60 Jahre Porsche 911: Das Jubiläum DER Sportwagen-Ikone!!

Bereits für das 75-jährige Bestehen der Marke wurde unlängst am Salzburgring ein unvergesslicher Event veranstaltet. Fahrzeuge wie beispielweise der 911 GT3 RS und der 911 992 Turbo S standen für Testfahrten rund um den Ring zur Verfügung, darüber hinaus durften wir auch für ein paar flotte Runden als Co-Pilot im neuen 911 GT3 RS Platz nehmen.

Bereits einige Wochen später steht nun auch das 60-jährige Jubiläum der Sportwagen-Ikone am Programm. Spätestens nach Ankunft im Porsche Zentrum Salzburg in der Alpenstraße wird es zum Mekka jedes Sportwagen-Liebhabers, denn alle acht Generationen inklusive einem ganz speziellem Highlight des Porsche 911 stehen für Testfahrten an gleich zwei Tagen zur Verfügung. Spätestens nach dem Blick auf die Kilometerstände der einzelnen Fahrzeuge, würde man eher denken, dass man sich derzeit in einem unerfüllbaren Traum befindet. Die Verwirklichung dieses Traums dauerte einige Tage an.

Tag eins: Die wassergekühlte Elite!

Das Vorausfahrzeug wurde von Richard Lietz mit einem ganz besonderen Elfer übernommen, dem Porsche Carrera RS 2.7 – für einen Abschnitt der Tour durften wir sogar neben Richard Platz nehmen und den Kult des Fahrzeugs sehr schätzen.
Aber dieses Erlebnis erreichte uns erst am zweiten Tag des Events. In unserer Gruppe wurde mit den neueren Elfer-Modellen gestartet, Stichwort wassergekühlt. Gestartet wurde in der Alpenstraße, danach führte uns die Route nach Kitzbühel danach über den Felbertauern nach Lienz mit einem Zwischenstopp in Gmünd zum Porschemuseum und Konstruktionsbüro mit Pförtnerhaus und im Anschluss nach Millstatt. Die Route zurück führte über den Großglockner mit einem Mittagsstopp beim bereits bekannten Mankeiwirt.
Das Kommando der wassergekühlten Elite am ersten Tag übernahm Dr. Helmut Eggert, der langjährige Geschäftsführer von Porsche in Österreich. Er führte die Gruppe mit einem 992 Turbo S an.

Wir durften die Route mit dem 996 4S mit Handschaltung starten. Die 320 PS sorgen für feine Fahrleistungen, auch die Klangkulisse des Boxermotors ist einfach unbeschreiblich. Der erste Fahrzeugwechsel stand an, somit wurde auf die nächste Generation, nämlich ein 997 Cabrio als GTS-Version gewechselt, Kilometerstand knapp unter 400!! Natürlich verspricht die Sportversion nochmals mehr Performance und bei Bedarf natürlich auch einen geschärften Sound der Abgasanlage, dennoch ohne aufdringlich zu klingen. Das PDK sorgt für flotte Gangwechsel und das Einlenkverhalten verspricht nochmals mehr Präzision in den engen Kehren.
Für die 991er Modellreihe hat man das wohl größte Highlight neben dem Carrera 2.7 RS mitgebracht, nämlich den 911 R. Es war bereits ein Traum meiner Jugend, dass ich diesen Leichtbau-Elfer einmal auf der Straße bewegen darf. Immerhin wurde dieses Modell auf 991 Stück streng limitiert. Der 911 R muss auf ein Navi und Klima verzichten, aber diesen Kompromiss gehen wir gerne ein.
Der Vierliter-Boxermotor (500 PS bei 8.250 U/min) sorgt in Kombination mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe und der unbeschreiblichen Soundkulisse für Emotionen, die einem sonst kein einziger Sportwagen bieten kann.
Der letzte Wechsel beschert uns mit der aktuellen Elfer Generation, dem 992 Cabrio als Turbo Version.
Sprich 580 PS und 750 Nm werden via 8-Gang PDK an alle vier Räder losgelassen. Es ist erstaunlich welch Kräfte diese Open-Air Version entwickelt. Immerhin ist man bereits im „Normal-Setup“ mehr als überdurchschnittlich motorisiert, aber spätestens beim Wechsel auf den Sport oder Sport-Plus Modus prescht Dir das 992 Turbo Cabrio eine in den Nacken und sprintet in unter drei Sekunden auf Tempo einhundert, Schluss ist laut Werksangabe erst bei 320 Sachen. Es wirkt schon irgendwie erschreckend, dass die 70 PS stärkere Version mit dem S als Zusatz nochmals flotter unterwegs ist.
Selbst das Öffnen oder Schließen gelingt sehr flott, lediglich knapp 12 Sekunden gelingt dieser Mechanismus, wohlgemerkt bis 50 km/h.
Fraglich ist natürlich nach all diesen Erlebnissen was man bei der nächsten Elfer Generation nochmals präzisieren will, aber diese Frage stellte sich natürlich bei jedem Generationenwechsel und die Ingenieure haben immer wieder einen noch besseren Elfer auf die Räder gestellt.

