Lexus IS300h F-Sport – Japanischer Klassenstreber

Lexus IS 300h F-Sport

Lexus IS300h F-Sport – Japanischer Klassenstreber

Schon immer waren die Fahrzeuge von Lexus bekannt dafür, der deutschen Konkurrenz, ordentlich einzuheizen. Dies bezog sich jedoch eher auf die stets üppige Ausstattung – man darf es auch Luxus nennen – zu einem sehr guten Preis. Die ersten Lexus-Modelle fanden Anfang der 90er Jahre, den Weg zu uns nach Europa. Wie schon erwähnt, waren diese im Innenraum meist „Huiii“, jedoch außen optisch betrachtet, wohl eher „pfui“.

An dieser Stelle sei gesagt – Gott sei Dank können sich Dinge auch ändern.

Lexus IS 300h F-Sport

Von dem eher biederen Außenkleid ist heute keine Spur mehr. Im Gegenteil, Lexus polarisiert mit einem Design, welches einzigartig ist und die deutsche Konkurrenz ganz schön langweilig aussehen lässt. Dieser Mix aus, Sicken, Kanten und harmonisch, aber doch kräftigen Linien, lassen bei jedem Autoenthusiasten die Emotionen hochgehen. So auch bei der Mittelklasse-Limousine Lexus IS300h, welche den Mitbewerbern, das Leben ein wenig schwerer machen wird.

Können Sie sich eigentlich noch an Ihre Schulzeit erinnern? Ich bin mir sicher, es gab da diese Eine (oder diesen Einen) für welche(n) man heimlich schwärmte. Tagträumerisch und leicht verliebt himmelte man sie bzw. ihn an – am liebsten den ganzen Tag und auch nachts, wenn man schon in seinem Bettchen lag, träumte man von ihr oder ihm.

Genauso ist es auch mit dem Lexus – dieser mag einem einfach nicht aus dem Kopf gehen. Egal, von welcher Perspektive aus man ihn betrachtet – er sieht einfach immer gut aus. Vermutlich sogar von unten, wobei ich dort, ehrlich gesagt, noch nicht nachgesehen habe…

Das schicke Karminrot-Metallic macht ihn gleich nochmals attraktiver, dazu schicke 18-Zöller und diese Front mit dem durchgehenden, leicht sanduhrförmigen Grill, sowie die in die Stoßstange eingearbeiteten LED-Tagfahrlichter – diese Front ist der absolute Kracher.

Sie wollen Aufmerksamkeit? Kein Problem – auf der Straße ist der Lexus wie eine attraktive Frau, es gab echt keinen Mann, welcher sich nicht umdrehte, um natürlich auch einen Blick auf das „Hinterteil“ zu werfen, nachdem die perfekte Front „abgecheckt“ wurde.

Genussmomente…

Der Genuss beginnt, sobald man sein Gesäß in die wunderbaren Ledersitze platziert hat. Durch die breite und etwas höhere Mittelkonsole sitzt man wie in einer Art „Maßanzug“. Um sich dieses Gefühl besser vorstellen zu können, wechseln wir wieder in die Schulzeit. Sie wissen noch – die Eine… (oder der Eine…)
Es ist als würde Sie Ihr damaliger Schwarm fest umarmen und sich gleichzeitig an sie schmiegen. Ein herrliches Gefühl – oder nicht? So oder so ähnlich fühlt es sich im Lexus IS an.

Die Haptik wirkt hochwertig und kräftig – sogar der Dachhimmel ist aus einem samtig weichen Stoff – auch wenn die Materialauswahl an manchen Stellen noch ein klein wenig verbessert werden könnte, grundsätzlich wirkt alles solide, wie aus einem Guss.

