Erster Test: Der neue Fiat 500 Elektro

Fiat 500 Elektro

Erster Test: Der neue Fiat 500 Elektro

Der Konkurrenzkampf ist groß, keine Frage. Während das VW Trio (VW up!, Seat Mii und Skoda Citigo) bereits auf eine reinelektrische Version setzt, schlagen auch zahlreiche, andere Hersteller diesen Weg im A-Segment ein. Und hier kann man gar nicht die Sinnhaftigkeit des Antriebsstrangs in Frage stellen, denn gerade im urbanen Bereich machen die BEV-Versionen am meisten Sinn. Deswegen ist nun auch Fiat auf den Zug aufgesprungen und hat den neuen Cinquecento zu 100 Prozent unter Strom gesetzt – dies sticht auch sofort beim neuen Schriftzug ins Auge, denn in die zweite Null wurde das „e“ integriert.

Hatchback, 3+1 und Cabrio 

Grundsätzlich wird beim neuen 500er in drei Karosserieversionen unterschieden: Hatchback, 3+1 (wie beim ersten 500 im Jahr 1957, verfügt man über eine dritte, kleine Türe, die in die entgegengesetzte Richtung öffnet – durch den Entfall der B-Säule wird der Einstieg in den Fond erleichtert) und eine „Cabrio“-Version, die über ein „Rolldach“ verfügt und somit die sonnigen Tage nochmals versüßt. Der Einstieg der Hatchback-Version wird mit „Action“ betitelt, bei den restlichen Karosserie-Varianten wählt man in der Basis die Ausstattungslinie Passion, gefolgt von Icon und La Prima. Für die 3+1 Version sind € 2.000 und für das Cabrio € 3.000 mehr als für den Hatchback an den Händler zu überweisen. Der neue Fiat 500 steht nicht nur auf einer neuen Plattform, er hat auch bei den Abmessungen  zugelegt, in der Länge und Breite jeweils um 60 Millimeter und auch der Radstand wurde um 20 Millimeter gestreckt, dies merkt man deutlich, wenn man in der hinteren Sitzreihe Platz nimmt. Außerdem ist das Extra-Türchen nicht nur ein erleichternder Einstieg, hier zählt auch die Sicherheit.

Deutlich gesteigerte Haptik, riesiges und flottes Infotainment

Bevor wir lautlos dahingleiten fällt auf, dass man bei der neuen Version auf ein erstklassiges Haptik-Erlebnis setzt und wichtige Funktionen nicht in Untermenüs versteckt. Auch die vier Tasten um die gewünschte Fahrtrichtung einzulegen, die unterhalb der Ablage (bzw. induktiven Ladestation für Smartphones) platziert wurden, sorgen für einen ganz schön futuristischen Flair. Cool finden wir die integrierten Türgriffe, innen verzichtet man auf diese, die neue Generation öffnet bereits auf Knopfdruck. Hinter dem Zweispeichen-Volant blickt man auf eine digitale Tachoeinheit (auch hier werden Navigationsbefehle eingeblendet), aber das Herzstück der Infotainment-Landschaft bildet ein 10,25 Zoll großer Touchscreen (ab Ausstattungslinie ICON), sodass nicht nur die Diagonale enorm dazugewonnen hat, sondern auch die Bedienlogik – außerdem werden die Touch-Befehle deutlich zügiger umgesetzt – dies ist U-Connect 5 zu verdanken.

Bis zu 460 Kilometer unterwegs, Fahrspaß deutlich gesteigert! 

Apropos zügig: Wir bedienten uns an der leistungsstärksten Version mit 118 PS, welche eine Batteriekapazität von 42 kWh aufweist, sodass laut WLTP 320 Kilometer zurückgelegt werden können – bewegt man sich ausschließlich im urbanen Bereich, so sind es sogar bis zu 460 Kilometer. Diese Version verfügt über ein Schnellladesystem mit 85 kW, sodass man in nur 35 Minuten 80 Prozent des Akkus wieder auflädt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h und den Sprint auf Landstraßentempo legt man in nur neun Sekunden zurück, meist sogar ohne durchdrehende Vorderräder. Der reinelektrische Cinquecento weist eine deutlich bessere Balance auf, der Fahrspaß wurde durch das hohe Drehmoment des E-Aggregats deutlich gesteigert. Der Wendekreis von nur 9,7 Meter wird wohl auch an engen Passagen unverändert überzeugen. Mittels Wahlhebel an der Mittelkonsole wählt man zwischen drei Modi: Normal, Range (hier kommt das One-Pedal-Feeling zum Vorschein – sprich die Entschleunigung erfolgt durch zügeln des Gaspedals) und Sherpa (diesen Modi wählt man, wenn die verbleibende Reichweite schon sehr gering ausfällt).

Safety first!

Die Turiner haben bei der neuen Generation erstklassige Sicherheitsfeatures implementiert, sodass der neue 500er bereits autonomes Fahren auf Level 2 beherrscht. Sprich mit dem neuen Fiat 500 wird bereits in der Basis Version die Spur gehalten, bei Bedarf eine autonome Notbremsung (Radfahrer und Fußgängererkennung inklusive) eingeleitet, in höheren Versionen wird sogar der tote Winkel erkannt und mittels 360 Grad Perspektive eingeparkt.

Die Preise im Überblick

Preislich startet man bei € 24.990 Euro mit dem Hatchback in der Action-Version. Mittels 23,8 kWh Batteriekapazität sind rund 180 Kilometer Reichweite möglich, bei ausschließlicher Nutzung im urbanen Bereich verspricht Fiat sogar bis zu 240 Kilometer. Kein schlechter Wert, wenn man berücksichtigt, dass durchschnittlich meist unter 50 Kilometer pro Tag zurückgelegt werden. Für die 42 kWh Version sind € 28.390 Euro an den Händler des Vertrauens zu überweisen, wobei man hier bereits über zahlreiche Ausstattungs-Features profitiert. Die 3+1 Version als auch das Cabrio sind ab der Ausstattungslinie Passion verfügbar und bilden einen Aufpreis von € 2.000 bzw. € 3.000, wie bereits erwähnt. Die Testversion in der La Prima Version als Cabrio kam auf € 38.490.

Fazit:

Wer seinen Verbrenner auf Kurzstrecken nicht jeden Morgen quälen mag und über eine  Lademöglichkeit verfügt, der sollte sich eine Probefahrt beim Händler des Vertrauens vereinbaren. Der neue Fiat 500 Elektro überzeugt mit gesteigerter Haptik, flotterer und logischerer Bedienung des Infotainment-Systems, jeder Menge Fahrspaß und gesteigerten Raumverhältnissen speziell auf der Rückbank. Außerdem erhält man in Österreich eine Förderung von € 5.000 bei Kauf eines reinelektrischen PKWs, damit sorgt man auch für eine attraktive Preispolitik. (c) Bilder: Sebastian Poppe & Fiat