Subaru Outback Praxistest: Hätte hätte Fahrradkette

Mit dem Outback hat man bereits im Jahr 1995 die Kombination aus Kombi, reichlich Bodenfreiheit (derzeit 21,3 Zentimeter), bester Allradtechnik und fürstlichen Platzverhältnissen bestens beherrscht. Es wurde mit dem Modell sogar eine eigene Gattung, nämlich der sogenannte SUW (Sports Utility Wagon) gegründet, sodass die Wahl zum SUV nochmals überdacht werden sollte. Immerhin wurden seither zwei Millionen Stück an die Kundschaft gebracht.
Sogar bei den deutschen Premium-Marken stehen höhergelegte Kombi-Versionen zur Verfügung, dennoch werden diese meist minimal im richtigen Offroad-Gelände bewegt. Man hätte also die Möglichkeit den Berg zu erklimmen, tut es aber aufgrund mehrerer Faktoren nicht. Dieser Trend zum Konjunktiv fällt beim Outback weg, denn selbst steile Offroad-Passagen meistert der permanente Allradantrieb erstklassig.

Neues Modelljahr inklusive neuer Plattform

Erstmals bildet die sogenannte Subaru Global Platform die Basis des Outback. Neben der erhöhten Steifigkeit, der erhöhten Crash-Sicherheit wurde damit auch der Fahrkomfort gepusht. Dafür ist natürlich auch der in die Länge gestreckte Radstand mit 2,75 Meter verantwortlich. Dies zählt aber nicht nur für den Radstand, denn auch in der Länge misst der Outback mittlerweile 4,78 Meter.

Interieur: Gute Haptik, neues Infotainment-System und Platz ohne Ende

Die durchaus fürstlichen Platzverhältnisse spürt man speziell im Innenraum des neuen Subaru Outback. Denn neben der luftigen Kopf- und Beinfreiheit in den beiden Reihen wird man auch mit einem großzügigen Kofferraumvolumen von 561 bis 1.750 Liter verwöhnt. Darüber hinaus verfügt man in der Testversion sogar über eine Sitzheizung an den äußeren beiden Plätzen der zweiten Sitzreihe.

Auch in puncto Haptik hat man im Generationenwechsel nochmals nachgebessert, sodass kaum mehr Plastikflächen hervorstechen, ganz im Gegenteil, denn der Outback ist großteils mit Leder im Innenraum tapeziert.

Als wäre das noch nicht genug, bringt die neue Generation auch ein neues Infotainment-System mit sich. Dieses misst 11,6-Zoll und ist erstmals im Hochformat angeordnet. Die sehr intuitiven Drehregler wurden nun in das Display integriert, sodass man ausschließlich mittels Touch die Funktionen steuert. Darüber hinaus können via Apple CarPlay oder Android Auto diverse Ansichten des Smartphones direkt auf den Bildschirm gespiegelt werden.
Die Tachoeinheit bleibt hingegen im analogen Stil, womit noch echte Zeiger die über die Drehzahl bzw. Geschwindigkeit sausen.
Platz genommen wird in sehr komfortablem Ledergestühl, welches auch bei beherztem Gastritt über reichlich Seitenhalt verfügt.

Antriebskonzept weiterhin unverändert

Auch bei der bereits sechsten Generation hält man an einem der Grundprinzipien des japanischen Herstellers fest. Ganz nach dem Motto „Hätte hätte Fahrradkette“. Klar hätte man Downsizing betreiben können oder gar dem legendären 2,5-Liter einen Turbo spendieren können.
Es bleibt also nahezu alles beim Alten, denn der Saugbenziner werkt weiterhin mit den klassischen Boxer Vorteilen und verteilt die Kräfte via CVT-Getriebe (acht Gänge simuliert) auf alle vier Räder. Das Aggregat leistet 124 kW / 169 PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 252 Nm bei 3.800 U/min.
Laut Hersteller gelingt somit der Sprint auf Tempo einhundert in 10,2 Sekunden, dieser Wert dringt auch in der Praxis durch. Denn der Outback hat speziell im unteren Drehzahlbereich mit der Kraftentfaltung zu kämpfen. Für flotte Ampelsprints oder Überholmanöver hilft man sich am Besten mit dem Sport-Modus, der am Volant mittels Knopfdruck aktiviert werden kann und spendiert dem Modell jedenfalls eine höhere Drehzahl.
Diese Fahrcharakteristik bringt natürlich mit sich, dass speziell bei dynamischer Fortbewegung der Spritverbrauch enorm ansteigt, wir haben uns zwischen 9,5 und 10 Liter pro 100 Kilometer bewegt.
Und genau hier kommt der Konjunktiv eben wieder zur Geltung, denn der Outback macht in der neuen Generation viele Dinge richtig gut, doch dann hätte man sich beim Antriebskonzept eine entspanntere Kraftentfaltung gewünscht.
Auf eine milde Hybridisierung hat man beim Outback verzichtet, da man dadurch die Anhängelast geschmälert hätte.

Um Klassen besser schlägt er sich in puncto Fahrassistenz, denn die Helferleins arbeiten äußerst smooth im Vergleich zu zahlreichen, deutlich höher bepreisten Modellen. Immerhin sollte ein Assistenzsystem die Fahrt komfortabler und sicherer gestalten und genau dies hat Subaru mit dem bereits bekannten EyeSight geschafft. Dazu gesellen sich fünf Jahre Garantie bzw. einer Laufleistung von 200.000 Kilometer. Damit punktet der Outback nicht nur mit seinem Preis/Leistungsverhältnis, sondern kann mit der Robustheit noch zusätzlich das Angebot versüßen.

Unser Fazit:

Die bereits sechste Outback Version glänzt mit gesteigerter Haptik, fürstlichen Raumverhältnissen und einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis.
Lediglich der hohe Verbrauch und das Antriebskonzept sorgen für Einträge ins Lastenheft.

Was uns gefällt:

  • Die sehr luftigen Platzverhältnisse
  • Der hohe Fahrkomfort
  • Die Allradkompetenz

Was wir noch verbessern würden:

  • Den Antriebsstrang
  • Den hohen Verbrauch
  • Eine Dieselversion anbieten

Factbox: Subaru Outback 2.5i Premium

Motor/Antrieb

Motor: 4-Zylinder Benzinmotor, Sauger (Boxer-Technologie)
Hubraum: 2.498 ccm
Benzin-Aggregat: Leistung kW/PS: 124 kW/169 PS bei 5.000-5.800 U/min.
Drehmoment Benzin-Aggregat: 252 Nm 3.800 U/min
Antrieb: permanenter Allrad
Getriebeart: CVT-Automatik
0-100 km/h: 10,2 Sekunden
V-Max: 193 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert, l/100 km: 8,6 (WLTP)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 9,5
CO2 Emissionen: 193 g/km Euro 6d (WLTP)

Bremsen/Felgen/Reifen

Bremsen: VA + HA: Scheibenbremsen innenbelüftet
Felgen/Reifen: 225/60 R18

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.664 kg
L/B/H: 4,870 / 1,875 / 1,675
Radstand: 2,745 m
Kofferraumvolumen: 561 – 1.750 Liter
Tankinhalt: 63 Liter
Kraftstoff: Benzin

Preise

Subaru Outback zu haben ab: € 44.990
Subaru Outback Premium zu haben ab: € 49.990,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und MWSt: € 49.990,-

Sonderausstattung:

Einzige Option: Metallic Lackierung € 796 inkl. NoVA und MwSt.

(c) Bilder: Sebastian Poppe