Skoda Enyaq Coupé Facelift im Test: Schräge Nummer mit neuem Gesicht!

Sowohl der Enyaq als auch das Enyaq Coupé zählen als ganz klare Verkaufsschlager am Elektromarkt. Nun hat das E-Modell aus Mladá Boleslav eine deutliche Überarbeitungskur erhalten. Bereits an der Front merkt man diese, aber auch unter dem Blechkleid hat der Vollzeit-Stromer ein Technik-Update erhalten und auch die Serienausstattung fällt üppiger aus. Wir haben die Coupé Version als Sportline mit Heckantrieb unter die Lupe genommen.

Interieur: Jede Menge Platz und gute Bedienung

Elektrisch einstellbare, sportliche Teilleder-Sitze mit integrierter Kopfstütze sind in der Sportline serienmäßig an Bord (sogar mit Massage- und Memory-Funktion). Diese machen nicht nur optisch etwas her, sondern verfügen über reichlich Seitenhalt und dennoch jede Menge Restkomfort.
Schade finden wir, dass auch bei der Facelift-Version weiterhin auf das Mäusekino hinter dem Sportvolant blickt, welches gut in den Händen liegt, blickt.
Die Infotainment-Zentrale misst 13-Zoll und bietet wie auch bei anderen Konzernprodukten eine sehr intuitive Bedienung der einzelnen Menüpunkte, da die Anordnung mit großen Symbolen versehen wurde. Schade finden wir, dass man das Klimamenü in das Infotainment integriert hat und nicht wie beim Kodiaq haptische Drehregler zur Verfügung stellt. Dennoch darf man in Zeiten wie diesen keinesfalls meckern, denn der Enyaq verfügt über vier Fensterheber und auch unterhalb der Infotainment-Einheit über Tasten, welche die Bedienung während der Fahrt erleichtern und für weniger Ablenkung sorgen. Auch bei der Materialwahl muss man den Hut ziehen, denn die Verarbeitung glänzt im Premium-Look.
Die Raumverhältnisse in beiden Reihen fallen fürstlich aus – sowohl bei der Kopf- und Beinfreiheit darf man keinesfalls nörgeln, ganz im Gegenteil. Auch die Hinterbänkler verfügen trotz der abfallenden Karosserieform über reichlich Abstand zum Dachhimmel.
Dies gilt auch für das Fassungsvermögen des Laderaums – 570 Liter in der Basis und bei umgelegter Rückbank sind es bis zu 1.610 Liter.

Sehr schade finden wir, dass es kein Rollo für das Panoramadach gibt, womit sich das Fahrzeug bei sommerlichen Temperaturen gerne mal erhitzt.

Fahrverhalten und Lademanagement: Ordentliche Praxisreichweite und erstklassige Abstimmung für den Alltag

Die Testversion leistet 210 kW / 286 PS und 545 Nm, die Kräfte werden hier ausschließlich an die Hinterachse weitergeleitet, da geht es aus dem Stand auf Tempo einhundert in nur 6,7 Sekunden.
Das Akku-Paket bietet eine Kapazität von 82 kW (brutto) und 77 kW (netto). Im Test genehmigte sich das Enyaq Coupé 16,5 kWh pro 100 Kilometer bei sommerlichen Temperaturen.
Das Enyaq Coupé steht gut im Futter ohne dabei mit Rundenrekorden punkten zu wollen. Das adaptive Fahrwerk ist uns im Normal-Modus fast schon zu soft abgestimmt und quittiert sogar mit leichtem Nachschaukeln, daher haben wir uns für die sportlichere Einstellung des Fahrwerks entschieden, womit man über eine erstklassige Abstimmung für den Alltag verfügt. Die Dosierung der Bremse in Kombination mit der Rekuperation benötigt eine gewisse Eingewöhnungsphase, da die Dosierung nicht gar so feinfühlig ausfällt.
Großes Kino bietet die Effizienz des Fahrzeugs, denn mit 16,5 kWh pro 100 Kilometer sind wir über 400 Kilometer am Stück gekommen, obwohl wir bei einem SoC von 10 Prozent die erste Ladestation angesteuert haben. Hier spielt wohl der niedrige cW-Wert von nur 0,225 die größte Rolle.
Die Allradversion verfügt über eine maximale DC-Ladeleistung von 175 kW, die RS-Version sogar 185 kW. Die Testversion mit Heckantrieb über 135 kW – rund 35 Minuten sollte man von 10-80 % kalkulieren. Am AC-Stecker laden die Enyaq Modelle mit 11 kW. Die Ladedauer zwischen Hecktriebler, Allradversion und dem RS fällt marginal aus, womit auch die höhere Ladeleistung eher im Datenkasten glänzt.  
Für deutlich kältere Tage kann man mittels einer Routen-Navigation zur Ladesäule das Akku-Paket vortemperieren und somit eine bessere Performance der Ladeleistung erzielen, außerdem erhält man nun auch die Wärmepumpe ohne Aufpreis.

Unser Fa(hr)zit:

Das Skoda Enyaq Coupé glänzt auch in der Facelift-Version mit riesigen Raumverhältnissen, cleveren Features, erstklassiger Materialwahl und intuitiver Bedienung. Abstriche gibt es bei der maximalen Ladeleistung (im Falle der RWD-Version) von 135 kW, der Dosierbarkeit der Bremse und einem fehlenden Rollo für das Panoramadach.

Was uns gefällt:

Die Raumverhältnisse
Die Materialwahl
Die umfangreiche Ausstattung

Was wir noch verbessern würden:

Die maximale Ladeleistung
Die Dosierbarkeit der Bremse
Ein Rollo für das Panoramadach

Factbox: Skoda Enyaq Coupé Sportline 85

Motor/Antrieb/Akku

Motor: Elektromotor
max. Leistung kW/PS: 210 / 286
Dauerleistung kW / PS: 89/121
Drehmoment: 545 Nm
Batterietyp: Lithium-Ionen
Elektrische Speicherkapazität in Kilowattstunden:  82 kWh (77 kWh netto)
Antrieb: Heck
Getriebeart: Automatik
0-100 km/h: 6,7 Sekunden
V-Max: 180 km/h

Verbrauch/Umwelt

Werksangabe – kombiniert:  15,2-18,7 kWh/ 100 km
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 16,5 kWh/ 100 km
Reichweite nach WLTP: 572-455 km
CO2-Emissionen: 0 g

Ladedauer (Herstellerangaben)

AC 11 kW (0-100%): 8 Stunden
Gleichstrom-Schnelllader 135 kW max. (10-80%): 28 Minuten

Reifen/Felgen/Bremsen
Felgen/Reifen: VA: 235/45 R21, HA: 255/40 R21
Bremsen: VA: innenbelüftete Scheiben, HA: Trommel

Gewicht und Maße

Leergewicht: 2.141 kg
L/B/H: 4,658/ 1,879/1,625 m
Radstand: 2,766 m
Kofferraumvolumen: 570 -1.610 Liter

Preise

Skoda Enyaq Coupé zu haben ab: € 43.390*/46.090,-
Skoda Enyaq Coupé Sportline 85 zu haben ab: € 53.790*/56.490,-
Preis Testfahrzeug inkl. NoVa und MWSt. € 63.110,40,-

Sonderausstattung:

Farbe: Velvet-Rot Metallic € 1.017,60
Anhängekupplung schwenkbar € 706,80
LM Felgen 21 € 715,20
Maxx-Paket € 3.417,60
Transport-Paket € 322,80
Winter-Paket € 440,40

*Aktionpreis

(c) Bilder: Sebastian Poppe