Die Geburtsstätte des Sportwagens

Der erste Tag endet an der Geburtsstätte von Porsche, also dort wo Ferdinand Porsche seinen Traum von einem Sportwagen verwirklichte. Der Standortwechsel wurde aufgrund des zweiten Weltkriegs entschieden, sodass von Stuttgart-Zuffenhausen die Produktion nach Kärnten verlagert wurde. Stichwort Porsche 356 – 52 Stück konnten bis 1950 produziert werden, ein Jahr später kehrte man wieder nach Deutschland zurück.
Neben dem Porsche Museum von Herrn Pfeifhofer und seiner äußerst beeindruckenden Elfer-Sammlung durften wir auch das sogenannte, ehemalige Pförtnerhaus besichtigen. Im Zuge der Pressekonferenz wurde uns auch der damalige Einstiegspreis des Elfers verraten – 153.000 Schilling waren es, derzeit muss man mit knapp 156.000 Euro für den Basis-Elfer rechnen. Für die Elfer Generationen spricht natürlich auch der kontinuierliche Absatz in Österreich. Wir können Euch nur dringend einen Besuch empfehlen.

Tag zwei: Die luftgekühlten Helden

Auch am zweiten Tag standen erneut vier Elfer-Modelle zur Verfügung. Gestartet wurde mit dem 911 SC 3.0 Targa. Natürlich muss man sich erstmal an die Sitzposition, die Lenkung und das Getriebe gewöhnen. Aber spätestens nach ein paar Meter ist man mit dem Targa-Modell vertraut und genießt das Fahrverhalten und die hohe Präzision, welche bereits damals verbaut wurde. Ebenso zur Verfügung stand ein 911 Carrera Cabrio, ein 964 Cabrio mit Tiptronic und natürlich auch ein 993 Cabrio. Auch hier merkt man, dass zwischen den einzelnen Generationen erneut höchste Präzision ausgeübt wurde, um die jeweilige Nachfolger-Generation noch besser und präziser zu gestalten.
Außerdem hat es wieder mal große Freude bereitet, dass man sich hier als auch bei den ersten beiden wassergekühlten Generationen auf das Autofahren selbst konzentrieren konnte und nicht von lästigen Assistenzprogrammen gestört wurde. Die luftgekühlten Modelle vermittelten bereits damals einen sehr fortschrittlichen Technik-Faktor und natürlich heutzutage den Kultfaktor, den kein anderer Sportwagen trägt.

Der Antritt der Heimreise viel äußerst schwer, da man natürlich nicht einen der legendären Generationen dafür wählen durfte und man am Liebsten noch ein paar Tage mit den einzelnen Generationen fahren würde, da die Perfektion jedes dieser Modelle beeindruckt.

(c) Bilder: Houdek