Opel Astra – Erster Test des Golf-Gegners

Bereits bei der Weltpremiere in Rüsselsheim war klar, dass der Opel Astra in der neuen Generation (interne Bezeichnung Astra L) ein Blickfänger des Straßenbilds wird.
Dank der neuen EMP2-Plattform und der modernen Front Opel-Vizor und den verbauten (optionalen) LED-Leuchten macht der Golf-Gegner in neuer Generation schon was her, dies zählt auch für die Heckansicht, die nun mit zweiteiligen L-förmigen Leuchten und dem zentrierten Modellschriftzug recht clean wirkt. Der Dachkanten-Spoiler mit der integrierten Bremsleuchte macht schon deutlich mehr auf den neuen Rüsselsheimer aufmerksam.

Interieur: In Richtung Premium!

Recht aufgeräumt geht es auch im Innenraum des Verkaufsschlagers zu, denn hier übernimmt die Herrschaft das sogenannte Pure Panel, welches aus zwei digitalen Oberflächen besteht und den neue Astra somit echt zeitgemäß wirken lässt.

Die Bedienung der modernen Instrumente sollte vor Fahrtantritt geübt werden, denn die zahlreichen Funktionen werden der Käuferschaft ein wenig Ablenkung spendieren, obwohl die Rüsselsheimer sogar noch auf einzelne Tasten und nicht nur ausschließlich auf Touch-Befehle setzen. Aber Gott sei Dank sind zahlreiche Assistenzsysteme mit an Bord, die den neuen Astra immer in der Spur halten, den toten Winkel im Auge behalten und im Notfall auch automatisch eine Bremsung einleiten. Darüber hinaus gibt es auch noch zahlreiche Helfer, die den Alltag hinter dem Steuer des neuen Opel Astra erleichtern sollen.

Sehr zufrieden darf man auch sein, dass bei Opel großes Augenmerk auf die Wirbelsäule und zugleich auch auf die Sitzposition gelegt wird, sodass man auf den AGR Sitzen (Aktion Gesunder Rücken) eine perfekte Position hinter dem Volant vorfindet. Je nach Ausstattungslinie sind diese sogar in edlem Nappa-Leder und Massage-Funktion erhältlich. Genauso hochwertig geht es auch in puncto Haptik zu, denn auch hier muss sich der Rüsselsheimer keinesfalls mehr vor dem Wolfsburger Verkaufsschlager verstecken. Zu den Premium-Modellen wie Audi A3, BMW 1er oder der Mercedes A-Klasse bleibt noch Luft nach oben.

Fahreindrücke und Motorisierungen

Wir durften mit dem neuen Opel Astra bereits eine Marchfeld-Runde zurücklegen. Dabei haben wir uns für die Plug-in-Hybrid Version entschieden, womit 180 PS Systemleistung zur Verfügung stehen. Der 1,6-Liter Vierzylinder-Benziner leistet 150 PS und wird von einem Elektro-Aggregat mit 110 PS tatkräftig unterstützt. Die Energie wird in einem 12,4 kWh-Akku gespeichert, wodurch laut Hersteller 60 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden können. In der Praxis sind wir bei winterlichen Außentemperaturen rund 45 Kilometer rein elektrisch unterwegs gewesen, bis sich der gut gedämmte Benziner dazugesellt.

Der neue Astra überrascht in der PHEV Version mit einer erstklassigen Dämmung im Interieur und einem sehr erwachsenen Auftritt in puncto Fahrverhalten. Der 4,37 Meter lange Rüsselsheimer federt Unebenheit problemlos weg (2,68 Meter Radstand), überrascht mit reichlich Power und lässt auch beim Fahrspaß nichts anbrennen. Dass das Akustik-Level des Blinkers noch ein wenig reduziert wird, würde uns nicht stören.

Sehr gelungen ist nicht nur das Äußere und Innere des neuen Opel Astra, sondern auch die breite Motorenpalette, die bereits bei anderen Konzern-Modellen gelobt wurde.
Den Einstieg liefert ein 1,2-Liter Dreizylinder-Benziner mit 110 oder 130 PS, die stärkere Version kann auch mit dem 8-Gang-Automatik Getriebe geordert werden.

Darüber hinaus steht auch ein 1,5-Liter Diesel mit 130 PS und 300 Nm für Selbstzünder-Fans zur Verfügung, auch bei diesem kann die Getriebe-Variante frei gewählt werden, die Automatik-Version mit acht Gängen kostet extra.

Und zu guter Letzt kann man bei den Plug-in-Hybriden zwischen 180 und 225 PS wählen, wobei die getestete Version bereits reichlich Leistung an die Vorderachse weiterleitet.

Echte Sportfans müssen sich wohl noch ein wenig gedulden, denn auf die Frage nach der OPC Version wurde nur ein wenig gelächelt, so ein eindeutiges Nein gab es jedenfalls nicht. Wir tippen auf eine teil elektrifizierte Version, die nochmals mehr Power zur Verfügung stellt als die Top-PHEV Version.

Die Preise im Überblick

Die Benziner-Einstiegsversion startet bei € 22.500, für den Diesel sind mindestens knapp € 28.000 fällig und der Plug-in-Hybrid kostet mindestens € 35.400. Man sollte natürlich erwähnen, dass der neue Opel Astra bereits serienmäßig recht umfangreich ausgestattet ist und somit die sündteuren Optionslisten der deutschen Konkurrenz nicht zur Anwendung kommen.

Die ersten Fahrzeuge werden im Juni zu den Händlerbetrieben rollen, für 2023 wurde sogar eine rein elektrische Version angekündigt.

(c) Bilder: Christian Houdek