Das 10,3 Zoll Display wird mittels eines Joysticks in der Mittelkonsole gesteuert. Dies funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnungsphase recht gut – großes Lob zusätzlich verdient das Navi, welches sehr schnell reagiert und eine gute Optik bietet. Jegliche Funktionen für das Raumklima lassen sich schnell und präzise über die Mittelkonsole bedienen, können aber auch über die Menüführung des Displays gesteuert werden. Wenn man an dieser Stelle auf hohem Niveau meckern darf – der Piepton für die Einstellung der Raumtemperatur per Touch in der Mittelkonsole, erinnert mich ein wenig an meine Mikrowelle zu Hause.

Ausgefallen und spielerisch ist auch die Tachoeinheit – welche doch tatsächlich automatisiert nach rechts fährt, um den Bordinformationen „Platz zu machen“. (Siehe Video)

Ein „Eye-Catcher“ ist auch die analoge Uhr in der Mitte des Armaturenbretts, diese wirkt wie ein totaler Gegensatz zum restlichen Auto – obwohl Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und ich muss sagen, mir persönlich gefällt’s gut.

Turnstunde

Bewegung ist wichtig und gesund und mit dem Lexus bewegt man sich definitiv gerne. Ein „Drücker“ auf den Startbutton und – Nichts.
Wobei jetzt bitte nicht falsch verstehen – der Lexus IS läuft bereits, man hört ihn bloß nicht, da er bei moderatem Wegfahren den 2,5 Liter Benziner gar nicht benötigt. Apropos „Nichts“: Fast nichts, hört man auch im Innenraum bei voller Fahrt, sofern man das Radio nicht eingeschalten hat. Lediglich das futuristische Summen des Elektromotors, dringt ab und zu durch beim Beschleunigen. Doch ist es in keiner Weise störend – es hört sich eher ein bisschen nach Star Trek an.

Weit kommt man rein elektrisch zwar nicht, dennoch hilft einem der 105kW starke Drehstrom-Synchronmotor mit Dauermagnet ordentlich beim Spritsparen. Unter die 5 Liter Marke, wie laut Werk vorgegeben, kamen wir zwar nicht – 5,5 Liter sind aber absolut machbar. Bei Kurzstrecken und zügiger Fahrweise können es auch mal 6,5 Liter auf 100km werden – viel mehr wurde es bei uns allerdings nicht. Und das ist bei einer Gesamtsystemleistung von 223 PS und einem 2,5 Liter Benziner eine konkurrenzlose Ansage. Da brauchen selbst die, trendigen 3-Zylinder-Turbomotörchen (Wadlzwicker) meist mehr Sprit – und das mit oft 100 PS weniger unter der Haube.

Was den Motor betrifft so hat man das Gefühl, dass der Benzin- und Elektromotor regelrecht miteinander verschmolzen sind. Zwischen den beiden Aggregaten herrscht eine Harmonie, die tadellos übereinstimmt.

Wie es mit Strebern aber so ist, sind sie meist in allem gut, nur nicht im Sportunterricht. Gleiches gilt leider auch für den Lexus IS300-Hybrid.
Das „Outfit“ des Nobel-Japaners ist zwar recht knackig und der Motor ein echtes Sahnestück, dennoch ist er kein Beschleunigungswunder. Das Ganze hat eher etwas von einem trägen „Kobe-Rind“ anstatt von „Running Sushi“.
Der Grund hierfür liegt wohl bei dem elektronisch geregelten CVT-Getriebe, welches die Power des Lexus nicht abrupt, sondern eher gemächlich auf die Hinterräder leitet.

Verdammt schade, denn das Fahrwerk und die direkte Lenkung würden so einiges zulassen – hätte man doch bloß ein 6-Gang Schaltgetriebe.
Der Lexus klebt in den Kurven regelrecht am Asphalt und noch bevor er zum Untersteuern neigt, lässt er sanft und kontrolliert das Heck kommen. Einfach perfekt.
Dabei machen auch gröbere Straßenunebenheiten den Bandscheiben keine Probleme – obwohl das Fahrwerk doch mehr zur Sportlichkeit tendiert.

