die anderen Teile der Fahrzeugbezeichnung vom I.D. R Pikes Peak stehen beim „R“ für die performanten VW-Modelle, sowie das „I.D.“ für die 2016 geschaffene I.D.-Familie, welche einen Ausblick auf die vollelektrische und smarte Zukunft gewährt.

Ziel strebend!

„Das Ziel von Volkswagen ist es mit der I.D. Familie die Spitze der Elektromobilität zu erreichen. Das Engagement von Volkswagen am Pikes Peak ist daher nicht nur richtungsweisend für unsere motorsportliche Zukunft. Sondern es hat auch im wahrsten Sinne eine hohe Symbolkraft“, so Dr. Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“. „Von den Erkenntnissen, die im Motorsport gemacht werden, profitieren Kunden von jeher. Und wir erhoffen uns davon wertvolle Impulse für die Entwicklung der künftigen I.D Modelle. Die Teilnahme beim Bergrennen am Pikes Peak wird in jedem Fall ein echter Härtetest für den Elektroantrieb.“

Maximale Leistung alleine reicht nicht!

Den Ingenieuren war in der Entwicklung nicht das Maximum an Leistung wichtig, sondern vielmehr die Balance von Energiekapazität und Gewicht. Beispielsweise werden für das 20 Kilometer lange Rennen rund 20 Prozent der benötigten elektrischen Energie mittels Rekuperation erzeugt. Es wird also ein Teil der Bremsenergie mithilfe der Elektromotoren (die in diesem Fall als Generator dienen) in die Batterie eingespeist.

Große Rolle für E-Fahrzeuge auch im Rennsport

„Ähnlich wie bei den Serienfahrzeugen der Marke Volkswagen, werden auch im Motorsport elektrisch angetriebene Rennfahrzeuge eine immer größere Rolle spielen“, so Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Bei der Entwicklung des I.D. R Pikes Peak hat uns – gerade angesichts des knappen Zeitplans – die konzerninterne Zusammenarbeit sehr geholfen. Wir haben beispielsweise Unterstützung der Volkswagen Batteriefertigung in Braunschweig erhalten und haben mit der technischen Entwicklung in Wolfsburg zusammengearbeitet.“
I.D. R Pikes Peak

Bi-Lithium-Ionen-Batterien statt Bi-Turbo

Als Antrieb dienen zwei Lithium-Ionen-Batterien die eine hohe Leistungsdichte erzeugen sollen. Immerhin soll auf dem kurvenreichen und steilen Weg zum Gipfel möglichst viel Leistungsabgabe erfolgen.

Genaue Ansprüche waren bekannt

Die Ingenieure kannten zumindest genau den Anspruch an das Fahrzeug und an die Strecke. Nämlich eine Distanz von exakt 19,99 Kilometern, 156 Kurven und ein Höhenunterschied von 1.440 Meter.

Minusgrade sind keine Seltenheit

Der Start findet bereits in 2.862 Metern Höhe statt und nicht selten herrschen Ende Juni auf dem 4.302 Meter hohen Gipfel Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Der Gipfel markiert zugleich auch das Ziel – übrigens kommen in so einer Höhe aufgrund der dünnen Luft konventionelle Verbrennungsmotoren bereits an ihre Grenzen.

Der richtige Pilot!

Das sind Bedingungen die nicht nur ein perfekt abgestimmtes Fahrzeug erfordern, sondern auch einen hervorragenden Fahrer. Dafür konnte der 39-jährige Franzose Romain Dumas gewonnen werden. Da er Titelverteidiger vom Pikes Peak und zweimaliger Le Mans-Gewinner ist dürfte dies also eine ideale Wahl sein.

Testprogramm auf Rennstrecken

Nun warten alle gespannt den Renntag am 24. Juni 2018 ab. Zuvor gilt es jedoch noch das Testprogramm erfolgreich zu beenden, welches am Pikes Peak nur abschnittsweise und stark eingeschränkt möglich ist, weshalb ein Großteil der Tests auf Rennstrecken stattfindet.

(c) Bilder: VW

Text: Andreas König

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert