Skoda RS – Erfolgsgeschichte zweier Buchstaben

Skoda feiert in diesem Jahr sein 125-Jahr-Jubiläum. Grund genug, um einen relevanten Teil der Firmengeschichte des 1895 gegründeten Unternehmens näher zu beleuchten. Seit mehr als 45 Jahren stehen die Buchstaben RS bei Skoda fürs besonders sportliche Modelle. Die Abkürzung RS bedeutet „Rally Sport“ und kennzeichnet einerseits erfolgreiche Rennfahrzeuge, seit dem Jahr 2000 aber auch die verschärften straßentauglichen Versionen einiger Serienmodelle. Heuer gesellt sich in der vierten Generation des Skoda Octavia erstmals ein Plug-in-Hybrid dazu.

Wie alles begann

1975 stellt Skoda nach erfolgreichen Tests mit den Rallye-Prototypen 180 RS und 200 RS den für den regelmäßigen Renneinsatz entwickelten Skoda 130 RS vor. Das zweitürige Coupé basiert auf dem Serienmodell Skoda 110 R und wiegt – dank konsequentem Leichtbau mit Karosserieteilen aus Aluminium und glasfaserverstärktem GFK-Kunststoff – nur 720 Kilogramm. Der 140 PS starke heckgetriebene Rennbolide verfügt über starken 1.3-Liter-Motor.

Bis 1983 feiert er zahlreiche Erfolge – sowohl auf der internationalen Rallyebühne als auch auf der Rundstrecke. 1977 erreicht der 130 RS bei der legendären Rallye in Monte Carlo die ersten beiden Plätze seiner Klasse. Auch die Akropolis-Rallye kann er für sich entscheiden. Den Gesamtsieg der Tourenwagen-Europameisterschaft steckt er 1981 ebenso in seine Tasche.

Skoda Octavia RS

2000 steigt Skoda mit dem Octavia WRC in die Rallye-Weltmeisterschaft ein. Das Kürzel RS erstmals wird erstmals parallel für ein Serienmodell verwendet. Seither steht die Buchstabenkombination für die jeweils die sportlichste Variante einer Modellreihe, die Fahrspaß und die Praktikabilität perfekt miteinander verbindet. Skodas Urahn ist mit einem 1.8-Liter-Turbomotor mit 132 kW (180 PS) ausgestattet und als Limousine später auch als Kombi erhältlich. Bis 2005 werden mehr als 17.600 Einheiten produziert.

Der Octavia RS der zweiten Generation wird in zwei Motorisierungen angeboten: Zur Wahl stehen ein 2.0-TFSI-Benziner mit 147 kW (200 PS) oder erstmals ein 2.0 TDI- Dieselmotor mit 125 kW (170 PS), wiederum als Limousine oder Kombi erhältlich. Insgesamt rollen mehr als 87.800 Exemplare vom Band.

Die dritte Generation des Octavia RS erkennt man an einer durchgehenden, roten Reflektorleiste am Heck. Diese ist mit 172.000 produzierten Fahrzeugen ab 2013 noch erfolgreicher. In Deutschland, Großbritannien und der Schweiz erzielen die RS-Modelle einen Anteil von mehr als 20 Prozent. Der 2.0 TSI hat zunächst 162 kW (220 PS), der 2.0 TDI leistet nun 135 kW (184 PS) und ist zum ersten Mal auch mit Allradantrieb verfügbar. Später bringt der Benziner 169 kW (230 PS) auf die Straße, als Octavia RS 245 sogar 180 kW (245 PS). Wie gewohnt ist auch die dritte Generation wieder als Limousine und Kombi erhältlich.

Vierte Generation mit Doppelherz

Demnächst beginnt mit dem Octavia RS in der vierten Generation ein neues Kapitel: Dann nämlich, wenn Skodas sportliches Top-Modell zum ersten Mal als Plug-in-Hybrid verfügbar sein wird. Seine Premiere feiert er von 3. bis 15. März 2020 auf dem Genfer Autosalon. Der Antrieb stammt wahrscheinlich vom neuen Golf GTE – 1,4-Liter-Turbobenziner inklusive einer 13 kWh Batterie – womit sich die Systemleistung auf 245 PS beläuft.

Skoda Fabia RS

Dort wurde im Jahr 2003 auch das Basismodell für das parallel präsentierte Rallyefahrzeug Fabia WRC vorgestellt. Der in exklusiv im Fabia RS eingesetzte 1.9-TDI-Motor leistet 96 kW (130 PS). Seine Stärke ist die Kombination sehr guter Fahrleistungen (der Sprint von null auf 100 km/h gelingt in 9,6 Sekunden) in Kombination mit einem geringen Verbrauch (5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer) bei einer Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h. Im Jahr 2010 erscheint die RS-Variante der zweiten Fabia-Generation mit einem 132 kW (180 PS) starken 1.4-Liter-Benziner mit kombinierter Turbo-Kompressor-Aufladung und einem 7-Gang-DSG. Erstmals ist der Fabia RS nun auch als Kombi erhältlich.

Skoda Kodiaq RS

Natürlich darf auch das 2018 vorgestellte SUV am Erfolg der RS-Geschichte teilhaben. Mit seinem 2.0 TDI-Motor mit 176 kW (240 PS) stellt das 7-sitzige SUV am Nürburgring auf der rund 20 Kilometer langen, legendären Nordschleife 9:29,84 Minuten seine Performance unter Beweis. Dynamic Sound Boost unterstreicht den akustisch seinen Auftritt.

Fortsetzung folgt …

Der seit 1991 zum Volkswagen Konzern gehörende tschechische Automobilhersteller hat im Jahr 2019 weltweit 1,24 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Komponenten wie Motoren und Getriebe entwickelt er selbstständig im Konzernverband. Wir dürfen gespannt sein, was uns die „Simply Clever Company“ in den nächsten Jahren noch so alles vorstellen wird.

(c) Fotos: Skoda