Praxistest: Subaru Forester e-BOXER – Alte Schule mit neuer Technik!

Praxistest: Subaru Forester e-BOXER – Alte Schule mit neuer Technik!

Bereits vor 23 Jahren rollte der Subaru Forester erstmals in die Schauräume der Händler. Weltweit konnten 3,76 Millionen Einheiten abgesetzt werden, in Europa 334.000.
Erst 2018 wurde das Erfolgsmodell in den Verkaufscharts vom Subaru XV abgelöst.
In der fünften Generation basiert der Forester erstmals auf der Subaru Global Plattform und bietet somit erhöhte Sicherheit, ein verbessertes Fahrverhalten und fürstliche Platzverhältnisse in beiden Reihen.

Mildhybrid clever verpackt!

Darüber hinaus haben die Ingenieure auch am Antriebsstrang getüftelt, sodass man beim Kauf der neuen Generation über Mildhybrid-Technik verfügt.
Der Stammbaum der Marke bleibt natürlich unberührt: Längseingebauter Zweiliter Boxer und permanenter Allradantrieb.
Der Vierzylinder Benziner mit 150 PS bekommt im Zuge eines Elektromotors mit 17 PS und 66 Nm einen Booster spendiert, sodass besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten zusätzliche Power zur Verfügung steht. Ein Lithium-Ionen-Akku ist clever unter dem Kofferraumboden verbaut, dieser speichert im Falle der Rekuperation bis zu 0,6 kWh.

Der Hersteller gibt an, dass man bis zu 40 km/h ganze 1,6 Kilometer reinelektrisch zurücklegt. Bei uns waren es im urbanen Bereich meist einige hundert Meter, dennoch ist dies schon recht bewundernswert, wenn man sich so manch andere Mildhybrid-Systeme ansieht und diese im Alltag unter die Lupe nimmt.
Leider bleibt auch beim neuen Subaru Forester e-BOXER der Eindruck, dass man mit dieser Teilelektrifizierung eher die Abgaswerte frisiert als den hohen Effizienzvorteil reguliert. Denn spätestens, wenn man sich aus dem städtischen Bereich differenziert und einige Autobahnetappen zurücklegt, verrichtete ausschließlich der Verbrenner seine Dienste, sodass man sich mit 8,7 Liter pro 100 Kilometer zufriedengeben muss.
Außerdem würde man sich besonders am Beschleunigungsstreifen oder bei Überholmanövern zusätzliche Power wünschen – hier quittiert der Vierzylinder-Boxer in Kombination mit dem CVT-Getriebe mit angestrengter Akustik.
Schade finden wir, dass man im Zuge des e-BOXERs den Tankinhalt von 60 auf 48 Liter reduzierte – das ist besonders bei längeren Strecken ein klarer Nachteil.

Deutlich verbessert hat sich ganz klar das Fahrverhalten des SUV-Modells. Der neue Forester e-BOXER lenkt direkt ein, wankt nahezu in keiner Kehre, rollt auf holprigen Pisten deutlich erwachsener ab und auch die Bremse packt kräftig zu und ist gut dosierbar. Außerdem verfügt man auch über eine erstklassige Dämmung, wodurch der Komfort-Faktor nochmals gesteigert wurde.

Soundgenerator sorgt für Achtzylinder Krawall

Äußerst nervig empfinden wir den Soundgenerator mit dem sich der Forester wie ein Sportwagen mit V8 anhört. Liebe Ingenieure baut doch gleich einen Achtzylinder ein, wenn ihr der Meinung seid, dass euer Fahrzeug dementsprechend klingen soll, aber dieser künstliche Klang passt doch rein gar nicht zu diesem Allradler. Und ja, diese Akustik ist zwar deaktivierbar – aber trotzdem muss dieses Knöpfchen nach jedem Start gedrückt werden.
Nun gut, genug gemeckert.

Interieur: Hochwertige Haptik, clevere Technik und fürstliche Raumverhältnisse

Einen deutlich erwachseneren Eindruck spendiert der Innenraum. Die Verarbeitungsqualität wurde deutlich gesteigert und auch die Raumverhältnisse können dank der neuen Plattform nur in den Himmel gelobt werden.
Zwar setzt bei der Optik der Armaturen weiterhin auf  „alte Schule“, sodass man auch nach dem Generationenwechsel auf eine digitale Tachoeinheit und ausschließlich Touchbedienung verzichtet. Das mögen manche bekritteln, wir finden dies erstklassig.
Beispielweise die Drehregler der Klimaeinheit oder die logische Bedienung des Infotainment-Systems mit den großen Tasten dienen natürlich auch als Sicherheitsfeatures, da man immer konzentriert unterwegs ist und nicht in zahlreichen Untermenüs herumsurft.
Apropos: Sollte die Aufmerksamkeit einmal nicht dem Verkehrsgeschehen gewidmet werden, so warnt die sogenannte „Driver Monitoring System“ es handelt sich um eine Gesichtserkennung, die bei Müdigkeit oder Ablenkung akustisch als auch optisch den Fahrer warnt. Die Einstellung der Sitzposition, Seitenspiegel und Klimaeinheit kann ebenso über dieses Feature gespeichert werden.

