TEST: Peugeot Rifter – riftig viel Platz

Peugeot Rifter – riftig viel Platz

Unter einem neuen Namen startet die dritte Generation des Hochdachkombis aus Frankreich. Aus dem „Partner“ wurde nun ein „Rifter“. Der Großteil denkt bei dieser Fahrzeugkategorie an eine abgespeckte Ausstattung mit billigen Materialien und müden Fahreigenschaften. Ob dieses Vorurteil auch beim neuen Rifter zutrifft?

riftig groß

Dank seiner kurzen und hohen Motorhaube erblickt man schon von weiten, dass wir es mit einem großen und geräumigen Fahrzeug zu tun haben. Je mehr wir uns dem Franzosen nähern, desto imposanter wirkt, der Rifter. Spätestens ein paar Meter davor, bemerken wir, dass dies bei weitem keine langweilige Familienkutsche oder schnöder Kleintransporter ist. Die schnittige Linienführung, zusammen mit den Radhaus-Beplankungen, präsentieren den Löwen robust und zugleich elegant.

riftig viel verstauen

Noch nie saß ich in einem Vehikel, dass mit so vielen und großen Staufächern angeben kann. Kennen Sie ein Fahrzeug, wo die Möglichkeit besteht eine 1,5 Liter-Flasche in der Mittelkonsole zu verstauen? Mir fällt auf die Schnelle keines ein.

Und das ist noch lange nicht alles. Über unseren Köpfen befindet sich eine weitere Ablagemöglichkeit, die sich von einer A-Säule zur anderen zieht. Diese verschlingt einen A4-Ordner zum Frühstück. Hinter dem 8-Zoll großen Touchscreen beziehungsweise vor dem Peugeot i-Cockpit gibt es genug Platz für unseren Kleinkram. Der Beifahrer darf sich gleich über zwei fette Stauräume freuen und diese bieten ihm, genau Sie haben es erfasst – unglaublich viel Platz. Abgerundet wird das zweifärbige Cockpit mit einem Becherhalter. Ideal für das Heißgetränk am Morgen, wenn man bereits in aller Früh auf der A23 im Stau steckt.

riftig große Sachen

Müssen wir jedoch etwas größeres verstauen als A4 Ordner,  Flaschen oder Trinkbecher, so bietet uns der Rifter ein Kofferraumvolumen von 775 Liter. Auch die Bein- und Kopffreiheit in zweiter Reihe ist im XL-Format gestaltet, sodass ich mit meinen 184 cm gemütlich, mit ausgestreckten Beinen, Platz nehmen kann. Legt man zusätzlich die Sitze im Fond um, bieten uns die 3.500 Liter Kofferraumvolumen ausreichend Fläche, um sperrige Güter ohne logistische Herausforderungen einzuladen. Am Baumarkt-Parkplatz haben wir gleich den ersten neidvollen Blick eines Familienvaters geerntet, welcher seit einer gefühlten Ewigkeit seinen überdimensionierten in seinen kleinen Hecklader verstauen wollte. Provokant, mit einem „fetten“ Grinser im Gesicht – das musste einfach sein – lud ich mein sperriges Zeugs in den Rifter und ließ die Klappe etwas lauter ins Schloss fallen. Der nun geerntete Blick war mindestens genauso gefährlich, wie das Öffnen der Fahrertüre, wenn man vergisst die elektronische Handbremse anzuziehen. Der erprobte Feueralarm im Büro ist ein Scherz gegen diesen Signalton.

riftig schön…

…präsentiert sich das Interieur des Rifters. Das Peugeot i-Cockpit ist einfach ein Augenschmankerl und lässt die Konkurrenz hinter sich. Der Drehzahlmesser bewegt sich wieder in die „übliche Richtung“, also mit dem Uhrzeigersinn. Die Liebe zum Detail zahlt sich eben aus. Das kleine Lenkrad fühlt sich sehr hochwertig an und steht uns keinesfalls im Sichtfeld. Apropos „klein“, in einem Fahrzeug der Kleinwagen-Klasse hätte ich keinesfalls ein Problem mit einem Volant dieser Größe, in so einem geräumigen Fahrzeug fühlt es sich jedoch etwas merkwürdig an, zumindest auf den ersten Metern. Das Komplettpaket erweckt einen leicht sportlichen Touch und sorgt für eine gelungene Abwechslung. Betrachten wir den Rest des Innenraumes, kommen wir leider bei Hartplastikelementen nicht vorbei. Diese wurden jedoch vollkommen knatterfrei verbaut und machen einen robusten Eindruck – passend eben zum Außenkleid des Franzosen.

