Kia Stonic – I am from Austria!

Kia Stonic – I am from Austria!

Kia hat es geschafft am europäischen Fahrzeugmarkt fest Fuß zu fassen. Im Alltag begegnet man immer häufiger diesen koreanischen Flitzern, egal ob groß oder klein.
Das Rezept für diesen Erfolg liegt bestimmt an den preiswerten und schnittigen Fahrzeugen, doch das alleine reicht nicht um den 14.Platz (Jahresergebnis 2017) am österreichischen Fahrzeugmarkt zu verteidigen bzw. sogar zu verbessern.
Eine umfangreiche Modellpalette die für jeden Geschmack etwas bietet kann hier der Schlüssel zum Erfolg sein. Der nächste logische Schritt war mit dem Kia Stonic die Entwicklung eines Crossover-SUVs, der die Vorteile eines Kleinwagens mit der angenehmen und höheren Sitzposition kombiniert.

Rot mit weißem Häubchen – Strandbuggy hallo?

Als Testfahrzeug durfte ich einen top ausgestatteten Kia Stonic Gold entgegen nehmen, bei dem einem sofort die Farbkombination des roten Fahrzeugs mit dem weiß lackierten Dach und den B-Säulen auffällt. Als eingefleischter Bud Spencer und Terence Hill Fan musste ich sofort an den Film „Zwei wie Pech und Schwefel“ denken, in dem ein Strandbuggy mit einer ähnlichen Farbkombination (das Dach war hier gelb) der Star unter den Filmfahrzeugen war.
Das bringt endlich mal Farbe in’s Leben! Ich finde diese Lackierung mutig und doch gelungen, angesichts der schwarzen, weißen und silbernen 0815-Lackierungen die einem tagtäglich begegnen, macht sich der Stonic tatsächlich bemerkbar im Rückspiegel.
Sollte einem diese Optik nicht ansprechen, wird man bestimmt in einer der insgesamt 29 verfügbaren Farbkombinationen fündig werden.
Das Außendesign mit der scharfen Front ist sehr gelungen, da sich damit sowohl Alt als auch Jung anfreunden können. Nicht zu dick aufgetragen kommt er daher, aber doch recht frech und fesch.

Interieur lässt Wünsche offen..

Der vollausgestattete Stonic lässt kaum Wünsche offen.  Ein wenig Kritik müssen wir bei dem fast schon zu aufgeräumten Interieur jedoch ausüben. Das gelungene Außendesign setzt sich innen nämlich leider nicht fort. Es dominiert viel zu sehr unschönes Hartplastik, die Sitze sind nicht sonderlich bequem, bieten wenig Seitenhalt und das Cockpit wirkt insgesamt etwas langweilig.

Die Knöpfe sind brav der Reihe nach aufgefädelt – was grundsätzlich ja gut ist – aber hier hätte man insgesamt ruhig noch etwas mehr Zeit und Liebe in die Gestaltung des Innenraums stecken können.

Großes Lob für das Infotainment 

Dafür finde ich die Position, Größe und Bedienung des Displays für Radio und Navigation sehr gut, da man sich schnell in der Menüführung zurecht findet. Wenn man mit dem Navigationssystem unterwegs ist, hat man hinter dem Volant aus optimale Sicht auf die Karte und beispielsweise Abzweigungen auf mehrspurigen Straßen werden sehr gut angekündigt und übersichtlich dargestellt.

Kia hat sich die Mühe gemacht und dem Stonic Gold eine Menge von (in diesem Paket standardmäßigen Extras) verbaut. Dieses umfasst beispielsweise LED Tagfahrlicht, Licht- und Regensensoren, Kurvenlicht, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Rückfahrkamera, Lenkradheizung, automatisch abblendender Innenspiegel, 6 Lautsprecher, USB, AUX und iPod Anschlüsse. In der Gold Version bekommt man also einiges für sein Geld ab Werk verbaut.

Mäßiges Ladevolumen 

Das Platzangebot im Fond und im Kofferraum ist in dieser Fahrzeugklasse leider keine Offenbarung. Mit Kindern als Fondpassagieren und für den Transport von alltäglichen Einkäufen reicht der Platz aber allemal, lediglich bei einer Urlaubsreise könnte man schnell an seine Grenzen stoßen.

Primzahl-Aggregat – Top oder Flop?

