Mazda CX-5 Facelift Praxistest: Eigenständigkeit wird belohnt

Das Facelift-Modell des Mazda CX-5 schafft es, die bereits dynamische Optik des Vorgängers nochmals zu übertrumpfen. Selbstverständlich sind noch ausreichend bekannte Elemente vorhanden, doch auch im Innenraum gibt es die ein oder andere willkommene Neuerung. Wir durften das Sondermodell mit der Bezeichnung „Newground“ testen, welches durch Akzente in limonengrün und silbernen Schutzleisten optisch vom Rest der Produktpalette hervorsticht.

Exterieur: Elegant und trotzdem etwas frech

Wer den neuen Mazda CX-5 Newground erstmals betrachtet, wird nicht daran vorbeikommen, den Blick kurz auf dem Kühlergrill verweilen zu lassen. Dort wurden vier limonengrüne Streifen neben dem linken Scheinwerfer angebracht, welche, wie die silbernen Schutzleisten an der Front- und Heckschürze sowie Seitenschwellern, auf das Sondermodell hinweisen.

Auffällig sind die neuen Frontscheinwerfer und Heckleuchten. An beiden Enden des Fahrzeugs wurde die Lichtsignatur geändert und L-förmige Leuchtelemente prägen nun diese Partien. Gerade an der Front erinnern die neuen Lichter, welche über das neue Matrix-LED-Lichtsystem mit 20 LED-Lichtblöcken verfügen, an die Designsprache eines bayrischen Fahrzeugherstellers. Das ändert aber nichts daran, dass sie dem Auto einen elegant-sportlichen Look verpassen und die Straße damit hervorragend ausgeleuchtet wird.

Man kann hier gut beobachten, wie es Mazda gekonnt schafft, dass sanfte Rundungen und gezielte, scharfe Kanten ein harmonisches Gesamtbild hervorbringen. Auch die Lackierung in der Farbe „Zircon Sand“ steht dem Japaner hervorragend und passt gut zu den Kontrasten des Sondermodells, außerdem sieht man selten einen Mazda in dieser Farbe, was das ganze nochmals etwas aufregender macht.

Ein Designmerkmal, welches einfach nie alt wird und immer das Herz von Autoenthusiasten höherschlagen lässt, sind die zwei Auspuffendrohre, welche nicht nur funktional aussehen, sondern es auch sind.

Interieur: Moderne Elemente und einfache Bedienung

Nimmt man auf den Halbledersitzen hinter dem Volant Platz, fällt sofort auf, dass „Newground“ auch im Innenraum Einzug hält. Die Rahmen der Lüftungsdüsen, wie auch die Akzente der Sitze, wurden im markanten Limonengrün gehalten, was dem ansonsten schwarzen Innenraum einen Klecks Farbe verleiht.

Das Armaturenbrett verfügt zwar noch über analoge Zeiger und angedeutete Rahmen in Alu-Optik, doch abgesehen davon ist nun alles digital. Das Head-Up-Display zeigt genau an, was den Fahrer interessiert und lässt sich gut ablesen.

Am 10,25-Zoll-Farbdisplay kann man dank Drück- und Drehregler in der Mittelkonsole kinderleicht alle Funktionen nutzen, doch leider ist hier keine Touch-Funktion zum Einsatz gekommen, wodurch das Drehen des Rädchens manchmal gar kein Ende nehmen will, was gerade im Stillstand alles deutlich verkompliziert.

Besonders angenehm ist die Tatsache, dass das Interieur nicht nur sauber aufgeräumt ist, sondern auch die verarbeiteten Materialien haptisch, wie auch qualitativ, hochwertig ausfallen. Der Innenraum ist frei von störenden Verwindungsgeräuschen, die Ablagefächer geräumig und das allgemeine Wohlbefinden hoch.

Auch wenn in der zweiten Reihe keine fürstlichen Platzverhältnisse herrschen, reicht der Platz allemal für längere Fahrten aus und die Passagiere im Fond haben nichts zu meckern. Ebenso beanstandungsfrei ist die serienmäßig verbaute Soundanlage, die ihre Aufgabe bemerkenswert gut erledigt.

Mit einem Kofferraumvolumen von 522 bis 1.638 Litern muss man sich auch vor Möbelhäuserbesuchen nicht fürchten und kann dank der elektrischen Heckklappe das Be- und Entladen noch leichter erledigen.

