Praxistest Opel Mokka: Der Held des Alltags

In der heutigen Zeit werden Crossover-Modelle immer beliebter. Man will hoch sitzen, in jede Parklücke passen, dennoch vier Passagiere und Gepäck oder Einkäufe mitnehmen können. All das bietet der neue Mokka und verpackt es auch noch in einem stylischen Gesamtpaket.

Exterieur: Dem Vizor sei Dank

Mit dem Opel Vizor haben es die Rüsselsheimer geschafft eine Maske zu kreieren, die zugleich sportlich und elegant aussieht und mit den minimalistischen LED-Tagfahrlichtern ein exzellentes Gesamtbild schafft. Dieses prägt die Front aller neuen Modelle aus dem Hause Opel und findet somit auch beim Mokka seinen Platz. Das Heck bietet vor allem durch die ähnlich designten Heckleuten einen besonders stylischen Anblick. Die gekonnt gesetzten Ecken und Kanten geben dem Betrachter den Eindruck, dass das Auto breiter ist, als es tatsächlich das Datenblatt vorgibt. Ob einem die in der GS Line enthaltene Dach-Designlinie in Rot gefällt, ist Geschmackssache, aber bei gut überlegter Lackfarbe kann dieses Element den Look hervorragend komplimentieren.
Der in schwarz gehaltene Mokka-Schriftzug, sowie der schwarze Opel-Blitz am Heck, sehen aber allemal großartig aus und fügen noch einen Hauch Sportlichkeit hinzu. Besonders ansprechend finden wir die Lufteinlässe in der Frontstoßstange, welche auf das Heck gespiegelt wurden, um dort die Reflektoren anzubringen.

Fahrverhalten: Knackig und spritzig, so wird es witzig

Der neue Opel Mokka hat zwar mehr Bodenfreiheit als ein Kompaktwagen, fährt sich aber dank des straffen und gut abgestimmten Fahrwerks kaum anders. Bodenunebenheiten werden sauber ausgebügelt und Kurven können problemlos und ohne starke Wankbewegungen gemeistert werden.

Der 1,2-Liter-Turbobenziner mit drei Töpfen fährt sich spritzig und klingt sogar bei aggressiver Beschleunigung recht sportlich. Mit seinen 130 PS und 230 Nm schafft der Mokka in Kombination mit der 8-Gang-Automatik den Sprint von 0 auf 100 km/h in 9,2 Sekunden. Solange man nicht den Sport-Modus wählt, bei welchem er die Gänge mehr ausdreht und direkter am Gas hängt, wählt er recht früh den nächsten Gang und vermittelt somit ein sehr entspanntes Fahrgefühl. Ebenso wichtig wie die Beschleunigung ist auch die Entschleunigung – auch hierbei zeigt sich der Deutsche selbstbewusst und packt beherzt zu, wenn es darauf ankommt.

Im Laufe unserer Testfahrten konnten wir einen Durchschnittsverbrauch von 7,2 Liter pro 100 Kilometer erzielen. Das ist zwar über ein Liter mehr als vom Hersteller angegeben, jedoch ein akzeptabler Verbrauch in dieser Klasse.

Technik und Sicherheit: Es werde Licht

Dass man in Zeiten wie diesen kaum mehr auf diverse Fahrassistenzprogramme verzichten kann, ist wohl Geschmackssache.
Unser Testwagen überraschte mit all den verbauten Systemen, sodass der Fahrkomfort zusätzlich gesteigert werden konnte.
Am meisten begeistern konnten uns die Matrix LED-Scheinwerfer, wenn wir bei Nacht auf der Autobahn oder auf Freilandstraßen unterwegs waren und beobachten konnten, wie großartig diese ihre Arbeit verrichten, ohne den entgegenkommenden Verkehr zu blenden.

