Jeep Compass Praxistest – Die Richtungsänderung


Kaum ein anderes Segment hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Kompakt-SUV-Modelle verkaufen sich wie warme Semmeln. Jeep ist es nach langer Zeit geglückt die Lücke zwischen dem Renegade und dem Cherokee mit der zweiten Generation des Compass zu füllen.

Wobei man hervorheben muss, dass der Hochbeiner deutlich mehr als nur ein Lückenfüller ist, denn kaum ein anderes Modell hat sich im Generationenwechsel dermaßen positiv weiterentwickelt, sodass am Ende nur mehr die Modellbezeichnung übrigblieb.

Cooler Offroad-Look

Der Tiguan-Gegner nutzt dieselbe Plattform wie die Konzerngeschwister Fiat 500X und der Verkaufsschlager, Jeep Renegade. Auch das Außenkleid wurde mit der klassischen Jeep DNA gekürt: trapezförmige Radhäuser, sieben Lüftungsschlitze an der Front und ausreichend Bodenfreiheit sorgen für einen lässigen Offroad-Look.

Wertiges Interieur und umfangreiche Ausstattungsdetails

Das Interieur überrascht mit hochwertiger Materialwahl, großteils wurde der Innenraum mit Softtouch-Materialien veredelt, welche nur vereinzelt kleine Hartplastikflächen durchsprießen lassen.

Das sehr griffige Ledervolant liegt perfekt in den Händen und lässt sich in der getesteten Version an kalten Tagen sogar beheizen.

Die Ledersitze können je nach Witterungsbedingung gekühlt oder auch beheizt werden, dennoch würden diese noch ein wenig an Seitenhalt vertragen.

Der 8,4-Zoll Infotainment-Bildschirm reagiert zügig auf Touchbefehle und ist auch intuitiv bedienbar – das Verstellen der Audiolautstärke wird mittels Knopfdruck hinter dem Volant geregelt, dies ist nur Gewöhnungssache, außerdem kann die Lautstärke im Notfall auch mittels Drehregler angepasst werden. Dies spiegelt sich auch bei anderen Einstellungen wider, welche die einzelnen Untermenüs nicht unnötig überladen wirken lässt und somit während der Fahrt nicht ablenkt.

Große Begeisterung weckte die BEATS-Soundanlage, welche den Compass in eine fahrende Konzerthalle verwandelte – sodass man das Jahresabo am Liebsten gleich wieder stornieren würde.

Sowohl Bein- und Kopffreiheit können in beiden Reihen gelobt werden, auch das Kofferraumvolumen mit 438 Liter reicht im Alltag völlig aus, die Heckklappe öffnet und schließt automatisch auf Knopfdruck. Ebenso kann auch beim Zutritt zum Fahrzeug der Schlüssel in der Hosentasche verstaut bleiben – Keyless go sei Dank!

Auch die engen Parklücken in diversen Parkgaragen konnten dank der Rückfahrkamera problemlos genutzt werden. Die Übersichtlichkeit ist aufgrund der kleinen Fenstergrafik eingeschränkt auch die hohe Motorhaube und die breite C-Säule sorgen nur für durchschnittliche Werte – dank Parksensoren an der Front als auch Heck, inklusive Kamerabild löst man dieses Problem im Nu.

Kräftiger Selbstzünder sorgt für Begeisterung

Unter der Haube schlummert ein Zweiliter-Selbstzünder, welcher grundsätzlich als brummiger Geselle auftritt. Das Diesel-Aggregat leistet 140 PS und ist an ein Neungang-Automatikgetriebe von ZF gekoppelt.

Dieses sorgt besonders bei niedrigen Tempi für zahlreiche Gangwechsel, welche hie und da für ein wenig Unruhe sorgen. Auf Langstrecken profitiert man von niedriger Drehzahl und bereits hier steht unter 2.000 U/min das volle Drehmoment zur Verfügung, um Überholmanöver jederzeit problemlos zu meistern.

Der Vierradantrieb wird über ein einstufiges Transfergetriebe gesteuert, welches bei optimalen Traktionsbedingungen die Kardanwelle und die Hinterräder abkoppelt. Diese Technik funktioniert einwandfrei, ohne auch nur annähernd etwas über die Kräfteverteilung zu spüren. Sollte man jedoch Fahrten abseits der Straßen bewältigen, stehen folgende Modi zur Verfügung: Snow, Sand, Mud und Auto sorgen auf dem jeweiligen Untergrund für noch bessere Traktion.

