Mobilität im Alltag und in der Logistik

Sie haben sich bestimmt schon mal gefragt, ob Sie den Weg zum nächsten Supermarkt zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem gerade trendigen E-Scooter oder dann doch lieber mit dem Automobil zurücklegen. Die Entscheidung fällt meist leicht, da sich auch großteils niemand mehr Zeit nehmen mag, um ein paar wertvolle Minuten zu opfern, um mit dem Drahtesel, dem „Fersen Ferrari“ oder mit dem ach so beliebten, elektrischen „Zweiradler“ um’s Eck zu biegen.

Bequemlichkeit, die als Luxusgut betrachtet wird!

Wobei Letzteres klar als Mogelpackung durchgeht, denn dieses Teil wird nicht anstelle eines PKWs genutzt, sondern diese Technik beeindruckt Fußgänger und/oder Öffi-Fahrer und sorgt für noch mehr Verkehrsaufkommen auf den Radwegen.
Aber zurück zum Ursprung. Sollte keiner dieser Alternativen genutzt werden, verleiht uns dies eine gewisse Bequemlichkeit, die heutzutage fast schon als Luxus angesehen werden kann. Denn selbst ein Kleinwagen ist heutzutage schon mit x-beliebigen Assistenz- und Sicherheitsfeatures ausgestattet, dass sich der Einstiegspreis von alleine erklärt. Und dies sollte man dem Hersteller gar nicht übelnehmen.

Diese ausgereifte Technik wird natürlich im Mittelklasse-, Oberklasse- und Luxussegment um ein Vielfaches erweitert.
Aber salopp gesagt würden uns die Anschaffungskosten kaum finanzielle Probleme bereiten.

Die zahlreichen Posten, die österreichische Kfz-Besitzer treffen, sorgen für enorme Kosten.
Dazu zählen:
Die Normverbrauchsabgabe (NoVA), welche bei jedem Neuwagenkauf in Österreich entrichtet werden muss und anhand des CO2-Werts berechnet werden kann (CO2-Wert in Gramm minus 90 durch fünf), der momentane Höchstsatz liegt derzeit bei 32 Prozent – über Änderungen wird derzeit heiß diskutiert. Natürlich muss für einen Neuwagen auch der Mehrwert-Steuersatz in Höhe von 20 % entrichtet werden, dies würde uns aber noch am wenigsten Kopfzerbrechen bereiten. Neben den einmaligen Zahlungen gesellt sich die sogenannte motorbezogene Versicherungssteuer dazu (monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich zahlbar) – dieser Betrag orientiert sich an den Kilowatt des Fahrzeugs – hiermit will man den Anteil der hochmotorisierten Fahrzeuge verringern beziehungsweise das Angebot nach effizienteren Fahrzeugen attraktiver gestalten. Diese Abgaben werden erweitert durch eine Zahlung an die Versicherungsanstalt – die Basis ist hier eine Haftpflichtversicherung und kann mittels Teil- oder Vollkasko je nach Bedarf, erweitert werden. Und spätestens beim Besuch an der Tankstelle werden erneut – ja Sie haben es erahnt – weitere Steuern kassiert. Einerseits die sogenannte Mineralölsteuer, welche in den Liter-Preis integriert ist. Und andererseits werden auch hier wieder die klassischen 20 Prozent Mehrwertsteuer aufgeschlagen. Somit wäre eine diskutierte CO2-Steuer eine reine Mogelpackung, sodass der Fiskus zusätzliche bzw. doppelte Einnahmen unter einer anderen Bezeichnung kassiert, denn die Mineralölsteuer deckt genau diesen Posten. Sprich wer mehr Kilometer runterspult, muss auch dementsprechend tief in die Tasche greifen.

Mit einer City-Maut würde man besonders Pendlern den letzten Cent aus der Tasche ziehen. Der Umstieg auf ein Fahrzeug mit alternativen Antriebsstrang ist hier meist nicht vom Vorteil, beziehungsweise auch nicht finanzierbar.

Selbstzünder vs. Belebung der Wirtschaft

Klar sollte darauf geachtet werden, dass ältere Fahrzeuge gewisse Bereiche in urbanen Gebieten nicht befahren dürfen. Dennoch betrachten wir die Rationalisierung des Selbstzünders als äußerst kritisch, denn beachtet man das Zusammenspiel der wichtigsten Faktoren: Preis pro Kilometer, Reichweite und Anschaffungskosten – so würde man niemals auf die Idee kommen den Diesel aus dem Sortiment zu streichen – auch hier geht es in erster Linie um die Belebung der Wirtschaft und die Einnahmen des Staates. Und das wird man mittels der Umstellung von NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) auf WLTP (World harmonized Light vehicles Test Procedure – weltweit einheitliches Leichtfahrzeuge Testverfahren), massiv beeinflussen. Aufgrund von viel genaueren Messungen wird der CO2-Wert aller gemessenen Fahrzeuge deutlich höher ausfallen, womit sich auch die bereits erwähnte Normverbrauchsabgabe drastisch erhöht.
Aber ist dies tatsächlich Grund genug um auf ein Elektrofahrzeug umzusteigen? Jein. Wir haben bereits einige E-Modelle im 14-tägigen Intensivtest unter die Lupe genommen. Aber mehr als 350-400 Kilometer Reichweite haben wir in der Praxis mit keinem dieser Fahrzeuge erzielt. Klar kann man diese Strategie auf den innerstädtischen Betrieb oder Kurzstrecken umlegen, jedoch sollte man die Erzeugung und Entsorgung des Fahrzeugs inklusive der Batterie ebenso in die Umweltbilanz miteinberechnen, denn spätestens hier wendet sich der Spieß.