Ebenso gibt es makellos dosierte Bremsen, welche auch nach mehrmaliger Belastung standhaft bleiben und einen, für eine Mittelklasse-Limousine extrem guten Lenkeinschlag. Dieser hilft den Lexus IS auch in engen Gassen und Parkgaragen um jede beliebige Ecke zu zirkeln.

Auch im Fond sitzt und reist man bequem, solange man nicht in der Mitte sitzen muss – hier ist es durch den hohen Mitteltunnel etwas unbequem. Der Kofferraum, mit einer für Limousinen typischen Ladekante, ist von durchschnittlicher Größe und ist dank der 60:40-umklappbaren Rücksitze sogar noch ein wenig erweiterbar.

 

Der Lexus IS 300 ist und bleibt ein Perfektionist, ein Musterknabe, wenn man so will. Eigenständig, robust und ausdauernd. Es knarrt nichts, es quietscht nichts, alles wirkt durchdacht und funktionell.
Das Schönste ist jedoch immer noch, ihn anzusehen – Verdammt, sieht der gut aus!

Mein FAZIT:

Was mich begeistert:
Das Außenkleid! Preis-Leistungs-Verhältnis, geringer Verbrauch, Fahrwerk.
Was ich mir wünschen würde:
6-Gang-Schaltgetriebe und eine hübsche Beifahrerin 😉

Vielen Dank an dieser Stelle auch an das Schlossmanagement „Schloss Eckartsau“ für die tolle Foto-Location.
Schloss Eckartsau ist ein wunderbares Ausflugsziel! Es kann von 1. April bis 1. November täglich besucht werden. Details auf: www.schlosseckartsau.at

Factporn:

Modell: Lexus IS 300h F Sport
Motor / Antrieb:
Benzinmotor, 4-Zylinder, 16 Ventile, Direkteinspritzung, 2 obenliegende Nockenwellen, intelligente, variable Ventilsteuerung (Dual VVT-i),
Drehstrom-Synchronmotor mit Dauermagnet (105kW)
Hubraum: 2.494 ccm3
Leistung (Gesamt): 164 kW (223 PS)
Drehmoment: 221 Nm bei 4.200 – 5.400 U/min /
300 Nm 0 – 3.342 U/min (Elektromotor)
Antrieb: Hinterradantrieb
Getriebeart: Elektronisch geregeltes kontinuierliches variables Getriebe (E-CVT) mit sequentiellen Schaltmodi
0-100 km/h: 8,3 Sekunden
V-Max: 200 km/h
Verbrauch Werksangabe – Stadt/Land/kombiniert, l/100 km: 4,7 / 4,8 / 4,6
Leergewicht:
1.720 kg
L/B/H: 4,867 / 2,121 / 1,501 (Meter)
Radstand: 2,800 (Meter)
Wendekreis: 10,4m
Kofferraumvolumen: 450 Liter
CO2 Emissionen:
107g/km
Tankinhalt:
66 Liter
Kraftstoff:
Benzin Super
Lexus IS 300h zu haben ab: 36.900 €
Basispreis F Sport :
45.100 €
Preis Testfahrzeug inkl. NoVA und Mwst: 53.943,70 €

Sonderausstattung:

Metallic-Lackierung: 800,- €
Lexus Safety System: 650,- €
Pre-Crash Sicherheitssystem, adaptiver Tempomat, Spurwechselwarner, automatisches Fernlichtsystem, Verkehrszeichenerkennung
Lederpaket: 3.400,- €
Lederausstattung F Sport, Sitze vorne beheizt und belüftet, Memory Funktion, Außenspiegel automatisch abblendend und anklappend mit Memory, Lenksäule elektrisch verstellbar
Navigationspaket: 2.340,- €
10,3″ Display, Audiosystem mit 10 Lautsprechern, DVD-Player, DAB, Shark-Fin-Antenne

 

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