In Zeiten von Downsizing nehmen Dreizylindermotoren einen immer größeren Platz in den Modellpaletten ein, da ist der Kia Stonic keine Ausnahme. Derzeit ist so ein Motor nur in der von mir getesteten 1.0 T-GDI Version mit 120 PS erhältlich (die zwei anderen Benziner und der Diesel sind weiterhin mit vier Zylinder bestückt). Der Antrieb ist erstaunlich agil und man kann sogar gemütlich im fünften Gang durch Ortschaften cruisen. Bei etwas flotterer Fahrweise merkt man aber, dass sich der Stonic etwas Luft holen muss, ist ja auch kein Racer, der komfortable Crossover.

Der Stonic  umfasst unter anderem Extras wie Start Stopp System (wahrnehmbar ohne erkennbare Vibrationen), Notbremssystem, Tempomat, toter Winkelassistent und Spurhalteassistent.

Die Helferlein im Test

Den Spurhalteassistent weist ausschließlich mittels „Piepton“ auf das ungewollte verlassen der Fahrspur hin. Eine automatische Gegenlenkfunktion wäre hier eine deutliche und zeitgemäße Verbesserung.
Auch hatte ich mit dem Tempomat manchmal meine liebe Not, da ich mehr als einmal nachkorrigieren musste. Entweder der Stonic beschleunigte weiter hoch als ich den Tempomat einstellen wollte, oder aber das Gegenteil war der Fall. Vielleicht war ich aber auch nur etwas zu ungeduldig in der Bedienung.
Mit dem Notbremssystem hatte ich ein paar Mal etwas seltsame Situationen, so sollte man etwa in engen Gassen damit rechnen, dass das System anschlagen könnte, sollten sich links und rechts parkende Autos befinden. Für das eigentliche Einsatzgebiet zur Verhinderung von Auffahrunfällen ist er grundsätzlich aber ganz gut eingestellt, wie ich das ein oder andere Mal an Kreuzungen oder Kreisverkehren feststellen konnte.
Das Fahrwerk ist angenehm abgestimmt und wirkt für sein Einsatzgebiet in der City nicht zu hart oder zu weich, der Kompromiss dieser beiden Faktoren ist ohne Tadel gelungen.
Nicht unerwähnt sollen die Bremsen bleiben, da diese hervorragende Arbeit leisten und mehr als ausreichend anpacken.

Lobenswert ist auch die Rückfahrkamera, da diese ein gestochen scharfes Bild und eine sehr schnelle Bildfrequenz abliefert. Abschließend muss auch noch die Musikanlage mit den sechs Lautsprechern erwähnen, selbst bei höherer Lautstärke vibriert oder knarrt kein Stückerl der Hartplastik-Landschaft – auch nicht, wenn Rainhard Fendrich im rot-weiß-roten Stonic loslegt – I am from Austria.

Mein FAZIT:

Was mich begeistert:
Die umfangreiche Farbauswahl für den individuellen Look
Sehr gut dosierbare Bremsen!

Was ich mir noch wünschen würde:
Weniger Hartplastik und mehr Softtouch
Beim Dreizylinder eine bessere Dämmung im Innenraum
Einen größeren Kofferraum

Factporn:

Modell: Kia Stonic Gold 1.0 TGDI MT6 ISG 120PS
Motor / Antrieb: 3-Zylinder 2WD
Hubraum / Verdichtung: 998 ccm
Leistung  kW /PS (Gesamt): 88,3 kW / 120 PS
Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 bis 4.000 U/min
Antrieb: Frontantrieb
Getriebeart: 6-Gang Schaltgetriebe
0-100 km/h: 10,3 Sekunden
V-Max: 185 km/h
Verbrauch Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 6,0 / 4,5 / 5,0
Verbrauch Test – Durchschnitt: 7,5 Liter
Leergewicht:
1.156 kg
L/B/H: 4,14 / 1,76 / 1,52 (Meter)
Radstand: 2,58 m
Wendekreis: 5,2 m
Kofferraumvolumen: 352 bis 1.155 Liter
CO2 Emissionen:
115 g/km
Tankinhalt:
45 Liter
Kraftstoff:
Benzin
Kia Stonic zu haben ab: 15.590 €
Basispreis getestete Version:
22.090 €
Preis Testfahrzeug inkl. Mehrausstattung,  NoVA und 20 % USt: 23.590 €

Sonderausstattung:
• Lackierung Signal Red/Clear White € 900

• Smart Key und Start Knopf
• Alupedale

€ 600

(c) Bilder: Gas Junky

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