Richtet man den Blickwinkel auf die Herstellerseite, so ist dies klar ein Vorteil, da durch den vorgegebenen CO2-Wert der Schnitt der kompletten Modellpalette deutlich verringert wird – dies ist natürlich auch der Hintergedanke einiger Unternehmer. Aber die Technik schreitet voran und somit ist man nicht ausschließlich auf elektrifizierte oder mit Verbrenner ausgestattete Fahrzeuge begrenzt. Der spanische Automobilproduzent SEAT hat bereits zahlreiche Modelle auf Erdgas umgestellt. Dies macht durchaus Sinn, denn die Infrastruktur, die reduzierte CO2-Menge, die verkürzte Dauer der Betankung als auch die Reichweite sorgen für eine zumutbare Alltagstauglichkeit.

Der Hafen Wien in der Vorreiterrolle der zukunftsweisenden Logistik

Und genau dieses Problem findet man in den Teilbereichen der Logistik wieder. Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding hat bereits bravouröse Vorarbeit geleistet. Mit dem thinkport VIENNA, einem offenen Mobilitätslabor, welches speziell auf die Herausforderungen in den urbanen Ballungsräumen Bezug nimmt und maßgeschneiderte, zukunftsorientierte Lösungen liefert, um die Logistik noch effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Darüber hinaus verfügt man über Ressourcen der beteiligten Institutionen (Hafen Wien und Boku Wien), sodass in Testumgebungen in der City beziehungsweise am riesigen Areal des Hafen Wien Innovationen für die Verbesserung des (innerstädtischen) Transports analysiert und umgesetzt werden können.
Obwohl man in Österreich über fünf Mobilitätslabore verfügt, unterscheidet sich der thinkport VIENNA von der Konkurrenz deutlich, da man sich ausschließlich auf Güterverkehr und Logistik spezialisiert. Ein Pilotprojekt unter dem Titel „Paketraum“ symbolisiert das Problem der meisten KEP-Dienste. Denn genau, wenn diese vor der Haustüre eintreffen und klingeln, ist meist niemand zu Hause. Somit entstehen zusätzliche Wege, die wiederum zusätzlichen Aufwand und somit auch zusätzliche Kosten verursachen. Die Experten haben für dieses Problem ein Konzept geschaffen, sodass Ihr Paket in sogenannten „Paketräumen“ hinterlegt wird, der jeweilige Standort kann bereits bei Bestellung der Ware ausgewählt werden und via E-Mail oder SMS wird dem Kunden der Zutritts-Code übermittelt.

Und genau für diese Schwachstelle der Logistik hat der Hafen Wien mit Hubert – einem Citylogistik Hub gleich noch ein zukunftsorientiertes Konzept präsentiert. Die Güter werden vorerst auf einem Areal des Hafen Wien gebündelt (Hub) und anhand einer durchdachten Distributionslogistik zum jeweiligen Kunden im urbanen Bereich transportiert. Der größte Vorteil an diesem Konzept besteht darin, dass die Experten eine maßgeschneiderte Lösung für den Kunden parat halten und somit die sieben R (das richtige Produkt, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, zu den richtigen Kosten und für den richtigen Kunden) der Logistik problemlos erfüllt werden. Somit wird die Anzahl der verschiedenen Lieferanten deutlich reduziert und zugleich kann der Lieferprozess optimiert werden. Darüber hinaus spielt auch die Entsorgungslogistik eine große Rolle, aber auch hier ist der Dienstleister einwandfrei aufgestellt, sodass die Verpackung der letzten Lieferung beim nächsten Zustelltermin mitgenommen wird. Darüber hinaus erscheint es immer wichtiger, dass der Logistikpartner seinen Service selbst durchführt und seine Leistungen nicht an Subunternehmer weiterreicht.
Reinklicken und noch heute umsteigen!

Egal, ob man die Mobilität oder Logistik im Alltag unter die Lupe nimmt. Am Ende hängt es nur von Ihnen ab, ob Sie die Bequemlichkeit siegen lassen, oder dann doch lieber mit ein wenig Ehrgeiz die momentane Situation verbessern wollen.

(c) Bilder: Hafen Wien & pixabay.com