Interieur: Gut aufgeräumt, ist halb gewonnen

Der Innenraum ist zwar großflächig mit Kunststoff verkleidet, doch dieser ist hochwertig verarbeitet und führt mitunter dazu, dass die Preispolitik durchaus als fair betrachtet werden kann. Rote Akzente und Carbon-Imitationen geben dem ansonsten dunkel gehaltenen Interieur einen sportlichen Look. Alles ist schön aufgeräumt und man findet sich leicht zurecht, selbst wenn man gerade zum ersten Mal hinter dem Lenkrad Platz genommen hat. Das 7-Zoll-Fahrerinfodisplay sowie das gleichgroße Infotainment-System sind klar ablesbar und schön vom schwarz-roten Rahmen eingefasst. Die Klimasteuerung wird klassisch über Drehregler vorgenommen, wodurch eine simple Bedienung gewährleistet ist und die Ablenkungsgefahr sehr zahm ausfällt.

Egal, ob man in erster oder zweiter Reihe platznimmt, das Raumangebot ist durchaus luftig und man findet vor allem in den vorderen Türfächern und im Handschuhfach viel Stauraum, wodurch das kleine Fach unterhalb der Mittelarmlehne kompensiert wird. Ein Manko, das natürlich nachts am meisten ins Gewicht fällt, ist, dass für die Rücksitzbank keine Beleuchtung verbaut wurde und somit der Einstieg eine seht düstere Angelegenheit ist.

Das Kofferraumvolumen beläuft sich auf 350 Liter, wodurch der Supermarkt-Einkauf problemlos verstaubar ist. Doch spätestens wenn der nächste Urlaub ansteht, sollte man dann doch eher gelernter Logistiker sein, um nicht Tetris spielen zu müssen. Bei umgelegter Rücksitzbank stehen maximal 1.105 Litern zur Verfügung, sodass man sich für Urlaubsfahrten gerne mal eine Dachbox zulegen wird.

Fazit:

Der Opel Mokka in der neusten Version sieht klasse aus und wird jedem, der dieses Auto im gedachten Rahmen nutzt, viel Freude bei alltäglichen Fahrten bereiten. Dank der Matrix LED-Scheinwerfer sind Fahrten bei Nacht besonders angenehm und man tappt nie im Dunkeln – außer auf der Rücksitzbank. Der Antriebsstrang der Testversion bildet eine erstklassige Lösung, die selbst auf längeren Etappen mit hohem Komfort und reichlich Schubkraft quittiert. Dass man selbst in der Topversion auf Allrad verzichten muss, wird wohl niemanden vom Kauf abhalten.

Was uns gefällt:

  • Das knackige Fahrgefühl
  • Das 8-Gang-Automatikgetriebe
  • Die Matrix AFL LED-Scheinwerfer
  • Das Exterieur

Was wir noch verbessern würden:

  • Hinzufügen von Beleuchtung für die Rücksitzbank
  • Eine Plug-In-Hybrid-Variante

Factbox: Opel Mokka GS Line 1.2 Benzin – 130 PS – EAT8

Motor/Antrieb:

Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner
Hubraum: 1.199 ccm
Leistung kW/PS: 96 kW/ 130 PS
Drehmoment: 230 Nm
Antrieb: Frontantrieb
Getriebe: 8-Gang-Automatikgetriebe
0-100 km/h: 9,2 Sekunden
V-Max: 200 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert: 5,9-6 l/100 km
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 7,2 l/100 km
CO2 Emissionen: 133-135 g/km (WLTP)

Bremsen/Felgen/Reifen

Bremsen: VA: Scheibenbremsen HA: Scheibenbremsen
Felgen/Reifen: 215/55 R18

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.295 kg
L/B/H: 4,151m / 1,987 m / 1,531 m
Radstand: 2,557 m
Kofferraumvolumen: 350-1.105 Liter
Tankinhalt: 44 Liter
Kraftstoff: Super 95

Preise

Opel Mokka zu haben ab: € 21.179,-
Opel Mokka GS Line zu haben ab: € 25.089,-

(c) Bilder: Sebastian Poppe