Dauertest: Suzuki Vitara Hybrid – Der Einstiegstest

Der Suzuki Vitara ist seit 1988 eine lebende Legende des japanischen Automobilbaus. Über Jahrzehnte erfreut der fernöstliche Allradler nun bereits in den vierten Generationen seine Anhänger mit bester Alltagstauglichkeit und umfangreichen Allroundtalenten. Nicht umsonst könnte sich der kompakte SUV so lange an der Spitze halten und Suzuki sich bis heute immer noch über so gute Absatzzahlen freuen. Eines der zahlreichen Gründe ist mitunter natürlich die attraktive Preisgestaltung.

Exterieur: Durch und durch markentreu

Der erst vor wenigen Jahren rundum generalerneuerte SUV aus dem Hause Suzuki legt rein optisch mit seiner unverkennbar markanten Frontpartie und dem zeitlosen Blechkleid einen starken japanischen Auftritt hin.

Nicht weniger prägnant und perfekt zum Rest des Fahrzeuges abgestimmt, sind die LED-Scheinwerfer mit dem gewissen blau eloxierten Touch und die farblich einheitlich roten LED-Rücklichter. Einen Vitara soll man schließlich schon von Weitem erkennen!

Bei der Farbgebung sollte Suzuki mit dreizehn unterschiedlichen, knalligen Farbtönen im Programm für jeden etwas dabei haben, wobei beim brandneuen Gas Junky Halbjahres-Tester, eher dezent, eine zweifarben Lackierung mit den klangvollen Namen Galactic Gray Metallic und der Dachfarbe Cosmic Black Pearl Metallic gewählt wurden.

Sehr stilvoll und vor allem in dieser Kombination mit den mattschwarzen Alurädern ist ein sattelfester Auftritt bei allen Gelegenheiten schon vorab gesichert.

Ausstattungspakete inklusive Sicherheitsfeatures: Mehr geht nicht!

Bei der Ausstattungsvariante wurde das extra große Paket zur Verfügung gestellt. Es gibt grundsätzlich markentypisch drei verschiedene Ausführungspakete. Beginnend mit der Einsteigerstufe „clear“, gefolgt von der mit mehr Komfort und Sicherheitsfeatures bestückten Variante „shine“ und der nun gewählten top ausgestatteten Variante „flash“, welche vor allem puncto Sicherheit und Komfort die Schraube besonders weit nach oben dreht.

Von außen ist das umfangreiche Ausstattungspaket jedoch lediglich durch die teilpolierten Sommeralufelgen zu erkennen. Bei den inneren Werten sieht die Sache dann schon ganz anders aus. Beispielweise das integrierte Navigationssystem, die zahlreichen Assistenz-Programme (Notbremsassistent, Totwinkel-Warner, Spurhalte-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Berganfahr- und Einparkhilfe inklusive optischer und akustischer Warnung).

Interieur: Pflegeleichtes Wohlfühlklima

Im Innenraum unterscheidet sich die Topversion, gegenüber den abgespeckten Varianten dann deutlicher. Auf den ersten Blick das wohl auffälligste Merkmal, sind die in Anthrazitfarben gehaltenen, tadellos verarbeitet Teillederausstattung, welche sich nicht nur auf die Sitze beschränkt, sondern auch vor den Türverkleidungen nicht Halt macht. Die Armaturenlandschaft ist ein gesunder und pflegeleichte Haptik- und Materialmix aus unterschiedlichen Materialien und Oberflächen. Das mittig angebrachte 7-Zoll Touchscreen beherbergt neben dem Audiosystem sowie Bluetooth-Anbindung auch ein Navigationssystem und den Bildschirm der Rückfahrkamera. Am Multifunktionslederlenkrad werden die wichtigsten Funktionen der Bedienung dupliziert und um die Steuerung des radargestützten, adaptiven Tempomates erweitert. Nebenbei wird auch für das passend Raumklima durch eine separat bedienbare Klimaautomatik und Sitzheizung gesorgt.

Doch das ist nur ein Ausschnitt aus der umfangreichen Ausstattungsliste. Detailliertere Informationen über die einzelnen Features und deren Funktionstüchtigkeit gibt es erst später im detaillierten Fahrbericht.

Platzangebot: Kompakt und doch geräumig

Der Suzuki Vitara hat eigentlich die perfekten Maße, um überall präsent zu sein. Die 4,17 Meter Länge sorgen für Wendigkeit und bilden mit der erhabenen Sitzposition im 1,60 hohen, mit großen Fensterflächen versehenen Allradler, eine perfekte Kombination, um im Parkhaus ebenso ein gutes Bild abzugeben wie auf der engen Forststraße. Im Vitara Platz genommen fällt sofort das hohe Angebot an Kopffreiheit auf. Die Beinfreiheit ist in der ersten Reihe vorzüglich, engt sich jedoch bei den hinteren Plätzen dann deutlich ein. Der Kofferraum ist mit doppeltem Boden und sehr praktisch mit herausnehmbaren Seitenabtrennungen versehen. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 60:40 umklappbar. Mit einer Kapazität von 375 bis 1.120 Liter Ladevolumen muss selbst beim Großeinkauf oder bei weiteren Reisen keinesfalls eingespart werden.
Im Innenraum stehen neben dem Handschuhfach und der Armlehne in der Mittelkonsole auch noch sehr geräumige Seitentaschen in den Türverkleidungen bereit, um die kleinen Dinge des täglichen Gebrauchs auch während der Fahrt griffbereit zu halten. 

