Fahrbericht: Jeep Grand Cherokee Trackhawk – Der Power-Häuptling!

Jeep Grand Cherokee Trackhawk

Jeep Grand Cherokee Trackhawk

Der Grand Cherokee trägt in seiner stärksten Version nicht umsonst eine recht auffallende rote Lackierung, natürlich gibt es andere Farbtöne auch noch – aber uns hat es dieser Farbton angetan. Eigentlich sollte man dem stärksten Jeep noch ein Folgetonhorn und ein Blaulicht spendieren. Dann würden die Florianijünger wohl jeden Tag in Einsatzstimmung kommen.

Aber wozu denn? Spätestens wenn man mittels Startknopf den 6,2 Liter großen V8 erweckt, ist wohl die halbe Nachbarschaft hellwach. Wenn dann noch der große Zeh das Gaspedal kitzelt, beginnt der kompressoraufgeladene Benziner brachiale Leistung zu entfalten, dass der Power-Häuptling seinen Allradantrieb rechtfertigt. Natürlich ist dann auch die Soundkulisse aus den vier Endrohren eine einzige Harmonie!

Exterieur:

Bereits an den verbreiterten Radläufen bemerkt man, dass es sich nicht um das Einstiegsmodell handelt. Die Front musste auf Nebelscheinwerfer verzichten und bekommt größere Lufteinlässe spendiert. Und auch das Heck ist mit den vier Endrohren (Durchmesser zehn Zentimeter) ein wahrer Hingucker, auch die Ohren bekommen eine ordentliche Portion an herrlichem Klangbild ab.

Auch die Bereifung fällt keinesfalls zivilisiert aus, die stärkste Version ist mit der Dimension 295/45 ZR 20 bestückt, diese sorgen auch auf der Rennstrecke für den nötigen Grip.

Interieur:

Die Materialwahl fällt für den stärksten Jeep aller Zeiten sehr hochwertig aus, natürlich nehmen deutsche Hersteller das noch ein wenig genauer, aber das ist dann schon jammern auf sehr hohem Niveau.

Die Sportsitze bieten großzügigen Seitenhalt, in der Testversion war sogar das Lederpaket angekreuzt, sodass der komplette Innenraum mit Nappaleder verziert war. Der Tacho reicht bis 320 km/h und über das 8,4 Zoll Display kann man sich die einzelnen Performance-Werte anzeigen lassen – hier fehlt es also definitiv nicht an Sportlichkeit!

Das Fahrverhalten auf der Piste:

Kurvige Landstraßen wären mit dieser Leistungsentfaltung ein Kriminaldelikt, spätestens an der nächsten Ecke würde die Exekutive den Fahrspaß für ein paar Wochen unterbrechen. Deswegen haben wir den Power-Häuptling über die Rennstrecke geprügelt.

Start mittels Launch Control

Sobald man auf dem Racetrack seine Position eingenommen hat und die Set ups geschärft hat, geht es dann so richtig los. Man könnte den Start sogar mittels Launch Control in die Wege leiten.

Gib ihm! 

In der ersten Kurve merkt man bereits die 2,5 Tonnen Leergewicht. Mit einer Wankstabilisierung hätte man die Dynamik wohl in engen Kehren nochmals verbessern können, aber bereits am Scheitelpunkt latscht man dann mit einer ordentlichen Portion an Respekt auf’s Gaspedal und sorgt für eine unbeschreibliche Leistungsentfaltung. Der Kompressor schreit als würden unzählige Hummeln hinter dir nachschwirren und der V8 rotzt, grollt und faucht als wäre bereits alles zu spät.

Knackwatschn inkludiert! 

Die Lenkung reagiert äußerst direkt auf den bereits kleinsten Befehl, das Fahrwerk ist im dynamischen Modus brettelhart abgestimmt und auch die Gasannahme reagiert wie bereits erwähnt bei der kleinsten Berührung ohne Verzögerung. Die Achtgang-Automatik schnalzt die Gänge in Millisekunden rein, dass man hinter dem Steuer hin und wieder eine Knackwatschn spendiert bekommt, natürlich nur im Sport-Modus.

Der Konkurrenz auf und davon! 

In nur 3,7 Sekunden erreicht man bereits Landstraßentempo, erst bei 289 km/h ist dann Schluss mit lustig und nicht zu vergessen sollte man die maximale Querbeschleunigung von 0,88 g, da ist die Achterbahn-Fahrt ein Lercherl dagegen. Nicht nur die Beschleunigungswerte lassen sich zeigen, mittels einer Brembo-Anlage lässt sich das Schwergewicht auch easy zum Stillstand bringen.

Besonders auf der langen Gerade kann der stärkste Jeep aller Zeiten seine brachiale Leistung von über 700 PS ausspielen. Da muss sogar der Cayenne, das GLE Coupé in der AMG Version oder der X5 M Platz machen, die Lichthupe auf der linken Spur sollte sich selbst der Bentayga-Fahrer sparen.

Der Finanzminister, dein bester Freund! 

Der Hellcat Motor fährt so gut wie jedes Power-SUV in Grund und Boden. Die einzigen Hürden sind der hohe Einstiegspreis von € 154.990 und die in Österreich enorm überteuerte Besteuerung.

Technische Daten:

Hubraum: 6.166 cm3

Drehmoment: 868 bei 4.800 U/min

Leistung: 710 PS/522 kW bei 6.000 U/min

Aufladung: Kompressor

Getriebe: Achtstufen-Automatik

V-Max: 289 km/h

0-100 km/h: 3,7 Sekunden

Verbrauch kombiniert: 16,8 Liter

L/B/H: 4,846/1,954/1,749 (in Meter)

Kofferraumvolumen: 782 bis 1.554 Liter

Tankinhalt: 93,5 Liter

Leergewicht: 2.531 Kilogramm

 

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