Porsche 911 Speedster: Glück im Unglück

Im Jahr 2018 wurde der Porsche 911 Speedster als Konzeptfahrzeug anlässlich „70 Jahre Porsche Sportwagen“ erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Nur ein Jahr danach geht der offene Zweisitzer in einer limitierten Auflage von 1.948 Stück in Serie.

Der 911 Speedster stellt für Liebhaber exquisiten Geschmacks ein ganz besonderes Gustostückerl dar. Einerseits ist er eine optische Reminiszenz an den Urahn aller Porsche Sportwagen, den 356 „Nr. 1“ Roadster von 1948. Andererseits vereint er Ansprüche eines fahrerorientierten Genussfahrzeuges mit alltagstauglicher Motorsporttechnik. Diese kommt sowohl aus dem 911 R (2016) als auch aus dem 911 GT3.

510 PS starkes Hochdrehzahl-Triebwerk

So sorgt der aus dem 911 GT3 bekannte 6-Zylinder-Boxer-Saugmotor mit vier Litern Hubraum nicht nur für ein emotionales Sounderlebnis, sondern auch für herausragende Beschleunigungswerte: Dank seiner Spitzenleistung von 375 kW (510 PS) erreicht er die 100 km/h-Marke in nur 4,0 Sekunden. Das maximale Drehmoment von 470 Nm steht bei 6.250/min zur Verfügung, die Höchstdrehzahl liegt bei 9.000 Touren. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch wird werksseitig mit 13,8 l/100 km angegeben.

Gegenüber dem bisherigen 911 GT3 besitzt das Aggregat im Speedster zwei Ottopartikelfilter (OPF). Damit wird die Abgasnorm Euro 6d TEMP-EVAP-ISC (EU6 DG) erfüllt. Aufgrund spezieller Detailverbesserungen, wie Hochdruck-Einspritzinjektoren oder einer modifizierten Sauganlage, leistet der bereits bekannte Motor um 10 PS mehr. Ein weiteres Feature ist die so genannte Auto-Blip-Funktion des manuellen Sechsgang-Sportschaltgetriebes. Dabei werden Drehzahlunterschiede beim Herunterschalten gezielt und eigenständig mit Zwischengasstößen ausgeglichen.

Der 911 Speedster ist gewichtsoptimiert in Leichtbauweise gefertigt. Zahlreiche Komponenten bestehen aus karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK): von der Fronthaube, über die Kotflügel bis hin zum ästhetisch geformten Verdeckkastendeckel. Das Stoffdach lässt sich mühelos per Knopfdruck öffnen und schließen; es sind jeweils nur mehr ganz kleine Handgriffe fürs Finish gefragt.

Das Interieur ist von schwarzen Lederelementen geprägt. Diese kommen beim verkürzten Schalthebel, den Armauflagen in den Türverkleidungen oder den Wangen und Kopfstützen der CFK-Vollschalensitze zum Einsatz. Zusätzlich werden die Kopfstützen von „Speedster“-Schriftzügen geschmückt, die sich auch an den Türeinstiegsblenden oder beim Drehzahlmesser wiederfinden. Wie beim Porsche Urahn tragen alle Instrumente schwarze Ziffernblätter mit weißen Zeigern und grünen Ziffern sowie Skalenstrichen. Eine Limitierungsplakette weist die laufende Nummer der begrenzt verfügbaren Fahrzeuge aus.

Heritage Design-Paket

Für ein Mehr an Nostalgie bietet Porsche das Heritage Design-Paket gegen einen Aufpreis von 30.000 Euro an. Diese Ausstattungsversion greift klassische Elemente der 50-er und 60-er Jahre auf. Dazu gehört die Farbgebung des Interieurs in Schwarz/Cognac mit goldenen Details ebenso wie die spezielle „Spears“-Lackierung in Weiß für Frontmaske und die vorderen Kotflügel, die auf die grundlegende Lackierung in GT-silbermetallic aufgetragen wird. Darüber hinaus kann eine zweistellige Startnummer ganz nach den Wünschen der zukünftigen Besitzer frei gewählt werden.

Die ersten 911 Speedster verlassen ab Mitte 2019 das Stammwerk in Zuffenhausen und sind ab 348.125 Euro zu haben. In Österreich ist der 911 Speedster allerdings bereits ausverkauft. Wer dennoch das Glück hat und ein limitiertes Serienmodell sein Eigen nennen mag, kann sich – perfekt abgestimmt auf dieses – einen Chronografen im Porsche Design für rund 10.000 Euro anfertigen lassen – Glück im Unglück.

(c) Bilder: Porsche

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