Der brandneue Peugeot 3008 basiert erstmals auf der Stellantis STLA-Medium Plattform.
Diese ursprünglich nur für reine Elektroantriebe konzipierte Basis ist jedoch vielfältig einsetzbar und schlauerweise auch für die Verbrenner-Modelle nutzbar.
Nach dem Test der Hybrid-Variante steht nun auch ein Vollzeitstromer zum Test bereit.
Wir nehmen die schwächere der beiden E-Versionen mit 210 PS (157 kW) Leistung in der üppig bestückten GT-Ausstattungslinie unter die Lupe.



Exterieur: Hingucker aus jedem Blickwinkel
Der neue E-Franzose zeigt sich so modern und dynamisch wie noch nie zuvor. Das gefällige SUV-Coupé strotz nur so vor Designelementen, wie zum Beispiel dem neue 3-Krallen Tagfahrlicht oder dem markanten Kühlergrill. Wobei es bei dem gelungenen Gesicht noch lange nicht Schluss ist. Peugeot hat sich mit einer aufregenden Linienführung und vielen harten Kanten am ganzen Außenkleid richtig Mühe gegeben und mit dem knackigen Heck einen krönenden Abschluss gefunden.
Passend dazu gibt es moderne LED-Beleuchtung und in der Topversion auch eine Bi-Ton Lackierung.
Das Herz der SUV-Fans schlägt beim Peugeot E-3008 GT mit Sicherheit höher. Keine E-Applikationen heben diese BEV-Variante von der Plug-in-Hybrid oder Mildhybrid-Version ab. Hier stellt sich bereits die breite Antriebspalette des Franzosen unter Beweis.
Einzig die wuchtigen, zum Teil geschlossenen 20-Zoll Alufelgen der E-Variante sind im Gegensatz zu den anderen verfügbaren Felgen-Designs etwas gewöhnungsbedürftig.




Interieur: Platzangebot und Sicherheit: Top modern mit zeitgemäßen Abmaßen
Was für einen dominanten Auftritt legt das neue Cockpit des Peugeot E-3008 GT denn hin?
Französischer Fahrzeugbau hatte schon immer etwas mit Pioniergeist zu tun, ins Positive sowohl als auch ins Negative und dieser Innenraum ist eindeutig der gelungenen Seite zuzuschreiben.
Das i-Cockpit mit dem 21-Zoll Panoramadisplay sorgt für den ersten starken Auftritt. Der zweigeteilte Bildschirm beinhaltet links das Fahrerdisplay und rechts die Bedieneinheit. Zusätzlich wurde der 3008 mit einer Bedienungserleichterung in Form der sogenannten Peugeot i-Toggles (länglicher Bildschirm oberhalb der Mittelkonsole) ausgestattet, um schnell und vor allem ohne viel Ablenkung Veränderungen durchzuführen. Dank des Peugeot i-Connect Advanced Multimedia- und Navigationspaket sind das nicht gerade wenige Funktionen, die abgerufen werden können. Da bleiben dem Nutzer keinerlei moderne Annehmlichkeiten verborgen.
Die futuristisch gestaltete, stark vom Beifahrer abtrennende Mittelkonsole beherbergt neben einem mechanischen Lautstärkenregler für die mit satter Leistung versehenen Musikanlage noch den Fahr-Modischalter, einige Knöpfe für das Raumklima, eine Heckscheibenheizung sowie eine induktive Handyladestation. Ebenfalls gedacht wurde an USB-Schnittstellen und clever verbaute Ablageflächen.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die recht hoch und weit vorne gelegene Platzierung des Fahrwahlschalters. Schade, dass dieser nicht einen Platz an der Mittelkonsole gefunden hat.
Ein besonderes Highlight sind die sehr positiv hervorstechenden, mit guten Seitenhalt versehenen Teilleder-Sportsitze inklusive Sitzheizung. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern bieten französischen Komfort und zugleich ein sportliches Gefühl.
Das Platzangebot im Innenraum ist gut aufgestellt, mit dem kleinen Wermutstropfen der noch immer zu geringen Beinfreiheit im Fond. Dafür kann sich der Kofferraum mit 520 bis 1480 Litern Fassungsvolumen sehen lassen und so stören auch die Ladekabel nicht im Geringsten.
Punkto Fahrsicherheit und Komfortfeatures blendet der moderne Peugeot nicht mit seinem Aussehen und bietet zeitgemäße Technik. Das umfangreiche Pack Safety Plus mit Visio Park deckt den Assistenz- und Sicherheitsbereich gekonnt ab und wird durch das Peugeot Pixel-LED Scheinwerfersystem komplettiert.