Darüber hinaus verfügt man bereits serienmäßig über das bereits bekannte EyeSight System, welches uns besonders auf längeren Etappen jede Menge Komfort und zugleich Sicherheit spendierte.
Kaum bis gar nicht verfügt man im Forester e-BOXER über eine schlechte Sicht nach hinten, sollte dies hie und da der Fall sein – so hilft ein Rückfahrwarner mit Bremseingriff, um Kollisionen zu vermeiden.
In der Topversion wird man mit elektrisch verstellbaren Ledersitzen mit hohem Komfort und erstklassigen Seitenhalt verwöhnt. Sowohl in erster als auch in zweiter Reihe verfügt man über eine Sitzheizung und beide Reihen werden mit einem Schiebedach lichtdurchflutet.

 

Allradler mit zusätzlicher Kletterkompetenz

Im Falle des neuen Subaru Forester e-BOXER verfügt man in der Mittelkonsole über einen Dreh- und Drückregler. Dieser ist aber ausschließlich für die Offroad-Kompetenz gedacht. Man switcht also zwischen „Normal“, „Snow/Dirt“ und „Snow/Mud“. Das verbesserte X-MODE System kann also damit auf den jeweiligen Untergrund vorgewarnt werden, um die Traktionsverhältnisse je nach Bedarf abzustimmen. Wir konnten bereits bei leichtem Nieselregen die Vorteile des Allradsystems und die hohe Fahrstabilität unter Beweis stellen.

 

Das Testfazit:

Mit der bereits fünften Generation der Allradikone hat man dem Forester jede Menge neue Technik spendiert, die Basis bleibt weiterhin unberührt. In der Topversion legt man längere Strecken sehr komfortabel zurück. Die Vorteile des e-BOXERs sind ausschließlich im urbanen Bereich auszukosten. Bereits in der Basisversion erhält man eine sehr umfangreiche Ausstattung spendiert, auch die Topversion glänzt mit einem erstklassigen Preis/Leistungsverhältnis.

 

Was uns gefällt:

Die erstklassige Verarbeitung
Die fürstlichen Raumverhältnisse
Die sehr umfangreiche Serienausstattung und das Preis/Leistungsverhältnis

Was wir noch verbessern würden:

Den Soundgenerator komplett eliminieren
Den Tankinhalt vergrößern
Die Effizienz steigern

Technische Daten – Subaru Forester e-BOXER Premium

Motor / Antrieb

Motor: Vierzylinder-Boxer-Benzinmotor mit Mild-Hybrid-Unterstützung
Hubraum: 1.995 ccm3
Leistung  kW /PS (Gesamt): 110 kW / 150 PS zwischen 5.600 U/min und 6.000 U/min
Drehmoment: 194 Nm bei 4.000 U/min.
Antrieb: permanenter Allradantrieb
Getriebeart: CVT-Automatik
0-100 km/h: 11,8 Sekunden
V-Max: 188 km/h
Leistung E-Aggregat kW/PS: 12,3 / 16,7
Max. Drehmoment E-Aggregat: 66 Nm

Verbrauch / Umwelt

Werksangabe kombiniert: 8,1/100 km (nach WLTP)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 8,7
CO2 Emissionen: 185 g/km (Euro 6d-TEMP)

Fahrwerk / Reifen / Bremsen

Bremsen:
VA:
Bremsscheiben innen belüftet, HA: innen belüftet Bremsscheiben
Felgen / Reifen:
VA+HA: 225/55/R18

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.685 kg
L/B/H: 4,625 / 1,815 / 1,730 (Meter)
Radstand: 2,670 m
Kofferraumvolumen: 509-1.779 Liter
Tankinhalt:
48 Liter
Kraftstoff:
Super 95

Preise

Subaru Forester e-BOXER zu haben ab: 36.990 €
Subaru Forester e-BOXER Premium zu haben ab:
44.990 €
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA (5 %) und MwSt: 45.480 €

Sonderausstattung:

Metallic-Lackierung € 490

(c) Bilder: Sebastian Poppe