Fahrverhalten: Der Kompromiss ohne Biss

Angetrieben wird der rund 1,7 Tonnen schwere CX-5 G194 AWD von einem 2,5-Liter-Sauger mit vier Zylindern, wovon bei geringer Belastung zwei abgeschaltet werden können. Ein 6-Gang-Automatikgetriebe gibt die generierten 194 PS (143 kW) und 258 Nm an alle vier Räder weiter, wobei erwähnt werden muss, dass der variable Allradantrieb hervorragend funktioniert und stets für gute Traktion sorgt. Lediglich das Getriebe stößt an seine Grenzen, sobald man sich im Volllastbereich befindet, da die Schaltvorgänge dann relativ langsam vonstattengehen. Im normalen Fahrbetrieb wird das jedoch wohl nur selten stören, denn die Gangwechsel gehen dafür sehr sanft über die Bühne.

Der Sprint von 0-100 km/h wird in 9,3 Sekunden absolviert, was wohl dem geringen Drehmoment und gemütlichen Getriebe zu verschulden ist. Allgemein fiel beim Fahren öfters auf, dass der Motor zwar keineswegs überfordert wirkt, doch einfach auch nicht den Vortrieb erzeugt, denn man sich von einem 2,5-Liter-Aggregat mit knapp 200 Pferden erwartet.

Das Fahrwerk lässt sich am besten als knackig und komfortabel zugleich beschreiben, denn der Komfort für lange Strecken ist gegeben, aber man spürt gerade als Fahrer die Beschaffenheit der Straße deutlich und kann sich über Rückmeldung freuen. Für Menschen, die eine Art fliegenden Teppich suchen, aber auch für Leute, die extrem straffes und hartes Fahren bevorzugen, wird der CX-5 nicht die richtige Wahl sein. Gerade aber diejenigen, die einen echten Allrounder suchen, werden beim CX-5 fündig.

Fazit:

Der Mazda CX-5 Facelift ist eindeutig ein dynamisches Auto, mit dem man so gut wie jede Situation bedenkenlos bewältigen kann. Optisch ist er mit den auffälligen Akzenten und der Sonderlackierung (gegen Aufpreis) jedenfalls ein Hingucker und kann mit seinem Design Jung und Alt begeistern. Die Preispolitik ist angemessen und der 2,5-Liter-Benziner bieten eine spannende Alternative zu der Konkurrenz in diesem Segment, womit die Eigenständigkeit in jeder Hinsicht belohnt wird. Mittels Zwangsbeatmung würde man dem hubraumstarken Benziner noch ein wenig mehr Dynamik spendieren.

Was uns gefällt:

  • Das sportlich-elegante Design
  • Die Ausgewogenheit des Fahrwerks
  • Der aufgeräumte Innenraum
  • Der 2,5-Liter-Vierzylinder

Was wir noch verbessern würden:

  • Hinzufügen eines (Bi-) Turboladers
  • Das Multimedia-Display zum Touchscreen machen

Factbox: Mazda CX-5 Newground G194 AWD

Motor/Antrieb

Motor: Vierzylinder-Benzinmotor
Hubraum: 2.488 ccm
Leistung kW/PS: 143 kW/194 PS
Drehmoment: 258 Nm bei 4.000 U/min.
Antrieb: Variabler Allrad
Getriebeart: 6-Gang-Automatikgetriebe
0-100 km/h: 9,3 Sekunden
V-Max: 195 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert: 8 l/100 km (nach WLTP)
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 8,2 l/100 km
CO2 Emissionen: 181-182 g/km (nach WLTP)

Fahrwerk/Reifen/Bremsen

Bremsen: VA: Scheiben, HA: Scheiben
Felgen/Reifen: 225/55 R19

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.652-1,707 kg
L/B/H: 4,575 / 1,845 / 1,680 m
Radstand: 2,700 m
Kofferraumvolumen: 522 bis 1.638 Liter
Tankinhalt: 58 Liter
Kraftstoff: Super

Preise

Mazda CX-5 Emotion zu haben ab: € 27.990,-
Mazda CX-5 Newground G194 AWD zu haben ab: € 44.290,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA (2 %) und MWSt: € 44.940,-

Sonderausstattung

Sonderlackierung Zircon Sand € 650,-

(c) Bilder: Sebastian Poppe