Audi RS 3 Driving Experience: 1-2-4-5-3

Bereits seit 2011 kann der Kompakt-Sportler neben Premium-Anspruch mit einem unverwechselbaren Antriebsstrang punkten. Die Rede ist von dem legendären 2,5-Liter Turbobenziner mit fünf Zylinder.
In der ersten Generation mit 340 PS, ab der zweiten mit 367 PS und ab dem Facelift mit 400 Pferden, jedoch noch mit dem Haldex-System.
Auch in der dritten Generation blieb man dieser Leistungsangabe treu und verbaute erstmals den sogenannten Torque Splitter – sage und schreibe 3,8 Sekunden vergehen aus dem Stand auf Tempo einhundert. Und die Zündreihenfolge 1-2-4-5-3 hinterlässt diesen kehligen, röhrenden Sound.
Dieser sollte unter Weltkulturerbe stehen – immerhin wurde im Zuge des Upgrades nochmals tatkräftig an der Klangqualität gefeilt, sodass man gerne auf das optionale Soundsystem verzichten kann und lieber die RS Sportabgasanlage wählt. Immer wieder erwischen wir uns, dass man das Radio auf lautlos stellt und mittels drive select mit der Klappensteuerung spielt. Ein Orchester der Sonderklasse, das neben Sonnenschein für unvergessliche Erinnerungen und Emotionen sorgt.
Wenn nebenbei Reini Sampl seinen S1 RS anwirft und man den herrlichen Benzingeruch inhaliert, würde man am liebsten einen Jahresvertrag unterschreiben. Aber alles der Reihe nach.

Die nun dritte Generation, welche 2021 Markteinführung feierte erhielt nun ein Upgrade, welches speziell die ohnehin präzise Fahrdynamik nochmals pusht. Grund genug um dieses im Zuge der Audi RS 3 Driving Experience auf Eis, Schnee als auch auf Asphalt zu testen.

Bereits im Zuge der Pressekonferenz wurde der neue Rundenrekord von Entwicklungsfahrer Frank Stippler auf der 20,832 Kilometer langen Nordschleife mit einer Zeit von 7:33,123 Minuten präsentiert. Mit dieser Rekordfahrt distanziert man sich im Kompaktsegment um mehr als fünf Sekunden zu den Konkurrenzmodellen. Bei der Weiterentwicklung wurde speziell der Torque Splitter mit seiner vollvariablen Momentverteilung zwischen den Hinterrädern nochmals dynamisiert.

So viel zur Theorie. Nun durften wir uns hinter die Sportlenkräder klemmen und mit einer Ausfahrt rund um das wunderschöne Salzburger Land starten. Der Spagat zwischen präziser Sportlichkeit und dem nötigen Restkomfort zeichnet den Audi RS 3 aus. Mittels drive select gelingt die jeweilige Abstimmung des Fahrzeugs in Millisekunden – ganz egal ob Langstrecke, kurvige Passstraße oder Rennstrecke – der kompakte RS liefert jederzeit eine erstklassige Figur.
 Rallye Legende Sepp Haider zeigte uns diese Technik nun auch in der Praxis. „Einschlogn, Gasstoß, zurücklenken, leicht korrigieren und min Gas spün“. Ja, wenn es dann auch hinter dem Sportvolant so easy wäre. Aber Übung macht den Meister und nach ein paar Runden lassen wir den Audi RS 3 auf der Eisfläche schwungvoll driften. Zu Beginn natürlich in einem Kreis in beide Richtungen und später dann auch im bekannten Achter, wo deutlich mehr Reaktion und Feingefühl gefragt ist.
Zum Abschluss durften wir den neuen RS 3 auf Zeit durch einen Parcours jagen – deutlich kältere Bedingungen sorgten für ein spannendes Abschlussrennen. Taxi-Fahrten mit dem legendären Audi S1 RS mit Rallye-Legende Reini Sampl zum sportlichen Ausklang zeigten, dass der Verbrenner noch lange nicht ausgedient hat. Auch wenn die Premium-Marke aus Ingolstadt bereits großartige Arbeit auf der Elektroschiene leistet und mit dem Q6 e-tron sehr gute Absatzzahlen liefert.

Apropos Absatz – der Audi RS 3 Sportback startet in Österreich bei € 78.900, die RS 3 Limousine (drei Prozent des Umsatzes) ist ab € 80.519 erhältlich. Mit 23 % NoVA versteht sich der Einstiegspreis.
Dennoch würden wir jedem Fan eine Kaufempfehlung aussprechen, denn kaum ein anderes Sport-Modell löst diese Art von Emotionen aus. Der legendäre 5-Zylinder und diese präzise Abstimmung der einzelnen Komponenten sorgen für ein Meisterwerk in diesem Segment.

(c) Bilder: Audi Österreich