Praxistest: Mitsubishi Space Star Facelift – Sag niemals Postler zu mir!

Praxistest: Mitsubishi Space Star Facelift – Sag niemals Postler zu mir!

Bereits bei der Vorstellung im verregneten Amsterdam gab es über die geliftete Version der Mitsubishi Space Star getrennte Meinungen.

Natürlich stellt sich hier immer die Frage des tatsächlichen Bedürfnisses dieser Käuferschicht. Und nein, es will wohl keiner argumentieren, dass er/sie einen Neuwagen kauft um bloß von A nach B zu kommen, so ehrlich sollte man sein.
Wir leben bereits in einer Welt, wo selbst der Kleinwagenkäufer sehr hohe – teilweise sogar Oberklasse-Ansprüche an den Tag legt, das macht es für den Japaner klarerweise keinesfalls einfacher, ganz im Gegenteil.
Natürlich achten viele Käufer auf die Preispolitik und es gibt tatsächlich noch Käufer, die auf eine Probefahrt verzichten, leider kenn ich auch solch seltsame Personen – aber das ist ein ganz anderes Kapitel.
Und bereits hier kann der geliftete Space Star punkten, denn mit ein paar Boni ist er bereits zum „Hofer-Preis“ um nur € 9.990 in der Basisversion für richtige Sparfüchse zu haben.

Interieur: Infotainment und ein ECHTER Zündschlüssel sorgen für Pluspunkte!

In seinem nicht gerade unauffälligen Farbton „Sand-Gelb“ (optional) beobachten wir unseren Postler als er immer wieder den Space Star bewundert. Zumindest an regnerischen Tagen – wie wir sie in Amsterdam erlebet haben – würde der junge Herr bestimmt gerne umsteigen, denn Briefe könnte er damit jede Menge ausführen.
Wie bereits die Modell-Bezeichnung verrät, würde man besonders im Fond deutlich mehr Passagiere oder auch Briefe als erlaubt unterbringen. Die Kopf- und Beinfreiheit ist in beiden Reihen grandios, die Ergonomie hinter dem Volant schrecklich. Da sich das Lenkrad als auch die Sitzhöhe (auch in der Topversion auch nicht) verstellen lässt, findet man nie die richtige Position.
Außerdem sind die Sitze für unseren Geschmack zu weich gepolstert und der Seitenhalt in der Topversion vergebens.

Großes Lob hingegen bekommt das Infotainment-Display spendiert, welches besonders mit der TomTom Navigation großes Lob ernten konnte.
Dies gilt auch für den Schlüssel – ja vielleicht mag es ein wenig Old-School mäßig wirken, aber wir feiern es sehr, dass man noch mit einem ECHTEN Schlüssel den Dreizylinder-Benziner erweckt.
Schade finden wir, dass man die in die Jahre gekommene Optik der Klima- als auch Tachoeinheit unberührt gelassen hat.

Exterieur: Sexy Außenkleid mit Evo-Heckspoiler!

Deutlich schicker geht es beim Exterieur des gelifteten Mitsubishi Space Star zu. Die Front wurde nun auch beim Kleinsten der Mitsubishi-Familie mit dem sogenannten Dynamic Shield angepasst. Am Heck erhält man bei Wahl der Invite Version LED Rückleuchten, die besonders in den Abend- und Nachtstunden echt sexy aussehen. Diese Technik hätte man auch den Frontleuchten spendieren können, zumindest der Topversion – eventuell auch als Option.
Sehr kraftvoll wirkt der Heckspoiler des Mitsubishi Space Star, denn hier würde man vermuten, dass es sich um eine neue Evo-Version mit hunderten Rössern handelt. Jedenfalls hat dieser seine Dienste bravourös gemeistert, denn selbst in flotten Kurven hat er niemals sein Hinterrad gehoben.

Unter der Haube: Topversion sorgt für erstklassige Effizienz

Unter der Haube verrichtet ein 1,2-Liter Dreizylinder Saugbenziner seine Dienste. Besonders im urbanen Bereich überrascht das Primzahl-Aggregat mit erstklassigen Fahrleistungen und unglaublicher Effizienz (Rekord: 4,7 Liter /100 Kilometer).
Zwar verfügt man lediglich über 80 PS (59 kW) und 106 Nm, dennoch bringt der Space Star zarte 875 Kilogramm in der Testversion auf die Waage, sodass die 100er Marke nach 12,6 Sekunden erreicht wird.
Schade finden wir, dass das Kupplungspedal kaum einen adäquaten Druckpunkt bietet und die Lenkung meist schon bei leichten Windstößen agiert, sodass man ungewollt einen Spurwechsel durchführt.
Aber bereits nach mehreren hunderten Testkilometern verzeiht man dem kleinen Space Star seine Tollpatschigkeiten und nimmt gerne hinter dem griffigen Volant Platz, denn die Vernunft wird in Österreich mit enormen steuerlichen Vorteilen belohnt – zumindest hinter dem Lenkrad.
Nun steht ein neuer, gelber Testwagen vor der Türe – der Postler ging diesmal sogar in die Knie, wir denken, dass er dem Space Star nachtrauert.

Was uns gefällt: 

Die logische Bedienung des Infotainment-Systems
Die Effizienz des Dreizylinders
Die faire Preispolitik (zahlreiche Boni)

Was wir noch verbessern würden: 

Die Ausstattungsfeatures der Topversion erweitern
Das Fahrverhalten auf längeren Strecken
Einen Dauertest-Termin vereinbaren!

Technische Daten – Mitsubishi Space Star Invite

Motor / Antrieb

Motor: Dreizylinder-Saugmotor
Hubraum: 1.193 ccm3
Leistung  kW /PS: 59 kW / 80 PS 6.000 U/min
Drehmoment: 106 Nm bei 4.000 U/min.
Antrieb: Front
Getriebeart: 5-Gang Schaltgetriebe
0-100 km/h: 12,6 Sekunden
V-Max: 180 km/h

Verbrauch / Umwelt

Werksangabe kombiniert: 5,3/100 km (nach WLTP)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt l/100 km: 5,0
CO2 Emissionen: 121 g/km (Euro 6d-TEMP)

Fahrwerk / Reifen / Bremsen

Bremsen:
VA:
 Bremsscheiben innen belüftet, HA: Trommelbremsen
Felgen / Reifen:
VA+HA: 175/55 R15

Gewicht und Maße

Leergewicht:  875 kg
L/B/H: 3,845 / 1,665 / 1,505 (Meter)
Radstand: 2,450 m
Kofferraumvolumen: 175 bis 235 Liter
Tankinhalt:
 48 Liter
Kraftstoff: 
Super 95

Preise

Mitsubishi Space Star zu haben ab: 9.990 €
Mitsubishi Space Star Invite 1,2 MIVEC zu haben ab: 
14.990 €
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA (1 %) und MwSt: 15.470
Preis Testfahrzeug abzüglich aller Boni: 12.470 €

Sonderausstattung:

Sand Gelb (Metallic-Lackierung) € 480

* Folgende Boni sind bei Kauf zu berücksichtigen:

 

€ 2.000 Mitsubishi Bonus (bekommt jeder)
€    500 Eintausch auf Ihren Gebrauchten
€    500 bei Finanzierung über die Denzel Bank

 

(c) Bilder: Gas Junky, sp