Antrieb: Stromer für urbane Bedürfnisse
Sparsam und gleichzeitig agil soll der Synchron-Permanent-Elektromotor, welcher seine Kraft an die Räder der Vorderachse abgibt sein, um neben einer brauchbaren Reichweite auch noch entsprechenden Fahrspaß zu bieten. Doch das ist leider nicht immer der Fall, denn der Antriebstrang hat es nicht leicht den Vollzeit-Stromer so richtig auf Trab zu halten und gleichzeitig auch Effizienz unter Beweis zu stellen.
Das Gewicht von über zwei Tonnen zerrt an den Ressourcen der 73 kWh Lithium-Ionen-Batterie und die Reichweite schrumpft besonders bei winterlichen Temperaturen.
So konnten die 17,3 kWh Verbrauch auf 100 km mit den erreichten durchschnittlich 19,7 kWh nicht erreicht werden. Die tatsächliche Reichweite schrumpft auf rund 330 Kilometern (sofern man bei 10 Prozent SoC die nächste Ladestation ansteuert). Für die Langstrecke würden wir dann eher zur Version mit dem größeren Akku (98 kWh) greifen.
Das Laden der Akkus ist am Schnelllader mit 160 kW nach oben hin begrenzt und soll für eine Ladung von 20 auf 80 Prozent rund 30 Minuten in Anspruch nehmen. Auch hier schwankt man bei winterlichen Temperaturen und muss etwas mehr Zeit einkalkulieren. Eine Funktion für die Vortemperierung würde bestimmt Abhilfe schaffen.

Fahreindrücke: Hoher Komfort mit überschaubarer Leistung
So vollkommen, wie das optische Auftreten punkten konnte, sieht es bei dieser Antriebsvariante leider nicht aus. Das Antriebskonzept könnte dominanter aufgestellt sein, um dem Gewicht dieser Fahrzeugdimension gerecht zu werden. In Summe ist der E-3008 mit seinen 210 PS den modernen Gegebenheiten im urbanen Raum dann doch gerecht geworden. Sicheres Überholen ist mit überschaubarem Weitblick gefahrlos zu händeln und an der Ampel kommt man gut vom Fleck.
Das Fahrwerk überzeugte mit ausgewogenen Auftreten auf voller Länge und lässt den Löwen niemals in Schieflage geraten. Die Wendigkeit im Großstadtdschungel ist trotz der nicht unerheblichen Größe sehr gut, und die umfangreichen Einparkhilfen schützen vor Parkschäden.






Fazit:
Der neue Peugeot E-3008 GT erfüllt alle modernen Bedürfnisse eines SUV in der kompakten Abteilung. Nicht nur von außen, sondern auch im Innenraum überzeugt der Löwe aus Frankreich auf voller Länge. Einzig die etwas zu geringe Antriebsleistung und die etwas gedrosselte Ladeleistung stören den ansonsten glänzend abschneidenden Vollzeit-Stromer.
Das hat uns gefallen
- Das sportliche Design
- Das Platzangebot
- Das moderne Interieur
Das würden wir noch verbessern
- Die schwankende Ladeleistung
- Den Praxisverbrauch
- Die tatsächliche Reichweite
Factbox: Peugeot E-3008 GT 210
Motor/Antrieb
Motor: Elektromotor, Batteriekapazität 73 kWh
Leistung kW/PS: 157 kW/ 210 PS
Drehmoment: 345 Nm
Antrieb: Front
0-100 km/h: 8,8 Sekunden
V-Max: 170 km/h
Verbrauch/Umwelt
Werksangabe – kombiniert: 17,4 kWh/100 km
Gas-Junky-Test – Durchschnitt: 19,7 kWh/100 km
Reichweite nach WLTP kombiniert: 527 km
Reichweite im Test: 350 km
Ladedauer
Wallbox (AC), 3-phasig: 4,5 Stunden
Öffentliche Ladestation: ca. 30 Min. (20-80%) bei ca. 100 kW
Bremsen/Felgen/Reifen
Bremsen: VA: Scheibenbremsen HA: Scheibenbremsen
Felgen/Reifen: VA: 235/50 R20; HA: 235/50 R20
Gewicht und Maße
Leergewicht: 2.183 kg
L/B/H: 4,542 m / 1,895 m / 1,641 m
Radstand: 2,702 m
Kofferraumvolumen: 520-1.480 Liter
Preise
Peugeot 3008 zu haben ab: € 39.330.-
Peugeot E-3008 zu haben ab: € 48.450.-
Preis des Testfahrzeugs: € 53.650.-
Sonderausstattung:
Metallic-Lackierung: € 750.-
(c) Bilder: Sebastian Poppe