riftig gemütlich

Seit längerem war ich nicht mehr so bequem unterwegs. Angefangen mit den breiten, weichen Sitzen, den verdammt kommoden Armlehnen auf beiden Seiten, bis hin zum Tempomaten und des geringen Verbrauchs. Ja ich weiß, der Verbrauch hat jetzt nichts mit Bequemlichkeit zu tun, aber man ist ja gleich zufriedener, wenn so ein großer Löwe unter sechs Liter auf 100 Kilometer schluckt. Das Lastenheft bekommt nur zwei mickrige Einträge spendiert. Der Schalthebel ist einfach viel zu weit vom Fahrer entfernt und die breite A-Säule wirkt von außen zwar trendig, verhindert  jedoch stark die Sicht.

riftig zügig

Angetrieben wird der Franzose von einem 1,5 Liter Dieselmotor, der an ein 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt ist. Trotz des üppigen Eigengewichts von 1.617 Kilogramm, hat der 130 PS starke Selbstzünder, mit einem Drehmoment von 300 Nm, keine Probleme den Rifter zügig auf Geschwindigkeit zu katapultieren.

riftig praktisch

Ebenso beeindruckt hat uns die sozusagen zweigeteilte Heckklappe. Es lässt sich auch nur der obere Teil, also die Glasscheibe, öffnen. Spätestens in Parkgaragen, beim flotten Einkauf oder dem Banküberfall – das haben wir jetzt nicht geschrieben oder? – macht sich diese Funktion bezahlt.

Mein FAZIT

Egal, wie man den Rifter bezeichnen möchte, eines lässt sich nicht verleugnen, so viel Platz so schön verpackt bekommt man nicht überall. Will man die beiden Eigenschaften auch noch mit einem stylischen Interieur, komfortablen Fahreigenschaften und sparsamen Verbrauch kombinieren, bleibt nur mehr der Weg zum nächsten Peugeot-Händler. Ein besseres Fahrzeug für Kind und Kegel wird man wohl kaum finden – zumindest, wenn man nicht Feind der eigenen Geldbörse ist.

Was mich begeistert:

  • RIESIGES PLATZANGEBOT
  • Durchzugsstarker Diesel
  • Hoher Fahrkomfort

Was ich mir noch wünschen würde:

  • Größeres Lenkrad
  • Nähere Position des Schalthebels
  • Schmälere A-Säule

Vielen Dank dem Hafen Wien für diese tolle Foto-Location! 

Factporn:

Motor / Antrieb

Motor: 4 Zylinder Dieselmotor
Hubraum / Verdichtung: 1.499 ccm3
Leistung kW /PS (Gesamt): 69 kW / 130 PS bei 3.750 U/min
Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min
Antrieb: Frontantrieb
Getriebeart: 6-Gang Schaltgetriebe
0-100 km/h: 10,4 Sekunden
V-Max: 184 km/h

Verbrauch / Umwelt

Werksangabe: Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 4,9 / 4,3 / 4,5*
Gas-Junky-Test: Durchschnitt l/100 km: 5,5-6,0 L
CO2 Emissionen: 114g/km

Fahrwerk / Reifen / Bremsen

Vo. Achse: Pseudo-MacPherson-Federbeine
Hi. Achse: Achse mit verformbaren Querträgern
Bremsen: VA: Innenbelüftete Scheibenbremsen; HA: Scheibenbremsen
Felgen / Reifen: 215/65 R16 (Serienbereifung-Winter)

Gewicht und Maße

Leergewicht: 1.617 kg
L/B/H: 4.403 / 2,107 / 1,874 (Meter)
Radstand: 2,785m
Wendekreis: 10,6m
Kofferraumvolumen: 775 bis 3500 Liter
Tankinhalt: 50 Liter
Kraftstoff: Diesel

Preise

Peugeot Rifter zu haben ab: 21.200,- €
Preis Testfahrzeug, Peugeot Rifter GT Line L1 BlueHDi 130 Stop&Start inkl. NoVA und Mwst: 33.400,-€

Sonderaustattung:

Lackierung Nachtblau Metallic: 420,-€
Advanced Grip Control: 250,-€
Beheizbare Vordersitze inkl. Lendenwirbelstütze: 250,-€
City-Paket Plus: 570,-€
Family-Paket: 150,-€
Sicherheitspaket Plus: 300,-€
Connect NAV DAB + Peugeot SOS Connect & Assistenz: 1.100,-€

(c) Bilder und Text: Gas Junky

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