Trotz dieser Technik gönnt sich der Tiguan-Gegner im Schnitt um die acht Liter – dennoch sorgt das Aggregat für hervorragende Fahrleistungen, womit dieser Wert durchaus akzeptabel zu beurteilen ist. Schwerer ins Gewicht fällt die Anzeige der Restreichweite, die großen Schwankungen unterliegt.

Die Lenkung des Kompakt-Modells ist zwar direkt ausgelegt, könnte aber noch ein wenig mehr Feedback vertragen.

Das Fahrwerk ist deutlich straffer abgestimmt als bei anderen Modellen in diesem Segment, dennoch profitiert man von einem deutlich reduzierten Wankverhalten. Somit begeistert der Compass nicht nur bei der Offroad-Partie im Hinterland, sondern sorgt auch für Fahrspaß auf kurvigen, asphaltierten Abschnitten.

Was uns gefällt:

  • Die gelungene Haptik
  • Das BEATS Soundsystem
  • Das stimmige Außendesign

Was wir noch verbessern würden:

  • Den Sitzen mehr Seitenhalt verpassen
  • Die schwankende Reichweiten-Anzeige updaten
  • Der Lenkung mehr Feedback verpassen

Technische Daten: Jeep Compass Limited 2.0 Multijet AWD 9AT 140

Motor / Antrieb

Motor: 4 Zylinder Dieselmotor
Hubraum / Verdichtung: 1.956 ccm3
Leistung kW /PS (Gesamt): 103 kW / 140 PS
Drehmoment: 350 Nm bei 1.750 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebeart: 9-Stufen-Automatik
0-100 km/h: 9,9 Sekunden
V-Max: 190 km/h

Verbrauch / Umwelt

Werksangabe: Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 7,3 / 5,7 / 6,3
Gas-Junky-Test: Durchschnitt l/100 km: 8,0
CO2 Emissionen: 166 g/km

Fahrwerk / Reifen / Bremsen

Vo. Achse + Hi. Achse: Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine, Schwingarme und Querstabilisator
Bremsen: VA: Innenbelüftete Scheibenbremsen; HA: Scheibenbremsen
Felgen / Reifen: 225/55 R18 (Serienbereifung)

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.619 kg
L/B/H: 4.4394 / 1,819 / 1,647 (Meter)
Radstand: 2,636m
Kofferraumvolumen: 438 – 1.251 Liter
Tankinhalt: 60 Liter
Kraftstoff: Diesel

Preise

Jeep Compass zu haben ab: € 27.490,-
Jeep Compass Limited 2.0 Multijet AWD 9AT 140
zu haben ab:
€ 43.490,-
Preis Testfahrzeug, inkl. NoVA und Mwst: € 50.014,00,-

Sonderausstattung:

Premium Soundpaket € 400
Unconnect 8,4-Zoll-Navigationssystem:
Touchscrren, Radio, Bluetooth, 2x USB,
3D-Navigation, Sreenmirroring-Funktion
BEATS Audio Soundsystem mit
9-Lausprechern (506 Watt)

Parkpaket € 760
Außenspiegel mit Einstiegsbeleuchtung
ParkView Rückfahrkamera mit dynmaischen
Führungslinien
Park-Sense Einparksensoren vorn/hinten, mit
akustischem und visuellem Signal
Toter Winkel Objekterkennung im Außenspiegel
inkl. hinterer Bewegungserkennung
Parkassistent für Längs-/Querparken: erkennt
seitliche Parklücken parallel und quer zur
Fahrbahn und unterstützt durch automatische
Betätigung der Lenkung den Einparkvorgang

Premiumpaket € 680
Heckklappe elektrisch öffnend und schließend
Tempomat, adaptiv mit Abstandregelung: ACC
hält selbstständig den voreingestellten Abstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug inkl. Stop Funktion

Leder Interieur-Paket € 920
Sitzbezüge aus Leder
Frontsitze 8-fach elektrisch verstellbar inkl.
Lendenwirbelsäule 4-fach verstellbar

Lackierung: Granite Crystal € 620

*Preise der Sonderausstattung exklusive NoVa und USt

(c) Bilder: https://domquattro.com/

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