Antrieb: Modern und Effizient

Der neue Suzuki Vitara 1.4 DITC Hybrid Allgrip wird von einem Vierzylinder-Benzinmotor mit Direkteinspritzung und Turbolader in Kombination mit einem 48-Volt Mildhybrid-System, deren Batterie sich übrigens unter dem Beifahrersitz befindet, betrieben. Somit stehen drehmomentunterstützte 95 kW/129 PS bei 5.500 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. Der Antriebsstrang wird komplettiert durch ein 6-Gang Schaltgetriebe und natürlich, wie kann und soll es auch bei einem Suzuki anders sein, einem intelligenten Allradantrieb.

Das Suzuki Allgrip Allradsystem steuert und verteilt, entsprechend den Gegebenheiten, die Kräfte vorrangig zu 100 Prozent an die Vorderachse und bei Bedarf gut verteilt (50:50) an alle vier Räder. Das Allradsystem ist zusätzlich manuell über den Allgrip-Select Wahlschalter an der Mittelkonsole individuell bedienbar.
Drei Fahrmodi sind auswählbar und bieten für jede Situation die optimale Abstimmung, um alles technisch Machbare aus dem 1.245 kg leichten Allradler herauszuholen. So sollte sicher und schnell auch weit abseits befestigter Straßen voranzukommen sein. Eine Differenzialsperre sowie eine Bergan- und Abfahrhilfe runden das Offroadpaket schlussendlich noch gekonnt ab.

Die ersten Fahreindrücke: Ab ins Winter-Wonderland

Den ersten Wintereinbruch haben wir bereits mit dem Hyundai Staria am Weg ins Ötztal gemeistert. Aber auf den Nächsten ließ es sich nicht lange warten. Am Weg ins verschneite, salzburgerische Pongau wurde der Halbjahresgast gleich mal unter die Lupe genommen. Mit seinem bereits erwähnten, intelligenten Allradsystem wurden selbst verschneite und teils vereiste Strecken problemlos zurückgelegt. Dass hier teilweise die einzelnen Helferlein zur Gänze ausfallen, ist ein bereits bekanntes Problem in nahezu allen Segmenten, dafür geben wir auch keinesfalls dem Japaner die Schuld.
Deutlich besser könnte man aber die Navigation innerhalb des TFT-Displays gestalten, denn hier ist ausschließlich ein langer Drückregler (wie wir ihn noch von deutlich älteren Modellen kennen) zur Stelle. Hier würden wir uns eher eine extra Taste beispielweise auf dem Lenkstockhebel des Blinkers wünschen, um locker und lässig die einzelnen Infos abzurufen.
Schade finden wir, dass der Allradler keinen Hinweis abgibt, wenn sich der Inhalt des Scheibenflüssigkeitsbehälter dem Minimum nähert. Ein ziemlich bitterer Beigeschmack, wenn einem auf Autobahn-Etappen die Sicht daher deutlich eingeschränkt wird.
Auf der Habenseite notierten wir das durchaus geräumige Kofferraumvolumen, das durchaus spritzige Benzin-Aggregat und die Allrad-Skills, die selbst im Winterwonderland immer reichlich Sicherheit bieten.

Wir freuen uns bereits auf weitere, spannende Ausfahrten mit dem feschen, japanischen Allradler im Kompaktformat. Spätestens im nächsten Bericht werden wir Euch einen vertieften Eindruck über die Fahreindrücke und die Allradtechnik im Alltag spendieren.

Factbox: Suzuki Vitara Hybrid 1.4 DITC Mildhybrid 48 V

Motor/Antrieb

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner inkl. Mildhybrid-Unterstützung
Hubraum:  1.373 ccm
Leistung kW/PS: 95 kW/ 129 PS bei 5.500 U/min.
Drehmoment: 235 Nm zwischen 2.000 U/min und 3.000 U/min
Antrieb: Allrad
Getriebeart: 6-Gang Schalter
0-100 km/h: 10,2 Sekunden
V-Max: 190 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert: 5,8-6,1 l/100 km
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: l/ 100 km
CO2-Emissionen: 131-136 g/km

Reifen/Felgen/Bremsen

Bremsen: VA+HA: Scheibenbremsen (vorne innenbelüftet)
Felgen/Reifen:
215/55 R17

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.245 kg
L/B/H: 4,170/1,775/1,595 m
Radstand: 2,500 m
Tankinhalt: 47 Liter
Kraftstoff: Super 95
Kofferraumvolumen: 375-1.120 Liter

Preise

Suzuki Vitara zu haben ab: € 23.990
Suzuki Vitara 1.4 DITC Hybrid Allgrip flash zu haben ab: € 30.990,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVa und MwSt: €31.840,-

Sonderausstattung:

Pearl- und Metallic-Lackierung € 490
Dachlackierung ab Werk € 360

(c) Bilder: Sebastian Poppe