Porsche 718 Spyder und 718 Cayman GT4: Lasset uns beten!

Die Fans können tief durchatmen, das beten hat ein Ende, denn in Zuffenhausen hat man sich für einen saugenden Vierliter-Sechszylinder entschieden.
Wobei man anmerken sollte, dass es sich nicht um den Kraftprotz aus dem 911 GT3 handelt, wobei wir das ansatzweise nachvollziehen können.
Die Basis bildet das 9A2-Triebwerk, welches im aktuellen 911 (992) schlummert – aber in den Topmodellen des 718 wird eben noch frei gesaugt und hochgedreht, was das Zeug hält.

8.000 Umdrehungen/min

Der neue Sechszylinder leistet 420 Pferdchen, das sind 35 PS mehr als im Vorgänger des GT4, beim Spyder spricht man sogar von einem Leistungszuwachs von 45 PS. Die beiden Modelle leisten 420 Nm, die ab 5.000 U/min anliegen, die Höchstdrehzahl beträgt 8.000 U/min – dann wird bei beiden Modellen mittels Sechsgang-Schaltgetriebe und verdammt kurzen Schaltwegen, der nächste Gang reingedrückt.
Aber ganz so effizienzlos geht es hier nicht zu, denn mittels adaptiver Zylindersteuerung, die im Teillastbereich die Einspritzvorgänge unterbricht, können ein paar Tropfen Kraftstoff eingespart werden. Außerdem kommen erstmals Piezo-Injektoren zum Einsatz, somit wird jeder Einspritzprozess in bis zu fünf Einzeleinspritzung unterteilt.

Verbesserte Aerodynamik sorgt für Glanzwerte auf der Nordschleife

Aber noch beachtlicher bestaunen wir die deutlich verbesserte Aerodynamik, die besonders bei den Rundenzeiten auf der Nordschleife zum Vorschein kam. Eine Verbesserung um zehn Sekunden im Vergleich zum Vorgänger ist schon mal kein Klacks. Man spricht von 50 Prozent mehr Abtrieb – aber wie schaffen das die Zuffenhausener bloß?

Einerseits hat man Änderungen an der Abgasanlage vorgenommen, sodass nun Platz für einen neuen Heckdiffusor geschaffen wurde, anderseits hat man auch den Heckflügel überarbeitet, sodass alleine hier die schon 20 Prozent besserer Abtrieb herrscht.
Und zu guter Letzt muss noch erwähnt werden, dass die Ingenieure ein GT-Fahrwerk verbauten. Teils übernehmen Kugelgelenke die unmittelbare Anbindung an das Chassis. Mittels PASM (Porsche Active Suspension Management) gehen die beiden Modelle 30 Millimeter in die Knie und somit wird für noch mehr Querdynamik gesorgt.
Für den GT4 kann bei Bedarf noch ein Clubsport-Paket geordert werden: Überrollbügel aus Stahl, Handfeuerlöscher und Sechspunktgurt für den Fahrer sind gegen Aufpreis erhältlich. Ebenso kann eine Keramik-Bremsanlage mit einem zusätzlichen Kreuzchen erworben werden.

Die Preise in Österreich starten bei € 121.172 für den Spyder, der Cayman GT4 ist mit € 124.788 angeführt.

Amen.

(c) Bilder: Porsche